Absegeltörn "Süd" 2016 -
Kroatien |
Bericht: Gisela Weigt |

Ein vorwiegend mit Seglern beladener Flieger landete am 15.10.2016 bei
feinem Nieselregen auf dem Flughafen Split. |
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In der Marina Kastela (4oo Liegeplätze im Wasser 200 an Land) herrschte ein emsiges
Treiben, Boote wurden gecheckt, Motoren geprüft, Segel begutachtet und Proviant gebunkert.
An der Menge der Bierdosen konnte man unschwer die reinen Männercrews erkennen. |

Marina Kastela |
Sonntag 16.10.
Wir starteten mit einer Flotille von 7 Booten (5 davon mit SKU Mitgliedern) zum Törn um die
Inseln Brac und Hvar in Kroatien. Bei der vorausgegangenen Skipperbesprechung
wurde Rogac, ein kleiner Ort auf der Insel Solta als erstes Ziel bestimmt. Das
Wetter war gut und nachdem wir die schützende Bucht bei Split verlassen hatten, frischte der
Wind auf und wir machten, trotz gereffter Segel, gute Fahrt. |

Crew der "Caretta" - Autorin Gisela obere Reihe in der Mitte |
Am späten Nachmittag legten wir vor unserem Ziel-Restaurant am Steg in Rogac an, saßen in
großer Runde und ließen uns mit frischem Fisch, gedünstetem Gemüse und Fleisch verwöhnen. |

Manchmal war es ganz schön eng beim Anlegen |
Montag 17.10.
Vor dem Frühstück genossen wir ein Bad im Meer, liefen dann aus in Richtung SV.Klement,
eine kleine Hvar vorgelagerte Insel. Leider hatten wir kaum Wind, so dass wir vorwiegend unter
Motor liefen. Dafür hatten wir aber wunderbaren Sonnenschein und konnten mal so richtig faul
sein. Festgemacht wurde dann in der schönen Bucht Palmizana, in der natürlich noch
weitere Yachten an den Bojen lagen. Nach einem erfrischendem Bad im Meer gab es an Bord das
obligatorische Abendessen: Nudeln mit Tomatensoße.
Dienstag 18.10.
Zur morgendlichen Skipperbesprechung mussten wir das Dingi fahrbereit machen.
Skipper Klaus verzichtete auf den Motor und paddelte rüber. |

Skipperbesprechung |
Als Ziel wurde Vrboska auf der Insel Hvar festgelegt. Bereits um 10 Uhr haben wir
bei grauem Wetter und viel Wind die Bucht verlassen. Die anderen kamen flott hinterher,
man beobachtete sich, wollte natürlich schneller sein, überlegte ob längere Schläge oder
mehrere kürzere vorteilhafter wären . . . Letztendlich
überholte uns die längere und mit größerer Segelfläche ausgestattete "Keylam" doch. |

Drei unserer Schiffe |
Praktisch, denn so wurden beim Einlaufen in den kleinen Hafen unsere Heckleinen von den
Clubkameraden entgegen genommen. Kaum hatten wir die Muring aufgenommen und festgemacht,
begann es stark zu regnen, wir konnten gerade noch rechtzeitig die Bimini und die Sprayhood
hochziehen. Die Besatzungen der nach uns einlaufenden Boote waren patschnass. Der Regen wurde
immer stärker, so dass wir wieder an Bord aßen, es uns gemütlich machten, Karten spielten und
zu Ediths Akkordeonmusik nach einigen Gläsern Wein immer melodischer sangen.
Mittwoch 19.10.
Der Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein, wir konnten durch den kleinen Ort spazieren, frisches
Brot und etwas Obst einkaufen, kraxelten auf den Hügel und sahen unsere Boote am Dorfkai unten
liegen. |

Ein Teil der Flotte |
Es tat sich einiges dort unten. Bei einer kroatischen (?) Mannschaft wurde ein Mutiger
im Bootsmannstuhl nach oben gezogen. Auch in unserer Flotille passierte etwas Unvorhergesehenes.
Uwe musste nach einer Muring tauchen, die sich in der Schraube verfangen hatte. Beide Vorgänge
fanden viel Beachtung bei uns Zuschauern. |

Arbeit im Mast

Skipper Uwe taucht nach der verklemmten Muring |
Klar, dass wir nicht so früh wie sonst ablegten, der Wind war auch nur mäßig aber es gab viel
Sonne. Unser Ziel war Luka, im Nordosten der Insel Brac. Unterwegs kam uns eine
Gruppe Tümmler entgegen. Ich hatte diese Tiere noch nie so nah vom Boot aus gesehen, zum
Fotografieren kam man gar nicht, so flink schnellten sie aus dem Wasser und verschwanden gleich
wieder. Da wir zu einer kleinen Reparatur einen Zwischenstopp in Povlja einlegen mussten
und dort über eine Stunde auf den Mechaniker warteten, liefen wir erst bei Dunkelheit in
Luka ein. Netterweise konnten wir uns ins Päckchen neben "Le ciel" legen. |

Crew der "Le ciel" |
Im Freiluftrestaurant "Rojen" saßen wir alle (mindestens 28, auch Fremde) am langen Tisch,
es ging entsprechend laut und lustig zu bei gutem Essen, Wein, Bier, Cola und Wasser.
Donnerstag 20.10.
Das Wetter versprach nichts Gutes. Also gleich morgens nach dem Bad im Meer ins volle Regenzeug.
Die heutige Route führte uns an der Küste der Insel Brac entlang nach Bobovisca
an der Nordwestseite der Insel. Auf der Steuerbordseite hatten wir den Blick auf das imposante
Biokovo-Gebirge vom Festland. |

Eines der kleinen Hafenstädtchen auf der Insel Brac |
Wir hatten viel Wind, fuhren raumschots erst nur mit Genua, dann bei fast Halbwind kam das
gereffte Groß hinzu. Später mussten wir beide Segel weiter reffen (wie bequem ist das bei
unserem Rollgroß). Wir machten immer noch 7 Knoten Fahrt. |

SY "Keylam" unter Segel |
Am späten Nachmittag legten wir in Bobovisca, einem hübschen Hafenstädtchen mit
zwei kleinen Läden und zwei Restaurants an. Leider war nur noch eines geöffnet und konnte
nicht alle mit einer warmen Mahlzeit versorgen. Wer zuletzt kommt, den bestraft zwar nicht
das Leben, aber der kann nur noch eine kleine Käseplatte bekommen.
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Die Crew der "Sea rose"
mit Skipper Uwe (links) |
Freitag 21.10.
Um 09.30 legten wir ab und motorten nach Milna zum Tanken.Von dort ging es dann zurück
zum Ausgangspunkt, zur Marina Kastela bei Split. Da wir frühzeitig einliefen und sofort der
Check-out durchgeführt wurde, konnten wir mit einem Taxi nach Split reinfahren, in Ruhe durch
die Altstadt bummeln und die Kathedrale und den Diokletianpalast bewundern. Wir genossen noch einmal
ein Abendessen im Freien an einem belebten Platz in der Altstadt.
In der Marina feierte die SKU Flotille am späten Abend ein ein "Stegfest", denn die restlichen
Getränke aller Yachten mussten ja vernichtet werden.
Wann waren die Vorräte alle ? Es wird nicht verraten.
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Split |
Samstag 22.10.2016
Alle bestiegen am nächsten Mittag das Flugzeug und erreichten wohlbehalten den heimatlichen
Flughafen.
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Erfahrung ist die Summe von Erlebnissen. |

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