SKU,   Segelkameradschaft Unterbacher See e.V.,  Duesseldorf
Törnbericht:    Loch Ness und die Äusseren Hebriden
 

 
16.06 - 07.07.2007
 
Craobh Marina
  - Innere Hebriden
    - Caledonian Kanal  
      - Äussere Hebriden  
     
 
 
 
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Bavaria 38
Evanstar - Bavaria 38  (wo)  

 
Törnbericht
von Wolf Ortlinghaus 
 

Samstag, 16.06.2007
London Stansted, kurz nach 07.00 Uhr - wir sind gerade mit der ersten Maschine aus Düsseldorf angekommen und auf dem Weg zu unserem Anschlussflug nach Glasgow. Zuerst geht es durch eine erneute Sicherheitskontrolle. Eine freundliche Dame findet mein Spinnakerrepairband und konfisziert dieses mit der Bemerkung "Very dangerous, could be used to strangle someone!". Auf die Idee jemanden mit diesem Klebeband zu erwürgen, wäre ich im Traum nicht gekommen. Nun gut, der Verlust lässt sich verschmerzen. Zum Glück hat sie die Angelrolle nicht beanstandet.
 
Nach gut einer weiteren Stunde Flug landen wir wohlbehalten in Glasgow und machen uns auf die Suche nach unserem Transfer Service nach Craobh Haven. Nach mehreren Telefonaten mit Portway Yacht Charters finden wir unseren Fahrer. Mit einigem Geschiebe schaffen wir es unser Gepäck in dem Skoda Octavia zu verstauen.
Unser Chauffeur ist etwas überrascht, dass wir auf dem Weg zur Marina noch in einem Supermarkt die Verpflegung für die nächste Woche einkaufen wollen. 5 Personen, Segelausrüstung von 4 Seglern und Verpflegung für eine Woche - ob das alles reingeht?
 
Wenig später halten wir an einem Supermarkt und füllen 2 Einkaufswagen randvoll mit Lebensmitteln und Getränken. Der Octavia ist nun so voll geladen, dass wir uns kaum noch rühren können. Gut zweieinhalb Stunden später quälen wir uns aus dem Auto. Endlich sind wir in Craobh Haven, einem winzigen Ort an der schottischen Westküste angekommen. Auf dem Steg treffen wir Tom Mowat den Inhaber von Portway Yacht Charters. Er hilft uns unser Gepäck zu unserer Yacht Evenstar zu bringen. Nach einer sorgfältigen Übergabe, anhand einer detaillierten Checkliste, richten wir uns gemütlich ein und kochen erst einmal etwas.

 
Craobh Marina
Craobh Marina  (wo)  

Sonntag, 17.06.2007
Warme Sonnenstrahlen wecken uns. Nach einem ausgiebigen Frühstück und der obligatorischen Sicherheitseinweisung, legen wir bei der Tankstelle an. Immerhin 32 Liter Diesel gehen in den angeblich vollen Tank. Da hat die letzte Crew wohl "vergessen" zu tanken.
Um 11.20 Uhr legen wir ab und segeln gen Norden durch Loch Shuna und den Seil Sound. Wenig später ändern wir unseren Kurs nach Backbord und fahren in den Cuan Sound hinein. Gegen 12.30 Uhr passieren wir den Cleit Rock. Die Passage zwischen Cleit Rock und den Felsen ist gerade einmal 100 Meter breit. Bei bis zu 7 Knoten Strom zur Springzeit kann es da schon einmal eng werden. Wir haben uns vorher die Gezeitentafel angeschaut und so passieren wir die Enge im Cuan Sound bei moderat mitlaufendem Strom. Nun geht es weiter gen Nordosten den Firth of Lorn entlang. Bei fantastischem Wetter setzen wir bei leichtem südwestlichem Wind die Segel und genießen die beeindruckende Landschaft. Weiter geht es durch den den Lynn of Morvern und immer noch schiebt uns der Gezeitenstrom gen Nordosten.
Am späten Nachmittag erreichen wir die Corran Narrows, die nur 1 ½ Kabellängen breite Engstelle zwischen dem Lynn of Morvern und Loch Linnhe. Hier stauen sich gewaltige Wassermassen und so treten Gezeitenströme von mehr als 5 Knoten auf. Uns schiebt der Gezeitenstrom immerhin noch mit 3 Knoten durch die Meerenge. Unsere Evenstar vibriert und versucht immer wieder aus dem Ruder zu laufen. Mit Konzentration gelingt auch diese Passage. Wir passieren Fort Williams und genießen bei Sonnenschein den Blick auf den höchsten Berg Schottlands - Ben Newis.
Um 21.00 Uhr erreichen wir nach 47 Seemeilen unser Ziel die Seeschleuse Corpach. Außer einem winzigen Steiger, der schon mit einem Boot belegt ist, findet sich weit und breit kein Liegeplatz. So lassen wir unseren 20 kg Anker auf 5 Meter Wassertiefe fallen.

