SKU,   Segelkameradschaft Unterbacher See e.V.,  Duesseldorf
Fahrtensegeln:    Manöverhilfen  &  Skippertricks  I
 

 

Sturzbremse:   Sicher in den Mast !
 
Wer in den Mast geht, sollte sich unbedingt so absichern, dass er bei Fehlbedienung durch die Crew oder Bruch am Material nicht abstürzen kann. Stehen genügend helfende Hände zur Verfügung, geschieht das am einfachsten mit Hilfe eines zweiten Falls, das man am Sicherheitsgeschirr oder am Bootsmannstuhl befestigt.

 
Ein Helfer bedient diese zusätzliche Leine beim Auf- oder Abstieg so, dass diese nie zu viel Lose bekommt und er einen eventuellen Fall damit abbremsen kann. Arbeitet nur eine Person an der Winsch, muss diese abwechselnd die Kurbel bedienen und die Sicherung nachsetzen.
 
Es gibt natürlich diverse Steig- und Sicherheitshilfen wie Schlaufenleitern und selbsttätige Seilklemmen etc. Hier aber ein spezieller Knoten aus dem Bereich des Bergsteigens, der sich unter Last ähnlich wie ein Stopperstek sofort beklemmt, ansonsten aber leicht in beiden Richtungen zu verschieben ist.
 

  
Prusikknoten zur Sicherung
 Prusikknoten zur Sicherung 
 

Der Prusikknoten ist eine Schlinge, die zweimal um das Sicherungsfall herum gelegt und dabei durch sich selbst gesteckt wird. Das dafür verwendete Tau muss deutlich dünner als das Sicherungsseil sein. Die lang heraushängende Schlaufe wird am Sicherungsgurt befestigt.  Dadurch hat man eine Absturzsicherung ohne fremde Hilfe !

 

 

Radieren statt polieren 
 
Schwarze Striche an Deck auf dem Gelcoat ?
Meist handelt es sich um irgendwelchen Abrieb von Schuhen oder ähnlichem. Man nimmt dann statt scharfem Reiniger oder Politur einen weichen Radiergummi und radiet die Striche einfach weg. Die Fläche sollte allerdings trocken sein, sonst gibt es unnötige Schmierereien. Die Radierbrösel abwaschen oder wegwischen.

 

 

Ablegen von Legerwall 
 
Ablegen bei auflandigem Wind ist nicht immer ganz einfach.  Hier eine viel zu wenig benutzte Methode gegenüber dem klassischen Eindampfen in die Vorspring.

 

  

 
Der grosse Vorteil:  Man muss nicht rückwärts fahren sondern kann den Liegeplatz unter Fahrt voraus verlassen.
 
Dafür bringen wir einen Festmacher auf Slip von der seeseitigen Heckklampe zu Poller oder Klampe auf dem Steg und plazieren einen möglichst dicken Fender zwischen Heck und Steg bzw. Kai. Am besten wird dieser von einem geübten Crewmitglied aus der Hand gefahren.
 
Nun legen wir hart Ruder in Richtung Land und kuppeln den Vorwärtsgang ein. Jetzt mit Gefühl Gas geben - und der Bug bewegt sich langsam in den Wind. Dabei kommt das Heck nach Abrollen des Fenders frei von der Pier, und die Leine kann eingeholt werden.

 

 

Anlegen in der Box mit Seitenwind 
 
In Nordeuropa liegen die Yachten mit dem Bug zum Steg in der Box. Das Anlaufen ist bei Wind von der Seite nicht ganz einfach, weil das Schiff - gerade wenn man langsam unterwegs ist - stark abtreibt.
 

falscher Anlauf   

Um eine Yacht steuern zu können, muss das Heck frei sein.
Da wir uns jedoch beim Anlauf mit achterlichem Wind beim Hindurchgleiten durch die Pfähle am leewärtigen Heckpfahl befinden, läßt dieser Pfahl dem Heck keinen Spielraum, die Kurskorrektur nach Luv zu vollziehen. Das endet meist damit, dass das Heck festgehalten wird und der Bug nach Lee wegtreibt. So wird das Schiff entweder auf den leewärtigen Nachbarn gedrückt oder liegt irgendwann fast parallel zur Pfahlreihe mit gutem Abstand zum Steg fest.

