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Meine RYA-DAY-Skipper-Ausbildung
08. - 15. November 2013 |
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Bericht
und Fotos: Dr. Cornelia Schneider |
Am 6.11. beginnt das, auf was ich mich schon Monate vorher gefreut und vorbereitet hatte: Ich
betrete Terminal 2 des Münchner Flughafens, um meinen Flug in Richtung England anzutreten. Ich
habe vorher gefühlte 10 mal meinen schwarzen Seesack umsortiert, aussortiert, wieder etwas
gefunden, was ich doch noch mitnehmen möchte. Ich kam schließlich bei 18 Kilo Gepäck
an, plus eine Tasche Handgepäck und einer Handtasche. Irgendwie ganz schön viel Gepäck,
und doch möchte ich nicht besonders gerne frieren, wenn es im November in nördlicheren
Breiten als meiner Heimat auf Segeltörn geht.
Besonders viel Flugerfahrung kann ich nicht vorweisen, ich hoffe lediglich inständig, dass
ich alles am richtigen Fleck verstaut habe: Tuben, Deo, Zahnpaste, Seglermesser, Taschenlampe
. . . nicht dass ich etwas aus Versehen ins Handgepäck gegeben
habe und nun zurücklassen muss. Die nette Dame am Röntgenscanner interessiert sich aber
nicht für Kindle und Co, sie starrt lieber interessiert
auf das 2DBild meines Handgepäcks. Mein Sextant hat es ihr angetan. Mehr aus Neugier denn aus
Sicherheitsbedenken will sie mal reinschauen, wie sie mir verrät. Ich muss ihr gar zeigen, wie das
UNO (unbekanntes Navigations-Objekt) funktioniert. Alles roger, Kontrolle beendet. Schnell noch den
Gürtel wieder durchziehen, bevor die Hose rutscht, und weiter zum Gate. Eigentlich habe ich den
Sextanten ja dabei, weil ich mich mit dem Principal der Schule, James, über den Sextanten
unterhalten habe und wir dann vereinbart haben, ich solle den Versuch wagen, ihn mitzubringen und
sein Chief Instructor Steve oder er selbst könnten dann ein paar praktische Übungen mit mir
machen. Ich habe einen russischen SNO-T vor einigen Monaten gekauft und bringe mir gerade selbst
die Theorie bei (aus reiner Selbstsucht und Neugierde, weniger zum aktuellen nautischen Gebrauch).
Wobei die Praxis allein zu lernen etwas schwer fällt. Gerade das Kepler´sche Fernrohr hat es
tatsächlich ziemlich in sich, und auch Steve muss später erst probieren, bevor er mir Tipps
geben kann.
Mein Flieger verlässt München um 21.30 Uhr, es geht eine Stunde auf der Uhr rückwärts
und ich komme um 22.30 Uhr Ortszeit in London an. Warum London? Weil ein Direktflug erstens das Dreifache
gekostet hätte, und ich dann doch etwas auf Tourist machen möchte. Schließlich ist ja
nicht jeden Tag Urlaub, und leider gab es nur am Wochenende vom 8.-10.11. und in der Woche von
10.-15.11. praktische Segelkurse, sodass ich vorher schon einige Tage Urlaub genießen konnte. Mit
der Piccadilly Line (U-Bahn) geht es gegen 11 Uhr Ortszeit nach Earl´s Court, mein bereits gebuchtes
Hotel für die nächsten 2 Nächte ist keine 100m von der underground station entfernt. „Sorry,
but we have no single room left – we offer you a double room fort he same price. Is it ok for you?“ Solche
Überraschungen kann es ruhig öfter geben – schließlich gibt’s da noch ein größeres
Bad dazu als beim single room.
Ich verbringe einen Tag in der Innenstadt von London, besuche den Trafalgar-Square, Victoria
Embankment, Big Ben, Westminster Abbey, biege in den nächstbesten Starbucks-Shop ein - als
Kaffee-Süchtling ein absolutes Muss. Dann über die Themse, Einstieg ins London Eye – das
große Riesenrad mit den futuristischen Kapseln direkt am Themse-Ufer. Hier werden einige
Erinnerungsfotos geschossen, ich finde sogar die Sepia-Tönung. Klasse Ergebnis für eine
einfache Digi !
