SKU,   Segelkameradschaft Unterbacher See e.V.,  Duesseldorf
Törnbericht:    Charterweek Canary Islands 2003
 

 
22.02 - 01.03.2003
 
Teneriffa
  - La Gomera
    - Gran Canaria  

 
 Das Schiff  
 Revier Info
 Veranstalter
 Charterweek
 Die Crew
 
 
Sun Odyssey 43 DS
Sun Odyssey 43 DS    (anklicken = gr. Bild) 

 
Törnbericht
von Wolf Ortlinghaus 
 
Fotos von:   Dietmar Konermann (dk),
Klaus Heimannsfeld (kh),   Wolf Ortlinghaus (wo)

 
Puerto Atlantico
 Puerto Atlantico - Teneriffa (wo)
  (anklicken=grosses Bild)
  

Dezember 2002 in Deutschland - Das Wetter ist grau in grau, Regen und Schnee, da kommt das E-Mail von So Long Yachting mit dem Vorschlag an der Charterweek Canary Islands im Februar 2003 teilzunehmen, gerade richtig.
 
Die Kanaren gelten in Seglerkreisen als anspruchsvolles Starkwindrevier und zeichnen sich durch eine ganzjährige Segelsaison mit Sonnengarantie aus. Somit also das ideale Revier, um den Winter etwas zu verkürzen! Eine kurze Umfrage im Segelclub und innerhalb kurzer Zeit ist eine Crew zusammen. Ein Schiff wird ausgesucht und die Flüge gebucht.

 
Alle warten ungeduldig auf den Termin. Dietmar programmiert kurzerhand ein automatisches E-Mail welches uns täglich mit den aktuellen Wetterinformationen der Kanaren und der Anzahl der Tage, die wir uns noch gedulden müssen, versorgt. Der Countdown läuft!
 
Am 22.02.2003 geht es endlich los - mit Aero Lloyd von Düsseldorf über Stuttgart nach Teneriffa. Auf Teneriffa angekommen werden wir bereits erwartet und mit einem Bus nach Santa Cruz zum Porto Atlantico gebracht.
Dort werden wir auf der Steganlage von Hans-Joachim Goergens (So Long Yachting) in Empfang genommen. Wir lassen uns sofort auf unserem Schiff, einer Sun Odyssey 43 DS namens Tzigane, häuslich nieder.

An Bord liegen für jedes Crewmitglied ein Polo-Shirt mit dem Aufdruck "Charterweek Canary Islands 2003" sowie ein Rucksack bereit. Einige Flaschen Wein, kanarische Bananen, kanarisches Bier und Zigarren runden den Willkommensgruß ab. Schnell sind die Kojen verteilt. Ulla, Dirk und Ralf fahren zum Einkaufen, der Rest kümmert sich um das Verstauen des Gepäcks und die Schiffsübergabe.
Am Abend geht es gleich weiter mit einer tollen Welcome Party.

    
Wolken über Teneriffa
Wolken über Teneriffa (dk)  (anklicken = gr. Bild) 
 

Mittlerweile sind alle Crews vollzählig angekommen. Insgesamt nehmen 6 Yachten mit mehr als 30 Seglern teil. Hans-Joachim Goergens heißt alle Teilnehmer herzlich willkommen und bedankt sich bei Patricia und Angel von ECC Yacht Charter und den Sponsoren für die Organisation des Events. Für das leibliche Wohl ist vortrefflich gesorgt. Es werden verschiedene kanarische Speisen serviert, dazu Wein und Bier. Das Fest ist ein gelungener Auftakt für eine erholsame und erlebnisreiche Urlaubswoche.    
 

Am nächsten Morgen geht es auf der Tzigane bereits früh aus den Kojen. Nach dem Frühstück wird die Sicherheitseinweisung durchgeführt und die Notrollen besprochen. Danach treffen wir uns zum Briefing auf dem Steg. Heute soll es nach Süden nach Las Galletas auf Teneriffa gehen. Genau aus Süden soll auch der Wind mit bis zu 3 Beaufort wehen. Süden? Hier soll doch der Nord-Ost Passat mit 5 bis 6 Beaufort vorherrschen? Für den ersten Tag ist es vielleicht ganz gut, wenn es nicht so stark bläst, nur die Richtung passt für uns natürlich nicht.   
 

Las Galletas - Ansteuerung von Osten
 Las Galletas - Ansteuerung von Osten (wo)
   (anklicken = grosses Bild) 
  

Los geht es auf der Tzigane. Nach dem Ablegemanöver darf sich jedes Crewmitglied im Puerto Atlantico unter Maschine mit dem Schiff vertraut machen. Auch rückwärts lässt sich unserer Tzigane problemlos manövrieren. Nun geht es endlich hinaus auf den Atlantik.
 
Damit uns beim Segeln nicht langweilig wird, ist jede Segelyacht ist mit einer kompletten Angelausrüstung ausgestattet. Die Jagdsaison auf Thunfisch und Dorade ist eröffnet!