 
Corran Point Lighthouse mit Blick auf Loch Linnhe
Corran Point Lighthouse mit Blick auf Loch Linnhe  (wo)  

Montag, 18.06.2007
Um 08.30 Uhr heißt es "Anker auf". Bei Sonnenschein geht es in die Seeschleuse Corpach. Nach Entrichten von unserem Obolus für die Nutzung des Caledonian Kanals werden wir geschleust. 22 Schleusen liegen bis Loch Ness vor uns. Besonders eindrucksvoll ist Neptune's Staircase mit insgesamt 8 Schleusen. Wir passieren im Laufe des Tages die wunderbaren Seen Loch Lochy und Loch Oich. Wenige Schleusen später erreichen wir gegen 18.00 Uhr Fort Augustus und genießen schon den Blick auf Loch Ness. Ob wir wohl morgen dem Ungeheuer begegnen werden. Heute Abend genehmigen wir uns im Pub "Lock Inn & Gilliegorm" Fish & Chips und dazu ein Nessie's Monster Mash, das hiesige Bier.

Dienstag, 19.06.2007
Heute ist der Himmel grau und Wolkenverhangen. Genau das richtige Wetter um Nessie zu entdecken. Wir kreuzen gegen einen mäßigen Nordost Wind und verbringen tolle Segelstunden auf dem Loch Ness. Nur Nessie zeigt sich leider nicht. Dafür übt die Royal Air Force eifrig mit ihren Jets über dem Great Glen, dem großen Tal, dass im Wesentlichen aus den Seen Loch Lochy, Loch Oich und Loch Ness besteht.
Wir wenden und schleusen wieder Richtung Fort Augustus. 2 Stunden später machen wir an einen kleinen Steiger direkt unterhalb von Invergarry Castle fest. Zu Fuß erkunden wir die nähere Umgebung. Das Schloss wird gerade restauriert. Außer den Grundmauern scheint nichts mehr zu stehen. Eine Stiftung hat sich den Erhalt dieses Bauwerks zum Ziel gesetzt. Auf unserem Fußmarsch kommen wir an dem bezaubernden Glengarry Castle Hotel vorbei.

Mittwoch, 20.06.2007
Für heute ist Regen angesagt. Und mit Regen meinen die Schotten Dauerregen. So ist es auch. Kein Wind, dafür reichlich Wasser von oben. Da wir bestens mit Schwerwetterkleidung ausgestattet sind, stört uns das nicht sonderlich auf unserer Fahrt zurück zur Seeschleuse Corpach. Bei der Schleuse angekommen, scheint schon wieder die Sonne und wir ergänzen unsere Vorräte im nahe gelegenen Ort.