 
Falsch !

Wer so anläuft, wird mit Sicherheit scheitern. Im Moment, in der die Yacht zwischen den Pfählen Richtung Steg gedreht werden soll, knallt das Heck an den Leepfahl.

  

Besser geht es, wenn man in der Anlaufphase den Bogen so wählt, dass der Leepfahl in der Innenkurve liegt, sodass das Heck beim Passieren von ihm wegschwingt. Die Fender sollten zunächst an Deck bleiben, damit sie nicht stören. Mit dem Bootshaken sollte sich ein Segler um den Kontakt zum Nachbarn in Luv kümmern und die Luv-Vorleine als Erstes an Land geben, nachdem die Luv-Achterleine schon bei der Durchfahrt festgemacht worden ist.

   richtiger Anlauf
 
Richtig !
  

Das Anlaufen von Lee ist deshalb wichtig, weil man zwischen den Pfählen die Kurs-Korrektur vornimmt, die das Heck nach Luv bringt. Es bleibt Platz in Luv zum Steuern.

 

 

Achteraus in die Box mit Seitenwind 
 
Völlig anders als vorwärts in die Box verläuft das Monöver, wenn mit dem Heck zum Steg festgemacht werden soll.
 
Es empfiehlt sich nicht, mit Schmackes rückwärts zwischen die Pfähle zu fahren, weil die Ruderwirkung bei Fahrt achteraus sehr gering ist.
 
Besser ist von Lee anzulaufen, dann zunächst mit dem Heck an den Luvpfahl und, abhängig von der Windstärke, die Yacht über die Achterspring in die Box hineinzudrehen. Dazu braucht man einen dicken Fender (keinen Kugelfender), der während der Drehung zwischen Schiff und Leepfahl gehalten wird.
 

Die extrem kurze Achterspring sollte so um den Pfahl geführt werden, dass sie flach wieder zur Klampe zurückkommt, damit der Zug möglichst waagerecht angreift. Dann je nach Windstärke Gas geben und abwarten. Durch den recht kleinen Hebelarm zwischen Pfahl und Schiffsmitte (Schraube!) kann es jetzt lange dauern. Je weiter die Yacht quer steht, desto mehr Winddruck wirkt der Drehung entgegen. Deshalb ist es wichtig, die Spring nur so lange kurz zu halten, bis das Heck durch die Pfähle passt. Dann die Spring langsam, aber spürbar mitfieren, während das Schiff in die Box hineingleitet. Dabei immer Kontakt zum Luvnachbarn halten !
 

   
  

Leicht von Lee anlaufen und als Erstes den Luvpfahl ansteuern. Zur Unterstützung kann man die spätere Backbord-Vorleine als Achterspring einsetzen.

 

 

Anlegen an der Pier bei ablandigem Wind  

Gut geplant ist halb gewonnen. Deshalb sollte sich der Skipper schon vor Erreichen des Hafens mit den örtlichen Gegebenheiten auseinander setzen und auf alles vorbereitet sein, um keine Überraschungen zu erleben.
 
Es ist extrem wichtig, die Windrichtung zu kennen und zu wissen, ob es Strömungen gibt. Das steht teilweise in den Hafenhandbüchern. Oft kann der Skipper erst im Hafen entscheiden, wie und wo es möglich ist, sicher anzulegen.
 
Am einfachsten ist ein Anlegemanöver parallel zu einer langen Pier. Aber bereits bei ablandigem Wind ergeben sich die ersten Schwierigkeiten. Hier verwendet man eine Manöverspring, diesmal zum Anlegen.
 
