Nordkap – Bis an das Ende von Europa

Lofoten – Vesterålen – Nordkap – Tromsø

Einmal bis an das nördliche Ende von Europa segeln – einmal bis zum Nordkap.

Da wir maximal 2 Wochen Zeit haben, soll der Törn auf den Lofoten beginnen und nach Umrundung des Nordkaps in Tromsø enden. Bei Boreal Yachting finden wir die passende Yacht für unser Projekt.

Anhand von elektronischen Seekarten, Überseglern, nautischer Literatur und Reiseführern bereiten wir uns intensiv auf unseren ersten Törn in arktischen Gewässern vor.

21.06.2013 Heute geht’s endlich los !

Wir fliegen von Düsseldorf über Oslo nach Bodø und von hier weiter auf die Lofoten nach Svolvær. Mit jedem Umsteigen werden die Flugzeuge kleiner. Von Bodø aus geht es mit einer Turbo Prop Maschine von der norwegischen Inlandsfluggesellschaft Widerøe nach Svolvær.
Der Flughafen in Svolvær, der Hauptstadt der Lofoten, ist überschaubar. Von der Maschine geht es zu Fuß zum Terminal. Ein Taxi ordern wir per Mobiltelefon. Jetzt schon sind wir von der Landschaft der Lofoten begeistert.

Flughafen Svolvær

Das Taxi bringt uns in 15 Minten Fahrt zum Svolvær Sjøhuscamp unserer Herberge für heute Nacht. Sjøhuscamp liegt im Zentrum von Svolvær und bietet gemütliche Zwei- und Vierbettzimmer mit Miniküche oder Gemeinschaftsküche. Wir haben ein Vierbettzimmer mit Gemeinschaftsküche gewählt. Wir erkunden unsere nähere Umgebung zu Fuß. Mittlerweile hat leichter Regen bei milden Temperaturen eingesetzt.

Sjøhuscamp – zwei und vierbett Zimmer mit Selbstversorgung

Wir beobachten wie sich eine Segelyacht beim Verlassen ihres Liegeplatzes auf einemFelsen festfährt. Alle Versuche freizukommen schlagen fehl. Mit dem ablaufenden Wasser nimmt die Schräglage der Segelyacht immer weiter zu. Stunden später kommt die Yacht mit der einsetzenden Flut wieder frei. Der Felsen ist in der Seekarte eingezeichnet und durch ein Seezeichen markiert.

Grundsitzer Svolvær

Selbst vor unserer Herberge steht ein Holzgestell zum Trocknen von Fisch bekannt als Stockfisch. Der Fisch, meist Kabeljau, wird direkt nach dem Fang ausgenommen und meist von Februar bis Mai auf Holzgestellen im Freien getrocknet. Anschließend wird der Fisch für weitere 2 bis 3 Monate in trocknen belüften Räumen getrocknet. Der größte Anteil des in Norwegen produzierten Stockfischs wird in Länder wie Portugal, Italien und Spanien exportiert. Mittlerweile taucht Stockfisch auch in Norwegen wieder auf der Speisekarte einiger Restaurants auf.

Holzgestell mit Stockfisch
Blick von Svolvaer auf umliegende Berge

22.06.2013

Der Steiger von Boreal Yachting ist in unmittelbarer Nähe von unserer Unterkunft. Hier werden wir herzlich von Ivar an Bord “unserer Delphi 37 begrüßt. Die Dieselheizung läuft und unter Deck ist es für unseren Geschmack sogar schon zu warm. Ivar meint nur: “Am besten Ihr lasst die Heizung immer an. Das Wasser hat nur wenige Grad plus. Ohne Heizung wird es sehr schnell feucht auf dem Schiff!” Es erfolgte eine ausgesprochen detaillierte Schiffsübergabe. Jedes Detail wird uns von Ivar erklärt. Ivar ist selber leidenschaftlicher Segler und segelt seine Yachten unter allen vorstellbaren Bedingungen. Dies spiegelt sich in der ausgesprochen funktionalen und umfassenden Ausrüstung wieder. Sogar eine Schneeschaufel ist an Bord. Laut Ivar werden wir die um diese Jahreszeit jedoch glücklicherweise nicht benötigen. Da Ivar die Yachten auch im Winter einsetzt ist auch dieser Ausrüstungsgegenstand in keinster Weise überflüssig.