 
Cullochy Lock
Cullochy Lock - Schleuse im Nordosten von Loch Oich (wo)  

Donnerstag, 21.06.2007
Früh morgens werfen wir die Leinen los und laufen in die schon offen stehende Seeschleuse ein. Quietschend öffnen sich für uns die großen Holzschleusentore. Im Loch Linnhe begegnet uns der fast 90 Meter Lange Frachter Fri Ocean. Was der hier wohl macht? Um 15.00 Uhr machen wir in der Oban Bay an einer Mooring Tonne fest. Zum ersten Mal machen wir unser Schlauchboot seeklar. Nach wenigen Minuten haben wir es aufgepumpt und lassen es zu Wasser. Zu viert fahren wir vorsichtig an Land. Nach einigem Suchen finden wir einen Parkplatz, der uns einigermaßen sicher erscheint. Bei einem Tidenhub von bis zu 3 Meter ist die Parkplatzwahl gar nicht so einfach. Oban ist mit gut 8000 Einwohnern der Hauptfährhafen für die Inneren und Äußeren Hebriden. Zahlreiche Geschäfte und Restaurants laden zum bummeln ein.

Freitag, 22.06.2007
Heute müssen wir wieder zurück zum Ausgangshafen. Bei wunderbaren Sonnenschein und einer mäßigen Briese aus West verbringen wir schöne Segelstunden im Sound of Luing. Am frühen Nachmittag laufen wir in Craobh Marina ein. Für Inge, Jo und Volker heißt es heute Taschen packen. Morgen früh geht es wieder zurück nach Deutschland. Das Ende dieses Törns feiern wir gebührend bei Fish & Chips im Lord of the Isles, dem einzigen Restaurant des Ortes.

Samstag, 23.06.2007
Früh morgens um 05.00 Uhr heißt es Abschied nehmen. Der Fahrer wartet schon und hilft die Taschen von Inge, Volker und Jo einzuladen. Ich nutze die Zeit um die Yacht noch etwas aufzuräumen. Nach dem Frühstück erstehe ich noch mehrere Detailkarten beim Yachtausrüster der Marina. Gegen Mittag trifft bereits die neue Crew bestehend aus Wolfgang, Klaus und Eugen im Hafen ein. Nachdem wir das Gepäck und die Vorräte für 2 Wochen verstaut haben, geht es nach der Sicherheitseinweisung los Richtung Oban. Kurz nach der Hafenausfahrt werden die Segel gesetzt.
Nach 21 Seemeilen machen wir in Oban an einer Mooring Tonne fest.

Sonntag, 24.06.2007
BBC4 verkündet für die Hebriden Starkwind mit Windstärken bis zu 8 Beaufort. Wir wollen durch den Sound of Mull nach Tobermory auf die Insel Mull. In diesem geschützten Bereich dürfte der Wind deutlich moderater ausfallen. Bei einer frischen Briese aus Nordnordost segeln wir um 08.20 Uhr zwischen Lady's Rock und dem Leuchtfeuer Eilean Musdile hindurch.
 
Duart Castle
 Duart Castle  (wo)

Wenig später sehen wir an unser Backbord Seite Duart Castle. Um 10.00 Uhr machen wir in Loch Aline Frühstückspause an einer Mooring Tonne. Eine Stunde später sind wir wieder unterwegs. Gegen Mittag nimmt der Wind auf 6 bis 7 Windstärken zu. Unsere Evanstar lässt sich dank zweiten Reff und stark eingerollter Genua dadurch nicht beirren.
Am Nachmittag steuern wir die Bucht von Tobermory an. Diese ist ausgerechnet nach Nordosten recht ungeschützt. Recht schnell haben wir eine freie Mooring Tonne gefunden. Das Aufpicken der Pick-Up Boje klappt wieder wunderbar. Erst nach dem Festmachen wird uns der Seegang in der Bucht bewusst. Das kann ja eine tolle Nacht werden. Wir pumpen unser Dingi auf und fahren Richtung Steiger. Selbst bei vorsichtiger Fahrweise spritzt das Wasser gewaltig. Hätten wir mal doch das Ölzeug angezogen. Mit 4 Personen ist das Dingi bei der Welle einfach überfordert. Tobermory ist eine wunderschöne Stadt und lädt zum Verweilen ein. Nach einem ausgiebigen Spaziergang machen wir uns wieder auf den feuchten Rückweg zu unserer Yacht.