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London mit Sepia-Tönung |
Ich kreuze auf der Hungerford Bridge zurück und stoße wie durch Zufall auf einen
Wassersport-Laden – Ocean Leisure. Es passiert, was passieren muss…normalerweise bekomme ich keinen
Shopping-Rausch (höchstens im Baumarkt oder Buchladen), aber ich verlasse dieses Mal den Laden um gut
500 £ ärmer. Dafür gehören mir nun eine wirklich sehr gut sitzende Musto-HPX-Hose und eine
Thermal-layer-Leggins. Meine bisherige Ölzeug-Hose hatte schon zweimal eine gerissene Naht und
bei meiner stämmigen Statur ist es auch ein großes Problem, etwas mit nicht zu langen Beinen zu
finden, das an den Hüften noch passt. Ein bisschen nagt schon ein schlechtes Gefühl ob des
nicht geringen Preises, aber ich habe nach dem Kurs die Qualität echt zu schätzen gelernt und
bereue den Kauf nicht mehr, genauso wie mir meine Dubarry´s die Haxen warm gehalten haben.
Zurück im Hotel, packe ich meinen Seesack erneut und bereite mich auf die Abreise via Coach
(Reisebus) nach Southampton vor. Die Fahrt ist sehr angenehm und ich habe 2 Wochen vorher ein Ticket
für lediglich 7 £ ergattern können. Mit dem Taxi komme ich auf dem Gelände des Southampton
Water Activities Center an, wo die Southern Sailing School untergebracht ist. Ich bin ein bisschen,
nein, ich bin sogar sehr früh dran, es ist gerade Mittag. Kurze Zeit später kommt James,
der Principal der Schule, herein und bietet mir gleich einen Kaffee an, kocht ihn auch noch selbst.
Dann trifft auch Steve ein und wir schauen uns verschiedene Sextanten näher an und schießen
Laternenpfähle auf der nahen Itchen Bridge mit Galilei´schem und Kepler´schem Teleskop. Endlich
weiß ich nun auch, dass das Kepler´sche eher etwas für Sternen-Schüsse ist, und die
Bestimmung der Sextanten-Fehler kann ich nun auch selbst durchführen.
Nach und nach trudeln die Teilnehmer des 2-Tages-Kurses ein: Nick, Laura und Val, Sam ist unser
Instructor für diese gut 2 Tage. James bringt uns mit dem Auto das schwere Gepäck zum relativ
nahen Steg, wir gehen 10 Minuten zu Fuß dorthin und plaudern schon etwas. Mein Englisch ist
anfangs noch etwas holperig, ich suche das eine oder andere Alltagswort. Verstanden werde ich
trotzdem, wenn nicht, wird nachgefragt oder auch mal mit der richtigen Aussprache geholfen.
Wir entern das Boot, das Gepäck landet vorerst in der Bug-Kabine der Sadler 34 namens „Phoenix of
Broadway“. Die Yacht ist trotz ihres Arbeiter-Status gut in Schuss, ein paar Kratzer zeugen von
früheren Versuchen der Students, die stanchions sind nicht mehr ganz gerade. Die Ausstattung
verspricht viel Handarbeit: Pinne statt Steuerrad, main-halyard und Reff-Einrichtungen am Mast,
dafür eine Roll-Genua. |
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"Phoenix of Broadway" -
die Ausbildungsyacht, eine Sadler 36 |
Wir setzen uns im Salon zusammen, Sam macht mit uns eine großzügige Sicherheitseinweisung,
da Val noch nie Crewmitglied auf einer Segelyacht war. Die anderen Beiden sind bereits erfahrener, Nick
dabei, seinen Day Skipper anzugehen. Wegen des crosstide berth (quer zur Tidenströmung liegender
Liegeplatz) wechseln wir vor dem Verlassen des Hafens vor Eintreten einer stärkeren Strömung
erstmal den Liegeplatz, es folgen einige Übungen, Anpassen der Rettungswesten etc. Wir motoren
fürs erste nach Hamble, üben Anlegen und Leinenarbeit und bleiben dann dort für die Nacht.
