Fragt man Vereinsmitglieder nach Erfahrungen auf dem Ijsselmeer, dann antworten die meisten: “Das kennen wir wie unsere Westentasche”. “Und Urk ?”
Naja, das “Städtchen” wird selten erwähnt. Es folgt eher die Frage, wo liegt das denn?
So waren wir – Gisela, Edith, Martina und Iris – während unserer “Ijsselmeer-Überquerung”, richtig neugierig auf dieses kleine Fischerdorf.
Der Revierführer empfahl, sich unbedingt über Funk anzumelden. Mehrmalige Funksprüche blieben unbeantwortet und erst beim 2. Handyanruf kam die kurze Antwort: “Sucht euch einen freien Platz.”
Als wir mit unserer Yacht anlegten, sahen wir keine Menschenseele, keinen Hafenmeister und kein Hafenkino. Normalerweise sollen auf den Straßen in Urk auffällig viele Kinder spielen. Das ist übrigens nicht verwunderlich, denn laut Statistik kommen auf eine Frau genau 3,23 Kinder.
Doch nicht an unserem Anreisetag. Was war los ? Es war Sonntag !
Die Urker sind sehr gläubig und der Sonntag ist der Tag der absoluten Ruhe und der Gang bzw. die Gänge zur Kirche eine Pflicht. Verständlicherweise darf der Hafenmeister an solch einem Tag keine Liegeplatzgebühren kassieren. Dass dieser Ort ursprünglich eine Insel war, erahnt der Besucher anhand der Sprache, denn nur hier wird eine Art niedersächsisches Platt gesprochen.
Der Ortskern besteht aus historischen, urigen niederländischen Häusern. Die Gassen strahlen eine gewisse Gemütlichkeit aus. Theoretisch lädt der große Sandstrand dazu ein, ins Ijsselmeer schwimmen zu gehen. Doch bei 8°C und kräftigem Nordwind (Anfang Mai !) war das für uns keine Option. Während der Woche soll es auch einige offene Restaurants geben.
Wer als Segler vor dem Wochenendtrubel flüchten möchte, Idylle sucht und evtl. sogar Hafengebühr sparen möchte, dem können wir das alte Fischerdorf Urk nur empfehlen.
Bericht: Iris Adler-Lähn
Bilder: Gisela Weigt