Montag, 25.06.2007
BBC4 verkündet auch für heute wieder 7 bis 8 Windstärken für die Hebriden. Die Küstenfunkstelle geht zumindest für die Küste nur von bis zu 7 Windstärken aus. Wir wollen über die Hebriden See nach Barra zu den Äusseren Hebriden und haben somit einen langen Schlag über die offene See vor. Wir machen unser Schiff sturmfest und schlagen die leuchtend rote Sturmfock an. Gleichzeitig binden wir vorsorglich das 3. Reff in das Groß. Los geht's! Das erste Stück fahren wir noch unter Motor gegen den Nordost Wind an. Dann setzen wir erst das Groß und kurze Zeit später die Sturmfock. Jetzt gibt unsere Evanstar richtig Gas. Mit teilweise mehr als 8 Knoten durchs Wasser geht es Richtung Barra. Der Seegang beträgt zeitweise gut 3 Meter bei einer recht langen Welle. Immer wieder nehmen wir ordentliche Mengen Wasser über. Die Gischt spritzt hoch bis in das Großsegel. Draußen in der Hebriden See ist gähnende Leere. Einzig ein Hochseetrawler und eine Fähre begegnen uns auf unserem Weg nach Barra.
 
Ansteuerung Barra (kwk)
 Ansteuerung Barra bei 6 - 7 Bft.  (kwk)

Gegen Mittag empfangen wir ein Maday Relay. Eine Motoryacht ist unmittelbarer Küstennähe am sinken. Die Seenotrettung dirigiert eine Segelyacht zum Havaristen. 30 Minuten später kommt die erlösende Nachricht, dass die Crew geborgen werden konnte. Am Nachmittag kommt Barra in Sicht. Bei 6 bis 7 Windstärken laufen wir in die Castle Bay ein und machen an einer Mooring Tonne fest. Für die 55 Seemeilen haben wir gerade einmal 7 Stunden gebraucht. Fast 8 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit sind auch für eine Bavaria 38 ein guter Wert. Ein toller Segeltag bei Starkwind klingt bei einem ersten Bier aus.

Dienstag, 26.06.2007
Heute gilt es Barra zu erkunden. So pumpen wir wieder unser geliebtes Gummiboot auf, schrauben den Außenborder fest und tuckern an das Ufer. Kaum an Land angekommen fragt uns ein einheimischer Segler ob wir von der Segelyacht mit der roten Sturmfock sind. Er erklärt uns wie Segler in Barra Wasser bunkern können. Er selber hat zahlreiche Wasserkanister in seinem Beiboot verstaut. Gezapft wird über einen Wasserhahn. Eine Möglichkeit mit der Segelyacht anzulegen gibt es nicht. Nachschub gibt es also nur Kanisterweise. Da wir unseren ersten Tank noch nicht einmal zu 50 % geleert haben, verzichten wir auf dieses Unterfangen und marschieren erst einmal auf den höchsten Berg der Umgebung und genießen einen wundervollen Ausblick auf die Castle Bay von Barra.

Am Nachmittag stechen wir wieder in See. Wir haben vor die Nacht in Richtung Stornoway durchzusegeln. Da BBC4 für die Nacht wieder Starkwind aus Nord ankündigt, steuern wir gegen Abend Loch Skipport an. Kurz vor der Ansteuerung hört unsere elektronische Seekarte auf. Gut, dass ich die Detailkarte noch in der Craobh Marina besorgt habe. Vorsichtig steuern wir zwischen Felsen hindurch und gelangen in eine einsame Bucht. Auf 7 Meter Wassertiefe lassen wir unseren Anker fallen. Dieser hält nach dem 3. Versuch. Wir erleben eine wunderbare Abendstimmung. Der Himmel schillert in unterschiedlichsten Blautönen. Keine Menschenseele weit und breit. Bis auf das gelegentliche Einrucken der Ankerkette herrscht absolute Stille. Die Nacht wird aufgrund des zunehmenden Windes dann doch recht unruhig. Klaus und ich bekommen im Vorschiff das teilweise heftige Einrucken der Leinen ungefiltert mit. So richtig erholsam ist der Schlaf nicht. Da ist doch immer wieder die leise Sorge ob der Anker hält. Die nahen Felsen erlauben uns nicht viel Spielraum.