Am nächsten Tag geht es bei besser werdendem Wetter mit weniger Nässe von oben vorbei an der
Bramble Bank durch den North Channel nach Osborne Bay, wir packen die Segel aus und es werden
erste Wenden und Halsen gefahren. Nick und ich werden bei den Manövern am Ruder eingespannt,
Sam erklärt sukzessive die Kommandos, Handgriffe und Bezeichnungen der einzelnen Leinen. Die
Nacht verbringen wir in der East Cowes Marina, am Abend steht natürlich der Besuch eines Pubs
auf dem Programm. Am nächsten Morgen bringt uns Sam aus der Marina, vorher darf Nick das
obligatorische safety briefing durchführen. Meine Aufgabe ist es, einen pilotage plan nach Newtown
Creek zu erstellen und zu entscheiden, wann wir Cowes am geschicktesten verlassen sollten, um die
Tidenströmung auszunutzen. Es funktioniert überraschend gut. Der Strömungsatlas bezieht
sich auf HW Portsmouth, ich suche den aktuellen Tag im Almanach und schreibe, wie von Sam empfohlen,
alles auf einem Notizzettel sauber zusammen. Der Wetterbericht über VHF ist nicht ganz klar
reinzubekommen, ich erwische aber wenigstens die aktuelle 24-h-Prognose für den Solent. Es
verspricht ein sonniger Tag mit ausreichend Wind für unsere Segelaktivitäten zu werden.
Wir beobachten die highspeed ferries zwischen Cowes und Southampton und wenden uns nach Westen, an
der Küste entlang. Dort lerne ich die Eddies kennen – wir sind zu nah an der Küstenlinie
und haben eine dem Hauptkanal entgegengesetzte Strömung. Wir segeln folglich näher an die
Betonnung heran und nähern uns dem Platz, an dem wir heute MOB-procedures unter Motor fahren
lernen/üben. Nachdem uns Sam alles ausführlich erklärt und gezeigt hat, übernimmt reihum jeder
die Pinne und versucht sich. Es ist das erste Mal, dass ich für ein MOB beiliegen lerne, die Manöver
werden schnell routinierter. Ich frage irgendwann Sam wegen der sich langsam umkehrenden
Strömung, ob wir Newtown wie besprochen noch vollständig anlaufen sollen, da uns lediglich eine
halbe Stunde fair tide verbleibt, doch wir kehren um. Nachdem wir bisher keinen pilotage plan
erstellt hatten, verbleiben wir an einer sicheren Stelle, bis Nick soweit ist. Ich bekomme während des
Wegs zurück nach Southampton die zweite Hälfte der Passage zum Vorbereiten. Wir erreichen
punktgenau wie geplant um 15 Uhr den Liegeplatz der Phoenix am River Itchen und richten und putzen das
Boot für die nächste Mannschaft, mein Gepäck verbleibt auf der Phoenix. Sam bestätigt uns
in unseren Meilenbüchern und Syllabus die Aktivitäten des viel zu schnell vergangenen
Wochenendes, bevor es zurück zur Schule geht.
Dort wartet schon Ed, ein YM-Offshore-Kandidat, auf uns, kurz danach treffen auch David (YMCoastal-
Aspirant) und Rob (Day-Skipper-Kandidat) ein. Meinen Instructor Martyn habe ich schon kurz
bei der Übernahme des Boots getroffen. Wir gehen von der Schule erneut zum Schiff, besprechen
das aktuell Notwendige. Martyn hat eine ausgesprochen beeindruckende ruhige Art und erklärt alles
auf brilliant vereinfachte Art und Weise.
Für uns Day-Skipper-Aspiranten gibt es an diesem Abend bereits eine Navigation zu den Container-
Docks im Norden des Southampton waters zu planen und durchzuführen. Ich bekomme die erste
Hälfte bis zu einer roten Lateralmarkierung inclusive der Querung des Fahrwassers, Rob soll uns bis
zu den Mooring-Bojen weiterlotsen. Besonders schwer ist das Ganze nicht, die Tonnen sind nahezu
alle beleuchtet. Ich entscheide mich für die den nahen Docks abgewandte Seite, bestimme die zu
steuernden Kurse zwischen den Einzeltonnen und der Tonne für die Querung sowie die aktuelle Höhe
der Gezeit. Alles läuft zuerst gut, dann erreiche ich den Punkt, wo ich queren möchte. Da, wo
die Peilung sein sollte, findet sich die gewünschte Kennung der Zieltonne nicht. Ich erinnere mich
an die Tipps aus der Theorie: „Never entering a piloting situation, until you are totally prepared and
sure what you´re doing!“ Nein, sicher war ich mir nicht mehr. Ich habe also stoppen und Kreise um die
Laterale drehen lassen und bin an den Kartentisch zurückgekehrt. Wie auch immer, ich habe mir eine
falsche Peilung aufgeschrieben gehabt. Mit der neuen Peilung erwische ich innerhalb kürzester Zeit
die gewünschte Tonne, der Rest war kein Hexenwerk mehr. Rob schlägt sich genauso gut, lediglich
eine verwirrende Häufung von Lateralen und Kardinalen an einer Biegung sorgt kurz für Konfusion,
welche sich schnell löst. Glücklich erreichen wir die Docks, Martyn zeigt uns, wie man Mooringbojen
ohne Ring mit einem Lasso einfängt. Wir üben das Ganze auf jeder Position mindestens einmal unter
Motor und bleiben anschließend für die Nacht dort.