Bei lauem Wind und wenig bewegter See motoren wir gen Süden unseren Köder für Dorade und Thunfisch im Schlepp. Leider scheint sich kein Fisch für unser Abendessen zu interessieren. Da mittlerweile etwas mehr Wind aufgekommen ist wird die Angel kurzerhand eingeholt und die Segel gesetzt. Auch unter Segeln macht unsere Tzigane eine gute Figur. Gegen 18.30 Uhr machen wir in Las Galletas fest. Auf dem Steg erwartet uns schon Angel mit einem frisch gezapften Dorada Bier. Eine tolle Organisation !

  
Las Galletas - Im Päckchen mit Fischerbooten
Las Galletas  -  Im Päckchen mit Fischerbooten  (wo) 
(anklicken = großes Bild)

 

Da sich die Reffleine für unser Rollgroß gelöst hat, müssen wir das Segel komplett bergen und die Leine wieder neu befestigen. Angel hilft uns und so ist dieser kleine technische Defekt schnell behoben.
 
Am Steg werden mittlerweile die Erfahrungen des ersten Tages ausgetauscht. Keiner Crew ist es bisher gelungen einen Fisch an die Angel zu bekommen. Vielleicht morgen? Wir machen jetzt erstmal Spaghetti mit Krabben und Salat.

Yachthafen San Sebastian de la Gomera
 Yachthafen San Sebastian de la Gomera (dk)
 (anklicken = großes Bild)

  

Tags darauf beim Briefing bittet Angel alle Skipper die Schiffe und Crews auf Starkwind und recht hohen Seegang vorzubereiten. Bei dem lauen Lüftchen im Hafen kann das keiner glauben. Angel erklärt uns, dass Las Galletas bei dem jetzt herrschenden Wind aus Nordwest in der Abdeckung liegt. Bereits in der Bucht von Las Galletas empfängt uns eine hohe Dünung. In der Tat legt der Wind kurz nach Verlassen der Abdeckung zu.

Mit wenig Segelfläche läuft unsere Tzigane 6 Knoten. Schnell nähern wir uns Gomera. Der Seegang hat mittlerweile einige Opfer gefordert. So sind alle froh, als wir die Abdeckung von Gomera erreichen. Kurze Zeit später haben wir den Yachthafen von San Sebastian erreicht. Schnell wieder die Dorada Werbeflagge hoch. Auf dem Steg werden wir wieder mit frisch gezapftem Bier erwartet !  
 

  
Palmenstrand von La Gomera
 Palmenstrand von La Gomera (dk)  (anklicken = gr. Bild)  
 
Im Fischrestaurant auf La Gomera
 Im Fischrestaurant auf  La Gomera  (kh)  
 
  

 
Auch heute hat es keiner geschafft, etwas Essbares an die Angel zu bekommen. Dann gehen wir halt gemeinsam in das nächste Fischrestaurant. Eine wirklich gute Alternative - das Essen und die Getränke sind vorzüglich. Zu fortgeschrittener Stunde stimmt der Wirt einige Lieder auf seiner Gitarre an. Ein rundum gelungener Tag geht zu Ende.
 
Der nächste Morgen hält für uns eine böse Überraschung parat. Marc hat hohes Fieber! Also erstmal zum Arzt. Marc macht sich mit dem Taxi auf zum Centro Medico.
Unser geplantes Ziel La Palma scheidet damit aus. Die meisten anderen Crews wollen auch lieber einen ruhigen Tag einlegen. So macht sich die Shangary mit ihrer unerschrockenen Crew alleine auf den Weg nach La Palma.

Marc kommt wieder an Bord, reichlich versorgt mit Antibiotika und anderen schönen Medikamenten. Ruhe und kein Alkohol heißt es für ihn jetzt erstmal.
 
Wir wollen trotzdem segeln. Marc legt sich in die Koje und wir probieren erneut unser Glück mit dem Fischfang im Windschatten von La Gomera. Nach einigen erfolglosen Runden ist es jetzt an der Zeit vom Schlauchboot aus Bilder von unserer tollen Tzigane zu machen. Mike und Dietmar übernehmen die Aufgabe der Fotografen.
 
Danach geht es nach einigen Stunden des Segelns wieder in den Hafen von San Sebastian.
Heute wird mal wieder an Bord gekocht - Thunfischsteaks. Den Fisch hatten wir bereits morgens in weiser Voraussicht käuflich erworben.

Heute wollen wir wieder nach Teneriffa zurück. Unser Ziel ist Los Christianos. Der Wind um 4 bis 5 Bft aus nördlichen Richtungen beschert uns einen wunderschönen Segeltag.
 
In Los Christianos legen wir uns im südlichen Teil erstmal vor Anker. Laut aktuellem Hafenhandbuch ist das Ankern vor dem Strand verboten. Dieses Verbot scheinen zahlreiche Segler nicht zu kennen. So haben wir auch kein schlechtes Gewissen uns erstmal hier vor Anker zu legen. Neben uns lassen die Galata und die Matador ihre Anker fallen. Jetzt heißt es erstmal Schlauchboot fahren und baden.