ArctivVision, eine Delphia 37 – unsere Yacht für 2 Wochen

Nach der Sicherheitseinweisung laufen wir gegen Abend aus und machen uns mit unserer Arctiv Vision vertraut. Beim Verlassen von Svolvær sehen wir an unserer Backbordseite das Denkmal der Fischerfrau die nach dem Fischerboot ihres Mannes Ausschau hält und daran erinnert, dass das rauhe Nordmeer schon viele Opfer gefordert hat.

Svolvær – Denkmal der Fischerfrau

Nach nur wenigen Seemeilen machen wir in Kabelvåg längsseits an einer Motoryacht fest. Wir sind mit unserer Yacht sehr zufrieden und glücklich unterwegs zu sein.

Restaurant mit Steganlage in Kabelvåg
Arctic Vision in Kabelvåg

23.06.2013

In Kabelvåg steht die berühmte Vågan Kirche auch bekannt als die Lofoten Kathedrale. Es handelt sich um die größe Holzkirche nördlich von Trondheim. Es ist ein beeindruckenes Bauwerk. Obwohl es bewölkt ist, gelingen uns einige schöne Fotos. Nach unserem Spaziergung zur Vågan Kirche werfen wir die Leinen los und segeln südwärts. An unserer Steuerbordseite haben wir die beeindruckende Landschaft der Lofoten und an Backbord die Weite des Vestfjords.

Am Nachmittag laufen wir nach gut 40 Seemeilen in Reine ein und machen an der Deepwater Pier fest. Auch hier entrichten wir für die Übernachtung 100 NOK. Weder Strom noch Wasser stehen an dieser Pier zur Verfügung. Immer noch ist der Himmel stark bewölkt, es bleibt jedoch trocken. Immerhin. Morgen wollen wir den Reinebriggen erklimmen und schauen uns schon mal den Einstieg an. Uns kommt eine Familie entgegen, die wegen Nebel auf halben Weg umkehren mußten.

Vågan Kirche, auch bekannt als die Lofoten Kathedrale

24.06.2013

Strahlender Sonnenschein – endlich! Die Sonne unterstreicht die Einmaligkeit der beeindruckenden Landschaft. Wir nutzen die Gelegenheit für eine Fotosession von Reine und Umgebung.

Reine bei strahlendem Sonnenschein
Reine
Eine Möve über Reine

Bei diesem Wetter haben wir ideale Bedingungen für den Aufstieg. Zeitig machen wir uns auf den Weg. Nach 20 Minuten erreichen wir den Einstieg. Dieser ist mit einem großen weißen Pfeil auf dem Asphalt der alten Küstenstraße markiert. Unser Lofoten Reiseführer von Michael Möbius und Annette Ster beschreibt detailliert den Aufstieg: “Rund 60 Minuten haben wir noch vor uns, aber es werden durchschwitzte Minuten sein: Denn beträgt die Steigung zu Beginn rund 45 %, bald schon 60 %, so steigert sie sich ab 200 m Höhe auf 70 %. Die ganze Zeit über wird man das Gefühl nicht los, als würde man eine senkrechte Wiesenwand hinaufkraxeln.”
Auch uns ergeht es wie den Autoren des Reiseführers. Bei dem wunderschönen und warmen Wetter geraten wir ganz schön ins schwitzen. Der sehr steil ansteigender Pfad führt uns über Wiesen, Steine, Erdreich und Geröll immer weiter nach oben. An einer Stelle ziehen wir uns an einem Seil über einen Vorsprung. Ist das wirklich noch eine Wanderung?

Es geht steil bergauf

Nach einer guten Stunde erreichen wir auf allen vieren den Sattel und sind vor lauter Begeisterung sprachlos. Mehr als 400 Meter unter uns sehen wir unsere Yacht. Der Reinefjord leuchtet im Sonnenschein in den unterschiedlichsten Blau und Grün Tönen. Der Blick nach Norden auf die Lofoten und die ruhige See – beeindruckende und unvergeßliche Momente lassen die Strapazen der letzten Stunde schnell vergessen.

Reine vom Reinebriggen aus
Kjerkfjord
Arctic Vision von oben
Lofoten in Blautönen
Noch ein kleines Stück weiter hoch
Wolfgang und Wolf mit dem Selbstauslöser

Wir können uns gar nicht satt sehen. Nach gefühlten Stunden des Aufenthalts machen wir uns an den Abstieg. Nach nur einer Stunde gelangen wir wieder auf die Straße.

Bei Hochwasser verlegen wir unsere Yacht zum inneren Steiger und bunkern Wasser.
Danach geht es bei wenig Wind unter Maschine weiter zum Nusfjord. Mittlerweile ist es wieder stark bewölkt.
Im Eingang zum Nusfjord angeln wir einen Dorsch und eine Makrele. Einige Stunden später lockert die Bewölkung wieder für eine Foto Session auf. Der kleine Fischerort ist wunderschön und lädt zum verweilen ein.