Am nächsten Morgen bin ich fürs Frühstück zuständig und je einer der anderen muss entweder
die Bilge auspumpen, Motorcheck durchführen und ein safety briefing halten, danach üben wir zuerst
einmal Reffen. Das war auch nötig, ein Reff am Mast inclusive Reffkausch und Haken hat nicht jede
Yacht und uns allen ist daher die Prozedur nicht sonderlich vertraut. Wir belassen die Segel gleich
oben und verließen die Mooring unter Segeln, close hauled. Es geht nach Vorbereitung durch Ed
(aktuelle Tidenzeiten/-höhen des Tages, Strömungen, Beschriften des Strömungsatlas mit den
aktuellen Uhrzeiten, Wetterbericht einholen, pilotage plan erstellen…) und einer kurzen Erklärung
des Geplanten weiter zum täglich wechselnden safety briefing, dieses Mal mit David. Er arbeitet
hauptsächlich mit vorbereitetem Skript, das freie Sprechen ist etwas ungewohnt für ihn, aber
er kann alle Inhalte abdecken. Martyn ergänzt regelmäßig unsere Ausführungen mit
äußerst hilfreichen Zusatztipps und Erklärungen.
Wir segeln in insgesamt anfänglich leicht diesig-drizzligen Sichtverhältnissen (Rückseitenwetter)
den Weg vom Vortag zurück bis zum River Hamble, wo heute „boat handling“ auf dem Stundenplan
steht. Martyn zeigt uns, wie wir uns Informationen über Strömungs- und Windverhältnisse durch
Beobachtungen einholen können und sucht einen Pontoon längs zur Tidenströmung für unsere
Übungen aus. Beginnend mit den beiden YM-Candidates muss reihum jeder gegen die Tide und mit
ablandigem Wind anlegen, dann auf der anderen Seite des Pontoons dasselbe mit auflandigem Wind.
Ist bei ersterem der Bug bis zuletzt genau in den Wind zu halten und der Pontoon in sehr spitzem
Winkel bis zuletzt anzusteuern, muss beim zweiten Manöver das Boot neben dem Steg zum Stillstand
gebracht und gewartet werden bis es von selbst an den Pontoon gedriftet ist. Dabei ist auf unserem
Ausbildungsniveau nicht nur einfaches Steuern gefragt, sondern ein jeweils komplettes Briefing der
Crew mit konkreten Anweisungen für das Anlegemanöver. Es wird auch großer Wert auf korrektes
rope handling gelegt. Wenn das Manöver nicht sonderlich verlaufen ist, sind gerne mehrere Versuche
möglich, ich habe die ersten Male nicht ganz die gewünschte Höhe getroffen oder der Winkel
ist aus Angst, den Steg gleich zu rammen, zu flach gewesen.
Später, bei leicht schräg einfallender Strömung, gibt es noch eine Lehrstunde in Ferrygliding – das
Ausnützen der Strömung, um sich im Strom stehend driften zu lassen. Wir begeben uns anschließend
in den Einfahrtsbereich des Hafens, wo beide Längsstege nahezu bootleer sind und lernen, das Boot
auf der Stelle in engen Verhältnissen zu wenden. Vorher führt uns Martyn den doch recht deutlichen
prop effect auf die Backbordseite und die unterschiedlichen Größen der Wendekreise in beide
Richtungen vor. Die meisten von uns sind sehr zögerlich mit dem Vollgas, haben Angst davor, dass es
ein Zuviel an Gas ist und die Yacht ausbricht. Während wir möglichst weit weg von den anderen
Schiffen &üben, zeigt uns Martyn anschließend, wie es formvollendet in wirklich engen Gassen abläuft.
Es folgt die Nachtnavigation aus Hamble nach Cowes, welche sich zuerst David und dann meine Wenigkeit
teilen. Wieder sorgen die überreichlich vorhandenen Kardinalen (Nord) für leichte Verwirrung,
aber diese lässt sich rasch klären, ohne dass der Instructor eingreifen hätte müssen.