 
Regenbogen Loch Skipport
Regenbogen Loch Skipport  (kwk)  

Mittwoch, 27.06.2007
Bereits um 07.00 Uhr holen wir den Anker hoch und betrachten gebannt einen wunderschönen Regenbogen. Wenig später erscheint ein zweiter. Solche Farben sieht man nicht jeden Tag! Bei einem frischen bis starkem Nordwest geht es hoch am Wind nach Norden. Mittags liegen wir kurz bei, damit der Gang zur Toilette sich etwas gemütlicher gestaltet. Am Nachmittag dreht der Wind auf West und lässt deutlich nach. Um 19.00 Uhr machen wir in Stornoway an der Pier 1, längsseits an einer französischen Segelyacht, fest. Wir haben den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht.

Donnerstag, 28.06.2007
Hafentag - heute erkunden wir die Insel Lewis mit dem Mietwagen. Zuerst geht es in den kleinen Ort Arnol. In unmittelbarer Nähe des Atlantiks befindet sich das "Black Houses" Museum. Ein so genanntes schwarzes Haus lässt sich besichtigen. Ein "Black House" ist das traditionelle Inselhaus der letzten Jahrhunderte. Hier lebten die Einheimischen mit dem Vieh unter einem Dach. Das schwarze Haus wurde durch ein offenes Torffeuer ohne Kamin beheizt. Dies führte zu einer dicken, schwarzen Rußschicht unter der Decke und gab dem Haus seinen Namen. Die flachen Häuser ducken sich optimal in die häufig von stürmischem Westwind heimgesuchte Küstenlandschaft. Wir betreten das Blackhouse und werden von starkem Brandgeruch und Rauchschwaden empfangen. Damit hätten wir nicht gerechnet - ein Torffeuer brennt in der Raummitte.
Weiter geht es zu den Standing Stones nach Callanish.

 
Callanish-Standing-Stones
Callanish Standing Stones  (ws)  

Eine wahrhaft beeindruckende Formation aufgestellter Granitsteine erwartet uns. Diese Formation wurde ca. 3000 v. Chr. angelegt.
Jetzt geht es weiter zum Butt of Lewis dem nördlichsten Punkt der Insel. Ein Leuchtfeuer markiert dieses für die Seefahrt äußerst gefährliche Kap. Starke Gezeitenströme sorgen selbst bei moderatem Wind für erheblichen Seegang und starke Strudel rund um das Kap. Zurück in Stornoway gehen wir in das nahe gelegene Schwimmbad. Unsere erste Dusche seit wir vor 5 Tagen die Craobh Marina verlassen haben. Abends geht es in einen schottischen Pub.

 
Atlantikwellen Insel Lewis
Atlantikwellen Insel Lewis  (ws)  

Freitag, 29.06.2007
Heute geht es wieder Richtung Süden. Als Zwischenziel laufen wir bei ruhiger See die Shiant Inseln an. Das an Land gehen, dieser von Menschen unbewohnten Inseln, gestaltet sich aufgrund der zahlreichen Algen als äußerst schwierig. Zahlreiche Vögel und Schafe bevölkern diesen ruhigen Ort. Ein Steinhaus steht nahe am Ufer. Dieses wird gelegentlich von Schäfern genutzt und steht auch nach vorheriger Reservierung Besuchern zur Verfügung. Strom und fließend Wasser sucht man hier jedoch vergeblich.