  
Pico de Teide
Pico de Teide,  Höhe 3719 Meter (dk) 
(anklicken = grosses Bild) 

 
Die Shangary kommt gegen 18.00 Uhr auch wieder wohlbehalten von ihrem langen Trip aus Palma zurück und wird mit lautem Gehupe begrüßt. Angel hat nun doch für uns einen Liegeplatz an der Kaianlage der Fähren organisiert. Wir müssen nur sehen, dass wir vor acht Uhr wieder aus dem Hafen sind. Also Anker auf und im Päckchen an die Kaimauer gelegt, genug Leine stecken, da wir ja in einem Gezeitenrevier segeln.
 

Galata
 Galata in rauher See (dk)    (anklicken = gr. Bild)
  

Am nächsten Morgen geht es ganz früh los.
Zielhafen ist Puerto Mogan auf Gran Canaria. Jetzt endlich sollen wir Nord-Ost Passat haben. Noch sind wir im Windschatten von Teneriffa und können es nicht ganz glauben.
 
Kaum haben wir die Südspitze von Teneriffa gerundet fängt es gewaltig an zu wehen. Schnell die Segel gesetzt und ab die Post Richtung Osten. Heute haben wir wirklich beeindruckendes Segelwetter. In der Düse zwischen den Inseln weht es mit 6 bis 7 Windstärken und unsere Tzigane macht richtig Fahrt. Einige Seemeilen vor Puerto Mogan treffen wir Galata zum Foto-Termin.

Gegen 17.00 Uhr laufen wir im Hafen ein und gehen erstmal an die Tankstelle. Danach parkt Marc unsere treue Tzigane rückwärts ein und Ralf holt die Mooring Leine.
Heute gönnen wir uns noch mal einen Restaurantbesuch. Bei frischem Fisch klingt dieser tolle Segeltag aus.
 
Der letzte Segeltag bricht an und empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein.
Wir müssen heute zurück in den Heimathafen Puerto Atlantico. Zum Abschluss wollen wir eine kleine Regatta segeln. Es wird wieder mit stürmischem bis starken Nord-Ost Passat zwischen den Inseln gerechnet.

    
Puerto de Mogan
Puerto de Mogan  auf  Gran Canaria (dk) 
(anklicken = großes Bild) 

 
Die Startlinie wird begrenzt durch eine Peilung in 30 Grad ausgehend von Pta de la Alde (Gran Canaria). Das Ziel ist eine Peilung in 30 Grad ausgehend von Pta Antaquera (Teneriffa). Los gehts. Unter Maschine fahren wir soweit wie möglich im Windschatten von Gran Canaria gen Norden.
 

Matador verschwindet in den Wellen
 
   Matador verschwindet 
in den Wellen (wo)
 (Mouse over = Welle) 
 

2 Seemeilen vor Pta de la Alde bläst es bereits mit 6 Windstärken aus Nord-Ost. Schnell die Segel gesetzt und über die Startlinie gesegelt. Kurzer Funkspruch an die Galata unter Angabe der Uhrzeit. Die Tzigane ist gestartet. Kurze Zeit später wird unser schwimmendes Heim von kräftigen Böen mit bis zu 40 Knoten Wind kräftig durchgeschüttelt. Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt und kommen auch mit den doch recht heftigen Seegangsverhältnissen gut klar. Es macht einfach Spaß in diesem Revier bei viel Wind und Sonnenschein zu segeln !    

 
Um 18.05 Uhr machen wir erschöpft aber überglücklich im Puerto Atlantico fest. Jetzt schnell aufräumen und duschen. Anschließend geht es zur Abschiedsfête mit Siegerehrung. Die Crew der Malena erhält den ersten Preis. Obwohl alle Crewmitglieder an einem Grippeinfekt erkrankt waren wurde tapfer weitergesegelt. Die Shangary bekommt den zweiten Preis für das einzige Schiff welches den Schlag nach Palma absolviert hat. Unser Schiff wird mit dem dritten Preis für die kürzeste Zeit bei der Regatta ausgezeichnet. Nun noch einige Gruppenfotos aller Teilnehmer und Veranstalter. Dann heißt es feiern bis zum Umfallen.
 
Einkaufszone von Santa Cruz
 Santa Cruz  -  Schnell noch einige Geschenke . . .  (kh)

 
Preisverleihung
Preisverleihung (kh) 

Direkt neben dem Hafen ist mittlerweile die größte Karnevalsveranstaltung der Kanaren im vollen Gang. Auf der Hafenmole wird dann gegen 23.00 Uhr noch ein eindrucksvolles Feuerwerk abgebrannt.
Nach wenigen Stunden Schlaf genießen wir das letztes Frühstück auf Tzigane. Der Abschied fällt uns wahrlich nicht leicht. Es hilft nichts, unser Bus ist da und es heißt "Auf Wiedersehen Teneriffa!" Wir sind uns alle einig - hier wollen wir wieder segeln. Vielleicht schon bei der nächsten

Charterweek Canary Islands. 
 

 
Das Schiff   Revier Info   Veranstalter   Charterweek   Die Crew
 

 
schließen ©  2003  M.Baxmann vorne