Wichtig ist auch die Information der Crew, dass eine Hauptschifffahrtsstraße sowie der Weg einer
Kabelfähre zu kreuzen sind und daher verschärftes „lookout“ gilt. Als Skipperin der Passage
obliegt mir an diesem Abend auch die Auswahl des Liegeplatzes in East Cowes. Die Tatsache, dass ich den
Hafen schon von vor 2 Tagen kenne, verschafft mir nur einen geringen Vorteil – ich weiß, wo Pub und
Facilities zu finden sind (welche im Übrigen sehr gut sind). Zu diesem Zeitpunkt ist eine
ausgebrannte Yacht aus dem Fahrwasser vor der East Cowes Marina geborgen worden, ein Teil der Marina war
nicht zugänglich und die hellen Lichter des Krans haben unsere Nachtsicht nicht unbeträchtlich
beeinträchtigt. Es findet sich dann doch ein passendes Plätzchen mit dem Bug in die
Strömungsrichtung. Wir verbringen einen Abend mit angeregten Gesprächen im „Lifeboat“-Pub und
landen relativ spät in den Kojen.
Am nächsten Tag (Dienstag) fällt mir die Navigation zu einer Flachwasserstelle westlich von Cowes
zu, wo in der Nähe dann MOB unter Motor beübt werden sollen. Vorher hat Rob die Ehre, bei nun
auslaufender Tide und Heck zur Strömung in beengten Verhältnissen den backbordseitigen Liegeplatz
zu verlassen. Die Anleitung von Martyn ist gut, dennoch verreißt es Rob rasch durch die drückende
Strömung unter Rückwärtsfahrt das Ruder und wir wickeln uns backbordseitig regelrecht um den
Fingersteg. Die Fender tun unter Ächzen das, was sie tun sollen mit Ausnahme einer kürzeren Stelle
am Heck, wo nun durch die sich wegrollenden Fender ein weiterer Kratzer unsere Lernerfolge auf
dem Rumpf der Phoenix verewigt hat. Ärger mit Martyn gibt es deswegen überhaupt nicht – im
Gegenteil, wir haben sehr ausführlich besprochen, dass das Risiko eines aus der Hand knallenden
Ruders bei dieser Konstellation recht hoch ist und alle daraus eine Menge gelernt. In der Situation
selbst hat er ruhige Anweisungen gegeben und nicht gezuckt um einzugreifen. Danach haben wir noch im
Hafen das Boot in leichtem Rückwärtsgang versucht in der Strömung gerade zu halten
und den prop effect durch leichtes Rudergeben auszubalancieren.
Als erstes steht draußen „points of sailing“ auf dem Programm. Wir segeln immer kleiner werdende
Kreise mit Wenden und Halsen in beide Richtungen, bis die Handgriffe und Kommandos im Schlaf sitzen
und keiner mehr bei „bear away“ näher an den Wind geht statt abzufallen.
Anschließend folgen für jeden von uns einige MOB-Manöver
unter Motor, bis das Procedere bei jedem von uns sitzt.
Während das Wegrollen der Genua und das Starten des Motors
gut klappen, brauchen die Annäherungsversuche an „BOB“ (ein
Fender mit Leinengewicht) etwas, bis wir auf den Punkt
kommen und uns mit Hilfe des zentrierten Groß und Vor-
/Rückwärts-Gas passgenau in Luv neben BOB gestellt hatten.
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Kurse zum Wind in englisch |
Nach einem gemütlichen Kaffee/Tee (übrigens typisch englisch ein Schwarztee mit Milch)
zwischendurch geht es dann für unsere YM-Candidates langsam ans Eingemachte: eine Rundung der
Bramble Bank nur mit Hilfe von Peilungen, und zwar so nah wie möglich an die, jedoch ohne
Überschreitung der Trockenfall-Grenze (es war zu diesem Zeitpunkt nahezu Hochwasser). Es gilt, die
aktuelle Höhe der Gezeit sowie die entsprechenden günstigen Peilungen herauszusuchen, in
Magnetkompass-Peilungen zu beschicken und in einer Liste bzw. Zeichnung zusammenzufassen sowie die Crew
entsprechend zu briefen. Um die Reaktion bei abweichender Peilung (+/-) ansagen zu können, ist es
außerdem sehr hilfreich, die Plus und Minus in der Zeichnung zu vermerken. David muss
„counterclockwise“ um die Bank, Ed „clockwise“, Ausgangspunkt ist der Post im Südosten. Den Day
Skippern fällt hauptsächlich die Aufgabe des exakten Steuerns zu, aber auch das Durchführen
der Peilungen. David lässt als Erster die Ecken noch großzügig stehen, Martyn gibt
anschließend einige Tipps für die Prüfung zum Bessermachen, und Ed gelingt bis auf einen
Ausrutscher (durch verkehrte Ansage eines course to steer statt einer Peilung) ein recht genaues Bild
der Bank, wie Martyn anhand der Routenaufzeichung auf seinem Navionics-Smartphone im Anschluss zeigt.