Wir segeln weiter und erreichen 2 Stunden später die Einfahrt zum Loch Seaforth einem 9 Seemeilen langen Einschnitt zwischen Harris und Lewis in einer bergigen Landschaft. Tief beeindruckt segeln wir durch diese einmalige Welt aus grünbewachsenen Felsen bis zur Insel Seaforth. Im Nordwesten der Insel lassen wir unseren Anker auf 7 Meter Wassertiefe fallen. Um die Stille die uns umgibt nicht zu stören, bleibt der Außenborder aus und wir nutzen die Paddel für unseren Landgang.

Samstag, 30.06.2007
Bei einer mäßigen östlichen Briese segeln wir weiter südwärts und erreichen am Nachmittag Loch Maddy unser heutiges Ziel. Hier dürfen wir uns wieder eine Mooring Boje angeln. Bei regnerischem Wetter unternehmen wir unseren Landgang.

 
Loch Maddy
Loch Maddy   (wo)  

Sonntag, 01.07.2007
Strahlender Sonnenschein weckt uns. Zeit für einige Fotos von der traumhaften Landschaft Loch Maddys und unserer Yacht. Heute wollen wir von den Äusseren Hebriden Abschied nehmen und zur Insel Skye segeln. Ein gut 60 Seemeilen Schlag haben wir geplant. Mit einer mäßigen bis frischen Nordost Briese segeln wir zur Nordspitze von Skye und passieren die Insel Mac Donald's Table. Der Wind dreht auf Nord, später auf Nordwest und das Wetter verschlechtert sich. Es regnet mal wieder. Um 19.00 Uhr machen wir in Portree an einer Mooring Tonne bei geschlossener Wolkendecke und Dauerregen fest. Bei unserem Landgang erbeuten wir Fish & Chips und genießen unser Essen in fröhlicher Runde auf unserem Schiff.

Montag, 02.07.2007
Bei frischem bis kräftigem Südwest Wind geht weiter Südwärts. Tieffliegende Wolken begleiten uns die ganze Zeit. Am frühen Nachmittag lassen wir unseren Anker in unmittelbarer Nähe des Eilean Donan Castles fallen. Dies dürfte das bekannteste Schloß Schottlands sein, wurde es doch als Drehort für Highlander, Prinz Eisenherz und James Bond genutzt. Für die Nacht verholen wir uns nach Kyle of Lochalsh. Dort gibt es sogar Duschen.
 
Donan Castle
  Donan Castle  (kwk)  

Dienstag, 03.07.2007
Mit Beginn des ablaufenden Wassers segeln wir los und passieren wenig später die Meerenge Kyle Rhea. Bei Springzeit treten hier Stromgeschwindigkeiten von bis zu 8 Knoten auf. Uns zieht der kräftige Gezeitenstrom in Richtung Südwesten. Mittags runden wir den südlichsten Zipfel der Insel Skye und segeln gen Norden. Die Sonne scheint und Evanstar gleitet mit voller Besegelung über das blaue Wasser. Wir nähern uns unserem Ziel, dem berühmten Loch Scavaig. Einige Robben dösen auf Felsen in der Sonne. Die Einfahrt in die Bucht erfordert aufgrund der zahlreichen vom Wasser überspülten Felsen besondere Aufmerksamkeit. Unser Mann im Bug dirigiert uns zielsicher an den Hindernissen vorbei. In gebührendem Abstand zu einer Nauticat 33 lassen wir unseren Anker fallen. Wir lassen erst einmal die einmalige Schönheit der Natur auf uns wirken. Wir sind umgeben von bis zu 1000 Meter hohen Bergen mit zahlreichen Wasserfällen. Wir nutzen das warme Wetter um unser Schiff einmal schwimmend zu umrunden. Anschließend unternehmen wir einen ausgedehnten Landgang und schauen uns die in der Nähe gelegenen Süßwasser Seen an. Diese speisen Loch Scavaig mit riesigen Mengen Süßwasser.