Getrocknete Fischköpfe drehen sich im Wind
Arctic Vision im Nusfjord
Nusfjord – einfach wunderschön
Ein Arctic Beer von der nördlichsten Brauerei der Welt

25.06.2013

Am frühen Morgen angeln wir noch 2 Makrelen. Dann geht es bei südlichen Winden nach Henningsvær. Es ist wieder stark bewölkt und regnet etwas. Henningsvær ist ein traditionelles Fischerdorf verteilt über eine Vielzahl von Inseln die zusammen einen geschützten Naturhafen bilden. Wir machen im Päckchen längsseits an einer Alu Yacht aus Kanada an dem Steg eines Hotels fest und erkunden den Ort.

Henningsvær – am Hotelsteiger

26.06.2013

Für heute ist als Zwischenstopp der berühmte Trollfjord geplant. Dieser Fjord geht vom Ranftsund ab und ist 2 Kilometer lang jedoch nur 100 Meter breit, die teils senkrechten Felsflanken sind zum Teil mehr als 100 Meter hoch.

Zeitig geht es los. Bei Südwest 2 bis 3 können wir wunderbar segeln. Wieder ist der Himmel bedeckt, zeitweise lockert die Bewölkung auf und blauer Himmel ist zu sehen. Wir lassen die beeindruckenden Inseln Lille Molla und Store Molla an unserer Steuerbord Seite liegen.

Raftsund – Ende Juni immer noch reichlich Schnee auf den Bergen

Gegen Mittag sind wir im Trollfjord. Wir kommen uns in mit unserem gerade mal gut 10 Meter langen Boot umgeben von den mehr als 1000 Meter hohen Felswänden richtig klein vor. Die Landschaft ist unvergeßlich. Wasserfälle ergießen sich aus enormer Höhe in den Fjord, karge Vergetation hat sich auf den Felswänden festgekrallt und sorgt neben dem Schnee in großer Höhe für Farbkleckse. Gut vorstellbar, dass hier Trolle wohnen und vielleicht auch den einen oder anderen Seefahrer schon mal erschreckt haben.

Die Einfahrt in den Trollfjord Recht Voraus
Trollfjord – Wasserfall und Ausflugsboot

Wir legen uns als dritte Yacht an der Trafostation am Ende des Fjord ins Päckchen. Nach intensivem Fotoshooting und Mittagspause geht es weiter zu den Vesterålen. Diese Inselgruppe schließt nordöstlich an die Lofoten an. Unser Ziel auf dieser Inselgruppe ist die Stadt Andenes welche am Nordmeer liegt. Von hier aus starten täglich Ausflugsboote zum Whalewatching. Das wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen.

Kleines Fischerboot
Leuchtfeuer

27.06.2013

In den frühen Morgenstunden kreuzen wir an der Ostküste von Andoya auf und kommen kurz nach 07.00 Uhr in Andenes an. Das Richtfeuer weist uns den sicheren Weg in den Ostteil des Hafens. Der Westteil von Andenes ist gespickt mit Felsen und nur mit äußerster Vorsicht zu befahren. Wir machen im Osteil längsseits an einer Segelyacht fest. Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir unser Frühstück.

Richtfeuer der Ostansteuerung von Andenes
Fischer- und Whalewatching Flotte Andenes
Andenes – West – viele Untiefen, besser nicht ansteuern
Andenes Fyr – Der bekannte Leuchtturm von Andenes
Arctic Vision in Andenes im Päckchen

Mittags gehen wir an Bord der “Reine” zum Whalewatching.
Wir können es kaum glauben – bei fantastischem Wetter, ruhiger See und Sonnenschein sichten wir drei Wale. Immer wieder tauchen die riesigen Säugetiere neben der “Reine” auf. Es sind für uns alle unvergeßliche Momente des Glücks und wir sind dankbar diese riesigen Säugetiere in freier Wildbahn erleben zu dürfen!

Walfischflosse vor dem Panorama von Andenes
Walflosse kommt aus dem Meer
Walflosse kurz vor dem Abtauchen
Wal bläst ab
Walrücken

Um 16.00 Uhr legen wir in Andenes mit unserer Delphia 37 ab und verbringen tolle Segelstunden vor der eindrucksvollen Kulisse der Lofotenwand. In den Abendstunden verlassen wir die offene See und tauchen wieder in die Fjordlandschaft Richtung Tromsø ein.