Wir halten die Yacht nahe des Posts, während David über seiner nächsten Aufgabe brütet:
Nachtnavigation nach Power Station Creek, unbeleuchtete Spieren und Flachwasser im für unseren
Tiefgang gefährlichen Bereich. Bis auf gelegentliche falsche Richtungskorrekturangaben finden wir
auch angesichts der unbeleuchteten Tonnen problemlos hinein, wir segeln nach Verlassen des Creek
weiter in Richtung Beaulieu River. Ed soll die Ansteuerung navigieren. Martyn gibt noch Tipps zur Auswahl
des passenden secondary ports, wir sollen nicht den Punkt in der Nähe unseres Ziels IM Fluß
nehmen, sondern jenen Punkt, welcher der Stelle mit der minimalsten Tiefe entspricht (nämlich der
an der Mündung, es gab insgesamt 3 sec. port Punkte im Fluss). Die Ansteuerung der Einmündung
unter Motor in der mondlosen Dunkelheit mit Hilfe des Sektorenfeuers und einer back bearing auf
eine glücklicherweise leuchtende saisonale Tonne ist inzwischen eine Routineübung für Ed und
die Crew, danach hangeln wir uns von Spiere zu Spiere, eine ist wider Erwarten nicht beleuchtet und
führt zu Irritationen, eine weitere will ihre Nummer nicht preisgeben. Mit Hilfe von exakten CTS und
guten Peilungen der vorhandenen Leuchtkennungen werden aber auch diese gefunden und wir
können im Knie des Flusses eine Mooringboje mit dem Lasso einfangen. Ein gutes Abendessen,
zubereitet durch Martyn, folgt, bevor es in die Kojen geht, um einem angekündigt prallvollen
nächsten Tag entgegenzusehen.
Am nächsten Morgen (Mittwoch) habe ich die Ehre, uns bei aufklarend schönerem Wetter aus dem
Beaulieu River heraus und über das Hauptfahrwasser zu einer bestimmten Tonne zu bringen. Hier
stellt uns Martyn die Aufgabe, einen einzigen course zu steer mithilfe des Strömungsatlanten zu einer
weiteren Tonne vorzugeben. Diesen steuere er dann. Kurz vor der Zieltonne offenbart sich dann der Zweck der
Übung: wir landen durch die kräftige Tidenströmung (crosstide) deutlich in Lee der Tonne.
Einerseits ist es genau am Stundenübergang im Strömungsatlanten zu einer stärkeren
Strömung in der nächsten Stunde und wir haben noch die vergangene schwächere Stunde genommen,
andererseits ist der Strom in realiter etwas stärker als angegeben. Nachfolgend darf jeder von uns
seine Stromstärken-Schätzkünste zum Besten geben, Martyn lässt uns mit dem nun gegebenen
Wissen jeder noch einmal einen CTS zeichnerisch bestimmen, ansagen und steuert unsere Kurse
tatsächlich aus. Robs reicht bis auf Bootslänge an die Tonne, meiner ungefähr 20 m daneben,
die der beiden anderen noch etwas weiter weg.
Für die Yachtmaster guys gibt es nun ein besonderes navigatorisches Häppchen: Blindnavigation.
Wir befinden uns in der Nähe des Newtown Creek, Martyn führt uns in die Kunst der praktischen
Blindnavigation ein. Vom Aussuchen passender steil abfallender Tiefenlinien über die Manöver
des helmsman bei Über- oder Unterschreiten der angegebenen Tiefe bis zur Auswahl des passenden
secondary ports. David gibt seine Künste zum Besten, trotz etwas unscharfer Angaben („a little bit
more to port“) landen wir am gewünschten Platz und nehmen eine kleine Auszeit mit Kaffee und Tee
sowie Biscuits (allerlei Kekse) an einer Mooringboje.
