Über den Betriebssport durfte ich auch dieses Jahr wieder an der Regatta „Eurosail 2025″ teilnehmen, die am 13. und 14. Juni in den Niederlanden auf dem Slotermeer ausgetragen wurde. Hierzu einige Impressionen:
Wissenswertes zur Eurosail
Die Eurosail hat sich in 25 Jahren als regelmäßiger Segelwettbewerb der europäischen Notenbanken etabliert und wird jedes Mal in einem anderen Land ausgetragen. Dem Ruf der diesjährigen niederländischen Gastgeber waren z. T. gemischte Segelteams aus England, Deutschland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Spanien und Ungarn gefolgt.
Gesegelt wurde diese Regatta auf 17 Polyvalk-Booten, also auf dem gleichen Kieljollentyp wie unsere vereinseigene „Famke“. Alle Boote wurden mit 3er Crews besetzt. Das Wettkampfgebiet lag auf dem 11 km2 großen Slotermeer in der niederländischen Provinz Friesland, westlich des Fahrwassers zwischen Woudsend und Sloten. Die „Watersportvereniging Sleattemermar“ hat die Organisation der Regatta durch Leistungen wie Startschiff, Bojen ausbringen, Regelüberwachung und Zeitnahme unterstützt.
Erster Renntag
Ausgangsbasis war der Ort „Balk“. Dort waren die Teilnehmer in Ferienhäusern (Lutz Villas) untergebracht, die alle über einen eigenen Steg verfügen, wo auch schon die Valken lagen und auf uns warteten.

Nach dem Come-together am Abend des Anreisetags sind wir in den ersten Segeltag schon um 7 Uhr mit einem Frühstück, dem anschließenden Skipper´s Meeting und den Boat Instructions gestartet.
Anschließend wurden die zugelosten Boote klargemacht und eingesegelt. Die meisten Segelteams waren zuvor noch keine Polyvalken gesegelt. Auch das deutsche Team musste sich umstellen, denn wir hatten noch über Himmelfahrt bei soliden 5-6, in Böen 6-7 Bft auf Randmeerjollen trainiert und zudem ordentlich Spritzwasser erlebt. Nun aber herrschten lediglich um die 3 Bft und wir mussten den Schwachwindtrimm des Gaffel-Segels in kurzer Zeit verproben und auf den verschiedenen Kursen einüben.
Ab 10:25 Uhr wurden 3 Rennen über jeweils 2 Runden auf einem Up-Down-Kurs gefahren.

Nach den Rennen sind wir zu einer Nachmittagsverpflegung zu Badmeester Keimpe in den Hafen von Balk gesegelt. Dann kam es zuvor angekündigten „Sailing Surprise“: Hierzu liefen auf einmal 4 Traditionsschiffe, Plattbodenschiffe der A-Klasse, mit einer Länge von rund 20 m zügig in den Hafen ein und machten als großes Päckchen ggü. unserer Valken fest.

Die Überraschung ist den Niederländern gelungen: Die Eurosailors wurden kurzerhand auf die 4 Schiffe verteilt. Nach dem Ablegen und Segelsetzen wurden dann auf dem bekannten Regattakurs zwei weitere Rennen auf den Traditionsschiffen gefahren.


Dabei gab es eine Win-Win-Situation: Die Skipper freuten sich über die tatkräftige und sachkundige Unterstützung der Eurosailors, die wiederum freuten sich über dieses ganz besondere Schiffs- und Regattaerlebnis, denn für die meisten war es die erste Fahrt auf einem Plattbodenschiff.

Die gefühlte hohe Geschwindigkeit der eher behäbig wirkenden Traditionsschiffe, selbst hoch am Wind, hat alle sehr beeindruckt. Die Schiffe rs. Skipper nehmen regelmäßig an Regatten teil und diese sehr ernst – natürlich wurde auch bei unserem Rennen alles gegeben und mit der roten Flagge und Tonsignal gegen (vermeintliche) Regelverletzungen protestiert.
Zweiter Renntag
Am zweiten Renntag wurden die Boote in umgekehrter Reihenfolge der Vortagesergebnisse getauscht. Der Wind frischte zudem etwas auf und ermöglichte insgesamt 6 Rennen, bei denen es regelmäßig zu knappen Zieleinläufen kam:



Abschluss
Der Abschlussabend fand in der Nähe von Stavoren mit direktem Blick auf das IJsselmeer statt. Diesjähriger Gewinner der Eurosail ist das Team aus Spanien, gefolgt von Teams aus Italien und Ungarn. Die Niederlande haben trotz Heimvorteil den Sprung auf das Siegerpodest knapp verpasst und einen starken vierten Rang belegt. Sie haben sich gleichwohl als tolle Gastgeber gezeigt und sich ganz nach vorne in die Herzen der Eurosailors gesegelt. Wir deutschen Teams landeten hinter den eigenen Erwartungen im hinteren Mittelfeld. Nichtsdestotrotz waren auch diese Eurosail und die großartige Kameradschaft der Eurosailors wieder ein wunderbares Erlebnis für alle Teilnehmer.