Die Sun Odyssey 43 DS hebt sich von anderen Segelyachten durch ihren Decksalon deutlich ab. Uns hat der helle Innenraum sehr gut gefallen. Aufgrund des Decksalons ergeben sich Höhenunterschiede zwischen Salon und Kabinen. An diese "Stolperfallen" muss man sich erstmal gewöhnen. Das Schiff bietet selbst für acht Personen unter Deck und in der Plicht ausreichend Platz. Die Kojen sind dank Leesegel sogar seetauglich.
 
Genua und Groß sind als Rollanlagen ausgeführt. Für das Setzen des Rollgroß hat es sich als hilfreich erwiesen, den Ausrollvorgang durch Ziehen des Unterlieks direkt am Mast zu unterstützen. Als Besonderheit verfügt Tzigane über ein zweites Vorstag für eine Sturmfock mit konventionellen Stagreitern. Die Taille zum Durchsetzen des Stags erschien uns etwas unterdimensioniert.
 
Ein Biminitop sorgt für ausreichend Schatten. Die Sprayhood lässt sich einfach wegklappen, was beim Segeln und Hafenmanövern wegen der hohen Aufbauten unbedingt zu empfehlen ist. Die Tzigane verfügt neben einem Kartenplotter über Tochteranzeigen über und unter Deck über alle wichtigen navigatorischen Informationen.
 
Das Schiff gefiel uns unter Maschine und Segeln gleichermaßen gut. In Rückwärtsfahrt lässt sich die Sun Odyssey ebenfalls sehr gut manövrieren. Der Radeffekt zieht das Schiff auf den ersten Metern deutlich nach Backbord, danach lässt es sich zentimetergenau steuern.
 
Die Tzigane ist mit einer kräftigen Ankerwinsch und einem Pflugscharanker mit ca. 20 Meter Kette und Leine ausgestattet. Wir würden uns gerade bei diesem Revier eine ausreichende Kette wünschen. Angeblich wird auf den Kanaren selten geankert. Ein Zweitanker war auf diesem Schiff nicht an Bord. Andere Schiffe in der Flotte verfügten über ein besseres Ankergeschirr.
Abgesehen von der Ankerausrüstung hat uns die Sun Odyssey 43 DS mit der vorliegenden Ausstattung sehr gut gefallen.
 

Das Revier - Die Kanaren.
 
Die Kanaren liegen im Einfluß des Nord Ost Passats. Zuverlässige Winde um 5 bis 6 Windstärken aus Nord Ost sind vorherrschend, Flautentage die absolute Ausnahme. Das ganze Jahr über herrschen Lufttemperaturen um 22° C und Wassertemperaturen um 20° C. Aufgrund des gleichmäßigen warmen und sonnigen Wetters zeichnen sich die Kanaren durch eine ganzjährige Segelsaison aus. Somit sind die Kanaren das optimale Segelrevier für den begeisterten Segler.
Gleichwohl ist dieses Revier sehr anspruchsvoll. Zwischen den Inseln sind aufgrund des Düseneffekts Windstärken bis zu 8 Beaufort keine Seltenheit. Auch die Distanzen zwischen den Inseln sind beträchtlich. Nicht selten sind Entfernungen von 60 Seemeilen und mehr zu bewältigen um von einer Insel zur anderen zu kommen.
Schiffsführer und Crew sollten deshalb über entsprechende Erfahrung verfügen. Es versteht sich von selbst, daß in solch einem Revier die Schiffe über eine komplette hochseetüchtige Ausrüstung verfügen müssen. Aufgrund der Wind- und Seegangverhältnisse ist der Verschleiss am Material nicht zu unterschätzen. Insbesondere die Segel werden sehr beansprucht und sollten regelmäßig kontrolliert werden.
 

Die deutschen Seekarten reichen zur Ansteuerung der größeren Häfen aus. Detaillierter sind die spanischen Seekarten. Insgesamt werden davon 17 ohne Übersegler benötigt.
 
Literatur
 
Titel: Die Kanarischen Inseln und Madeira
Autor: Klaus Rhein,   Preis: 29,90 Euro
Das Buch ist eine wertvolle Ergänzung zu den Seekarten. In der vorliegenden 3. Auflage von 1999 ist es recht aktuell. Die Ansteuerung der wichtigen Häfen ist damit problemlos möglich. Dieses Buch war in einer älteren Auflage auch auf der Tzigane.
 
Navigation
 
Die Navigation ist dank GPS als sehr einfach zu bezeichnen. Untiefen gibt es wenn nur in Landnähe und sind in den Seekarten eingezeichnet. Der Tidenhub beträgt auf den Kanaren bis zu 2,5 Meter bei Springzeit. Gezeitenströme können bis zu 3 Knoten betragen. Bei Flut setzen die Gezeitenströme in nördliche, bei Ebben in südliche Richtungen.
 
Reisezeit
 
Die Kanaren haben eine ganzjährige Segelsaison. Diese schlägt sich auch in den Charterpreisen und Hafengebühren nieder, die bei den meisten Anbietern das ganze Jahr über auf dem selben Niveau liegen.
 
Liegeplätze
 
Das Angebot an Liegeplätzen ist recht gut. Es ist geplant, weitere Marinas zu bauen. Teilweise ist es empfehlenswert, Liegeplätze telefonisch oder über Funk zu reservieren. Aufgrund der ARC gibt es in den Herbstmonaten nur wenige freie Plätze.
Preisbeispiele Februar 2003 für unsere Sun Odyssey 43 DS:
 
San Sebastian (Gomera): 18,60 Euro
Puerto de Mogan (Gran Canaria): 19,58 Euro
 

So Long
Charterweek Canary Islands
 
Im Jahr 2003 fand erstmalig die
So Long Charterweek Canary Islands statt. Geschäftsführer H.-J. Goergens von So Long Yachting hat diese Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Vercharterer ECC Yachtcharter und Teneriffa Marketing erarbeitet. Ziel ist es, durch diese Art von Events mehr Segler für das anspruchsvolle Revier zu begeistern.

Bereits beim ersten Mal haben sich immerhin 6 Yachten mit mehr als 30 Teilnehmern an der Charterweek beteiligt. 4 Yachten als Bareboat und 2 mit Kojenchartergästen. Uns hat die perfekte Organisation ausgesprochen gut gefallen. Auch die Unterstützung durch die Sponsoren ist vorbildlich gewesen. Uns hat beeindruckt mit welcher Begeisterung die Inhaber von ECC Yachtcharter, Patricia und Angel, die Charterweek unterstützt haben. Die nächste Charterweek Canary Islands findet vom 21.02. bis zum 28.02.2004 statt.