Anschließend soll uns Rob zur Osborne Bay führen, wo wir die Auswahl des passenden Ankerplatzes,
Ankermanöver und das Aufsuchen punktgenau vorgegebener Ankerplätze beüben. Sue (meine
Instruktorin vom theory course) hat mir im Theoriekurs bereits das „Geheimnis“ verraten, auf einer
Peilung solange zu fahren, bis ich zur gewünschten cross bearing komme. Martyn verlangt gemäß
des Syllabus von uns Day Skippern diese Technik jedoch nicht, lediglich das Beherrschen des
Ankermanövers steht bei uns auf dem Pflichtprogramm. Die YM-Kandidaten haben jedoch eine
ebensolche willkürlich vorgegebene Stelle aufzusuchen und zu ankern, anschließend gibt Martyn
die aktuelle GPS-Position bekannt und die beiden müssen ihre tatsächliche Position mit der
vorgegebenen vergleichen. Beiden ist ein guter Treffer gelungen, das „well done“ des Instructors und
unsere Glückwünsche zu den gelungenen Navi-Übungen mehr als angebracht.
Nun ist Ed mit der Blindnavigation nach Wotton Creek an der Reihe. Mit Hilfe eines ersten CTS
erreichen wir zügig die gewünschte Tiefe und folgen der nicht ganz geraden Kante zum Eingang des
Creek. Ed ist leicht irritiert darüber, dass wir eine Steuerbord-Spiere auf Backbord ansagen, jedoch
liegt lediglich die Tiefenlinie an diesem Punkt HINTER der Spiere und bei der nächsten dann wieder
im Kanal. Martyn erklärt uns, dass entgegen der Angabe in der Karte, der Creek und der dazugehörige
Zufluss ständig unter dem Tideneinfluss ihre Tiefen durch Vertreiben des Schlamms etwas ändern
würden und zeigt uns die tatsächliche Route auf seiner Navionicskarte. Wir ankern anschließend
nochmals für eine kleine Pause, wo er uns seine weiteren Pläne mitteilt: Mir fällt die Aufgabe zu, aus dem
Mündungsbereich des Creek zu einer Fahrwassertonne eine Blindnavigation durchzuführen,
Rob soll uns dann blind zu dem Fähr-Pier im Osten davon führen. Ich bestimme die aktuelle
Tidenhöhe mittels secondary port calculation (Martyn hat Ed´s Aufzeichnungen natürlich
verschwinden lassen) den schnellsten sicheren CTS zur 10m-Tiefenlinie (12m mit Tidenhub) und lasse
anschließend nach Steuerbord wenden. Das Warten auf die erlösenden Worte „ Come out and look“
war gemein, die Freude über die Tonne direkt vor dem Bug umso größer. Außerdem ist
meine Berechnung des Tidenhubs auf 0,2m genau, wie das Log zeigt, als wir direkt neben der Tonne stehen.
Robs Treffer-Quote ist genauso hoch wie die meinige, wir enden genau unmittelbar an der Spitze des
Piers. Martyn erklärt uns unterwegs nochmals, dass wir uns über das haargenaue Bestimmen der
Tidenhübe mehr als 0,5m genau keine grauen Haare in der praktischen Arbeit zu machen bräuchten,
genauso mit den minutengenauen Berechnungen von HW/LW. Bei einem bekannten Tiefgang von
1,6 m rechnen wir sowieso mit einer Sicherheitsmarge von gesamt 2 m.
Anschließend bekommt jeder der beiden YM-Kandidaten einen Teil der Strecke nach Portsmouth zu
navigieren, Martyn möchte ihnen mögliche Ziele ihrer Prüfung zeigen und erklären. Die
versprochene crosstide am Eingang des Hafens lässt in ihrer Stärke offensichtlich nach Martyns
Geschmack etwas zu wünschen übrig, wie er uns beim Verlassen verrät. Er hätte uns
diese gerne demonstrieren wollen, meint dann aber, dass bei der aktuellen Nipp-Tide die beiden eher
Glück hätten, wenn es tatsächlich Portsmouth während der Prüfung werden sollte.
Wir kehren im Dunkeln nach Cowes zurück, nicht ohne das angesagt schlechter werdende Wetter im
Auge zu behalten, welches für den Folgetag angekündigt ist (F7-8, NW to N). Aus diesem Grund
haben wir auch den Mittwoch als Trainingstag für die Blindnavigation und den Besuch von
Portsmouth vorgezogen.
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Der Folgetag (Donnerstag) zeigt sich sonnentechnisch zunächst wenig bewölkt mit
schon in Cowes Harbour vorliegenden 5 Windstärken. Wir besprechen ausführlich
Schwerwettertaktiken, Martyn schildert uns nochmals die zu erwartende Wind-gegen-Tide-Situation.