Der Trick dabei ist, dass man sie etwa auf Höhe der Wanten nach außen führt. Ist die Spring an Land belegt, kann mit mehr oder weniger hart gelegtem Ruder und Fahrt voraus die Yacht spielend leicht parallel zur Pier anlegen. Wenn das Boot gegen die Fender drückt und das Ruder in der Lage arretiert werden kann, hat man genügend Zeit, sich um den Rest zu kümmern. Ähnlich kann man in einer Schleuse an der Luvseite anlegen.
 


 Richtig 
  
Falsch !
Die Vorspring wird auf Höhe der Wanten an Land geführt. So kann man das Schiff parallel anlegen.   Trotz hart gelegten Ruders knallt der Bug gegen die Pier.
 

 

Halteleinen zum Tauchen 
 
Unterwasserschiff.
 
Muß man zum Klarieren von Schraube, Ruder oder Loggenimpeller unter das Schiff tauchen, wird erfahrungsgemäß die meiste Zeit und Kraft dafür benötigt, relativ heftige Schwimmbewegungen auszuführen, um unter Wasser zu gelangen und auch dort zu bleiben. Man erleichtert sich diese Arbeit, indem man eine Leine unter dem Runpf durchführt und so befestigt, dass man gerade noch zwischen Bordwand und Leine durchgreifen kann. So kommt man deutlich leichter nach unten und kann sich vor Ort bequem festhalten.

 

 
Logge reinigen ohne Wassereinbruch 

Wem ist es nicht schon passiert, eine "blockierte Logge".  Zeigt die Logge nicht mehr an, liegt es in der Regel an einer Verunreinigung am Impeller.
 
Schon feine Algenfäden können das kleine Schaufelrad so bremsen oder blockieren, dass die Impulse ausbleiben. Dann heisst es, den Impeller vorsichtig herausdrehen und stattdessen blitzschnell den Blindstopfen einsetzen, damit so wenig Wasser wie möglich in die Bilge sprudelt.
 
Mit einigen Tricks umgehen wir diesen lästigen Wassereinbruch:
1. Durch kräftiges Rückwärtsfahren, was allgemein bekannt sein dürfte, dabei aber unbedingt das Ruder richtig festhalten,

2. Mit einer dünnen Leine, die man als grosse Bucht mit den Enden an beiden Seiten geführt während der Fahrt unter das Schiff spülen lässt. Wir fieren gerade nur so weit auf, dass die Leine unter dem Rumpf entlang schabt, bis sie vom Kielansatz aufgehalten wird. Dann ziehen wir sie langsam und vorsichtig hin- und herruckelnd wieder in Richtung Bug. Dabei bewegt sich auch das kleine Schaufelrad. Das wiederholen wir, bis das eingefangene Schmutzteilchen freigegeben wird und die Anzeige wieder funktioniert.

   

Vorsicht, die Leine nie loslassen, sie könnte sonst in die Schraube geraten.

 

 

Fester Takling 
 
Nach Pfadfinderart.
Bevor man einen Takling auf das Tauwerk setzt, legt man das Takelgarn ins Wasser und weicht es ein. Sobald dann später der Takling getrocknet ist, hält er bombenfest, denn das Garn zieht sich beim Trocknungsvorgang wieder zusammen.

 

 

Tampenschloss für dichte Deckel  
 
Die Backskistendeckel werden sehr oft durch einen Überwurfriegel verschlossen. Eigentlich müsste sie durch ein Vorhängeschloss etc. gesichert werden. Aber wer macht das schon während des Törns, denn die Backskisten müssen ja schnell erreichbar sein.
 

  

Sobald sich jemand auf den Deckel setzt, drückt das Körpergewicht die Dichtungen des Deckels zusammen und der Riegel bekommt lose. Spätestens bei Lage kippt er dann nach vorne, und sobald man wieder aufsteht, funktioniert die Dichtung mangels Anpressdruck nicht mehr. Ebenso ist der Deckel dann nicht mehr gesichert.
 
Damit das nicht mehr passiert, sichert man die Verschlüsse mit einem kurzen Bändsel und einem einfachen Knoten. Das stört im Gegensatz zu einem klappernden und für Korrosion anfälligen Schloss überhaupt nicht.

 

 
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