Segeln auf dem Nordmeer
Segeln auf dem Nordmeer
Begegnung mit der “Hestia” im Andfjord um 22.18 Uhr

28.06.2013

Um 13.25 kommen wir in Tromsø dem Tor zur Arktis an. Tromsø wird so genannt weil alle wesentlichen Expeditionen zum Nordpol von hier starteten. Tromsø liegt auf der geografischen Breite von Nord-Alaska und beheimatet die nördlichste Kathedrale und Universität der Welt. Das Zentrum der Stadt befindet sich auf der Insel Tromsøya welche über die Tromsø-Brücke mit dem Festland verbunden ist.
Im Hafen fallen uns mehrere Stahl- und Aluminiumyachten auf. Die Schiffe machen einen Expeditions tauglichen Eindruck. Mit einem Eigner kommen wir ins Gespräch. Sein Ziel ist Spitzbergen. Von Tromsø aus sind dies ca. 600 Seemeilen offenes Wasser. Einzig möglicher Zwischenstopp ist die Bäreninsel.

In einem nahegelegenen Hotel gehen wir duschen. Anschließend bunkern wir Wasser und fahren hinter der Brücke an die Shell Station und tanken Diesel.
Dann geht es weiter Richtung Nordkap. Ab Tromsø wird es zunehmend einsamer. Ab und zu sehen wir noch ein Fischerboot und natürlich die Hurtigrutten. Ein einziges Segelboot sichten wir noch auf unserem Weg zum Nordkap auf See.

Im Grotsund nordöstlich von Tromsø
Begegnung mit dem Frachtschiff Trine Charlotte im Grotesundet
Der Helikopter ist neben Schiffen im hohen Norden eines der wichtigsten Transportmittel
Die Hurtigrutten fahren immer noch jeden Tag auf der Strecke Bergen Kirkenes
Arnøya um Mitternacht
Frachtschiff “Nordjarl”

29.06.2013

Delphine begleiten uns. Am Nachmittag machen wir bei strahlendem Sonnenschein und 2 Bft. vom Beiboot aus Außenaufnahmen von unserer Arctic Vision.

Arctic Vision – Delphia 37 – Zwischen Rolvsøya und Reinøya
Arctic Vision – Delphia 37 – Zwischen Rolvsøya und Reinøya
Zwischen Rolvsøya und Reinøya
Arctic Vision – Delphia 37 – Zwischen Rolvsøya und Reinøya
Fischtrawler kurz vor dem Nordkap

Um genau 24.00 Uhr erreichen wir das Nordkap. Wir haben das nördliche Ende Europas erreicht! Hunderte von Menschen stehen auf dem Felsen und beobachten die Mitternachtssonne. Das Nordkap wird direkt von der Mitternachtssonne angestrahlt.
Ewig wird uns dieser Moment in Erinnerung bleiben. Eher selten ist es Nordkap Fahrern gegönnt das Nordkap bei strahlendem Sonnenschein zu erleben. Wir haben dazu noch das Glück genau um Mitternacht an diesem Ort zu sein.

Nordkap und Nordkap-Plateau von Westen kommend
Nordkap-Plateau
Mitternachtssonne

30.06.2013

Wir runden das Nordkap nachdem wir bei Sonnenschein mit einer Dose Bier angestoßen haben. Weiter geht es rund Magerøya. In den Morgenstunden passieren wir Honningsvåg und fahren weiter zum Havøysund. Dort angeln wir 2 Dorsche, 1 Steinbeißer und einen Pollack. Super! Wir machen am Steiger längseits fest und haben sogar Strom und Wasser. An diesem Sonntag ist in dem Ort nicht wirlich viel los. Abends tanken wir bei Hochwasser Diesel.

Fischtrawler E.H.Senior in den frühen Morgenstunden südlich von Magerøya
Havøysund
Unser Fang – ein Steinbeisser

01.07.2013

Nebel ! Bei Sicht unter 250 Meter legen wir ab. Dank Kartenplotter mit AIS und Radar tasten wir uns durch den Havøysund. Gegen Mittag wird die Sicht deutlich besser. Mittlerweile beträgt die Sicht etwa eine Seemeile tendenz steigend. Um 15.40 Uhr machen wir in Hammerfest an einer Bavaria 50 längsseits fest. Wir erkunden Hammerfest und besuchen die Royal and Ancient Polar Bear Society (Isbjörnklubben).