Mittwoch, 04.07.2007
Auf unserem weiteren Weg nach Süden legen wir kurze Zwischenstopps in Rhum und Muck ein. Beide sehenswerte Inseln nahe der schottischen Westküste. Am Nachmittag passieren wir Ardnamurchan Point, den westlichsten Punkt des schottischen Festlands. Ab hier müssen wir wieder mit mehr Schiffsverkehr rechnen. Bei der Ansteuerung des Sound of Mulls sind wir zum ersten Mal seit Tagen wieder von mehreren Segelyachten umgeben. Um 20.25 Uhr machen wir in Loch Aline an einer Mooring Tonne fest und lassen den Tag bei einem gemütlichen Abendessen an Bord ausklingen.

 
kyle-of-lochalsh-skye-bridge
Am Steg.  Im Hintergrund die Kyle-of-Lochalsh-Skye-Bridge  (kwk)  

Donnerstag, 05.07.2007
Bei Regen verlassen wir unseren Liegeplatz und segeln durch den Lyn of Morvern. Unsere Mittagspause verbringen wir im Loch Corrie an einer Mooring Tonne. Abends machen wir an einem Schwimmsteiger der Oban Marina auf der Insel Kerrera fest. Wieder einmal regnet es und so fällt der Landgang heute einmal aus.
 
Freitag, 06.07.2007
Unser letzter Segeltag beginnt. Zügig geht es weiter nach Süden und so laufen wir bereits mittags in der Craobh Marina ein. Wir sind dankbar, dass wir so viele traumhafte Ziele besuchen konnten und alles hervorragend geklappt hat. Einen wunderschönen Urlaub lassen wir abends im "Lord of the Isles" ausklingen.

 

 
Fragen und Anregungen:  wolf.ortlinghaus@sku-duesseldorf.de   
 

 
Segelyacht Evanstar - Bavaria 38 

Die Bavaria 38, Baujahr 2003, haben wir direkt bei Portway Yacht Charters gebucht. Agenturen, wie z.B. SoLong Yachting, Sarres-Schockemöhle Yachting, usw., hatten zum Charterzeitpunkt schottische Vermieter nicht im Programm. Die Yacht verfügt über insgesamt 3 Kajüten und Salon. Das Schiff bietet für sechs Personen unter Deck und in der Plicht ausreichend Platz. Die Kojen im Achterschiff sind seetauglich. Im Salon wäre ein Leesegel sinnvoll. Die ideale Crewcgröße liegt für längere Törns bei 4 Personen. Die Yacht ist sehr gut ausgestattet und war in einem sehr gepflegten Zustand. Diverse Ersatzteile und Werkzeug sind ebenfalls an Bord. Nachfolgend ein Auszug aus der Ausstattungsliste:
 
Technische Daten.
 
   Länge ü.A.:
Breite:
12,13 m
3,87 m
    Tiefgang:
Motor:
1,70 m
Volvo  40 PS
    Dieseltank:
Wassertank:
150 ltr.
300 ltr.
  
 
Besegelung

  • Rollgenua
  • Durchgelattetes Großsegel mit 3 Reffs
  • Rote Sturmfock als Coversegel
Bordelektronik
  • Raymarine RL70CRC Kartenplotter mit C-Map Scotland West (2004)
  • Raymarine RayNav 300 Differential GPS
  • Simrad RD68 DSC UKW Funk
  • Handfunkgerät ICOM IC-M3
  • Garmin GPS12
  • Raymarine ST 5000 Autopilot
  • Raymarine ST 60 Log und Windmesser
  • ICS Navtex6 Plus Receiver
Anker
  • Ankerwinsch 1000 Watt
  • 20 kg Delta Anker mit 50 Meter Kette
  • Zweitanker mit Kettenvorlauf und Trosse
  • 50 m 18 mm Trosse als Verlängerung für Hauptanker
Weitere Ausrüstung
  • Automatikwesten
  • Beiboot und Außenborder
  • Gas Alarm
  • Rauchmelder
  • Löschanlage im Motorraum
  • Epirb
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