Nebel im Havøysund
Hammerfest

02.07.2013

Wir verlassen Hammerfest und segeln Richtung Tromsø. Nach ca. einer Stunde Fahrt sichten wir Rentiere an Backbord. Wir sind begeistert !

Rentier
Rentiere

Am Nachmittag lassen wir unseren Anker im Ytre Lokkarfjord auf 10 Meter Wassertiefe fallen. Der Landgang erfolgt mit dem Beiboot. Erneut hat uns die norwegische Landschaft in ihren Bann gezogen. Wir sind umgeben von Bergen mit wunderbaren Wasserfällen. Nach einiger Zeit geht es zurück auf unsere Yacht. Starke Fallböen lassen unserer Yacht immer wieder heftig an der Ankerkette zerren. Gegen 21.00 Uhr bricht unser Anker aus! Ursache: Seegras. Unmengen haben sich an dem Anker angesammelt. Die Winsch schafft es nur unter allergrößter Mühe den Anker samt Kette und dem Seegras zu heben. Wir fahren den Anker erneut ein und beschließen Ankerwache zu gehen.

Arctic Vision im Ytre Lokkarfjorden
Ytre Lokkarfjorden
Ytre Lokkarfjorden
Ytre Lokkarfjorden

03.07.2013

Um 01.20 Uhr bricht nach einem Winddreher der Anker erneut aus und treibt die Arctiv Vision Richtung Land. Schnell holen wir den Anker wieder auf. Wieder haben sich enorme Mengen Kraut am Anker gesammelt. Wir verzichten auf die weitere Nachtruhe und segeln Richtung Skjervöy. Für heute ist Wind aus West / Südwest mit der Stärke 6 angesagt. Noch haben wir wenig Wind und erneut schlechte Sicht aufgrund des Nebels im Stjernsundet. Wir runden Silda und lassen Loppa an Steuerbord liegen. Der Wind nimmt auf 25 Knoten zu, stark gerefft kreuzen wir zu unserem Ziel auf. Kaum sind wir im offenen Gewässer quälen wir uns mit stark drehendem Winden aus Südwestlichen Richtungen zwischen 10 und 30 Knoten Geschwindigkeit. Das Segeln ist bei diesen Wind und Seegangsverhältnissen kein Vergnügen.

In Skjervöy machen wir am Gästesteiger fest und hinterlegen die Liegeplatzgebühr in Höhe von 80 NOK im Umschlag in dem dafür vorgesehen Kasten. Im nahegelegen Fitness Studie dürfen wir kostenlos duschen!

Nebel im Stjernsund
Skjervøy

04.07.2013

Wir runden bei wunderschönem Wetter Skjervoya im Süden. Unweit der Hafenausfahrt lassen wir Arctiv Vision mit der Strömung treiben und Angeln 3 Lengs. Bei Sonnenschein und wenig Wind geht es durch die traumhafte Fjordlandschaft Richtung Tromsö. Wir nutzen jeden lokalen Wind zum Segeln und kommen so heute doch auf mehrere Stunden Segeln. Die Lengs werden nebst Beilagen während der Fahrt zubereitet und verzerrt. In Tromsö machen wir gegen 22.00 Uhr fest und gönnen uns noch ein Bier.

Möven – hier gibt es sicherlich reichlich Fisch
Maursund
Maursund
Maursund
Maursund

05.07.2013

Wir verbringen den Tag bei Sonnenschein mit Segeln und Angeln. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 7 Dorsche. Die Flotte von Boreal Yachting liegt in Eidkjosen in der Nähe von Tromsø. Beim Einlaufen in den Hafen haben wir Böen um 30 Knoten. Von weitem winkts uns Ivar zu damit wir seinen Steg finden. Wir legen längsseits an der Tankstelle an. Nach dem Tanken heißt es bei erheblichen Seitenwind Arctiv Vision rückwärts in der Box einzuparken. Ivar meint lapidar: “Could be a little bit difficult.” Ivar und sein Mitarbeiter nehmen unsere Leinen beim Anlegen an. So klappt alles wunderbar.

06.07.2013

Ivar holt uns um 06.30 ab und bringt uns zum Flughafen. Der Rückflug erfolgt über Oslo und Kopenhagen. Ein unvergesslicher Törn in einmaliger Landschaft mit mehr als 800 Seemeilen und vielen beeindruckenden Momenten ist zu Ende. Das Erlebte gilt es erst einmal zu verarbeiten und vielleicht ergibt sich irgend wann wieder einmal die Gelegenheit dieses faszinierende Land zu bereisen.

Die Crew – Albrecht, Eugen, Wolf und Wolfgang