Mir fällt am heutigen Tag das safety briefing nach unserer Reihe zu, also binde ich gleich
die kommende Situation mit ein und ordne striktes Einpicken sowie das Einbinden des 3.Reffs
und eine bettlaken-große Genua an. Martyn kommentiert meine Anweisungen mit seinem
ruhig-trockenen Humor, dass ich ihm gerade die Schau geklaut hätte und ergänzt
noch um einige Informationen. Trotzdem, dass wir bereits vor der Fährstation mit
dem Heißen des Groß und dem Einbinden des Reffs begonnen haben, beuteln
uns die harten |
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kurzen Wellen saftig durch. Mich reißt es trotz ziemlich dichten Anbindens um den Mast
herum kurz von den Füßen, als ich gerade beim Durchsetzen des Großfalls bin. In der
Hafeneinfahrt kommen uns dann auch noch die Highspeed Ferry und zwei Segler unter Genua entgegen, es wird
richtig eng im Fahrwasser. Der Fährkapitän scheint mit uns kleinen Nussschalen ein Einsehen zu
haben und kommt trotz ansonsten in den vergangenen Tagen immer recht zügigen Ansteuerns seiner
Anlegestelle heute fast zu stehen.
Ein Stück außerhalb des Hafens im tiefen Fahrwasser wird
endlich auch die Seegangs-Situation etwas angenehmer, jedoch kommt der fehlende Vortrieb unter stark
gekürzten Segeln und relativ langem Unterwasserschiff zu tragen und wir haben nicht genügend
Speed bei massivem leeway und Drift auf die Bramble Bank. Martyn lässt daher den Motor starten
und wir segeln mit Motorunterstützung nach Hamble. Unterwegs intensiviere ich meine
Großschotführung und nutze die Travellerstellung aus, um dem helmsman den heftigen Druck auf
dem tiller zu nehmen. Der Rudergänger steht zu diesem Zeitpunkt schon halb in die Ecke gedrückt
mit ganzer Kraft gegen die Pinne. Durch das ständige Fieren und Anluven der Großschot ist so
wenigstens ein halbwegs gerader Kurs zu steuern. Ich bin glücklich, dass es offensichtlich so gut
gelungen war, als mir der Instructor nachher gesagt hat, ob ich nicht mal bei einem Rennen als
Großschoter fahren wollen würde. Spaß gemacht hat es auf alle Fälle, auch wenn ich
mich nie willentlich in eine solche Starkwindsituation begeben würde. Auch das Erleben von Wind und
Tide gegeneinander ist ein eindrückliches Erlebnis und lässt mich in Zukunft in Tidengewässern
sicher zweimal überlegen.
Den Nachmittag nutzen wir in Hamble dann für Theorie, weil draußen kein vernünftiges Üben
möglich ist. Für die YM-Kandidaten steht sowieso die Planung einer längeren Passage an, welche
für die Prüfung benötigt wird. Der ganze Tisch im Salon ist belagert, die Köpfe rauchen,
Ed kommt auf keinen grünen Zweig, weil die direkte Passage über den Kanal so ungünstige
Tidenströmungen aufweist. Martyn gibt einen kleinen entscheidenden Hinweis, dass er gerne Zwischenstopp
in einem dritten Hafen machen könne, und dann klappt auch das.
Martyn stellt uns Day Skippern neben dem Kochen die Aufgabe, die IRPCS nochmals anzuschauen.
Ich habe bereits kurz vorher meinen Yachtmaster theory course gemacht und das Meiste noch frisch
im Kopf, daher verfallen wir darauf, dass wir uns gegenseitig ausfragen, nachdem Rob etwas die
Unterlagen angeschaut hat. Im Anschluss sitzen wir alle zusammen am Tisch, Martyn legt kleine
Boote auf den Tisch und gibt uns zunehmend komplexere Situationen vor, wo wir zeigen sollen wie
wir reagieren würden. Anschließend fragt er uns reihum verschiedene Tag- und Nachtsignale und
Kennungen von Tonnen aus. Zur „Belohnung“ nimmt er uns mit in einen guten einheimischen Pub in
Hamble, wo wir einen lustigen Abend verbracht haben.
Nach der Nacht in Hamble geht es am Freitag zu einem Flach auf halber Höhe zwischen Hamble und
Southampton. Als letzter dicker Punkt stehen allerlei Manöver unter Segeln auf dem Plan. Was am
Vortag zu viel Wind gewesen war, ist am heutigen Tag fast zu wenig. Wieder lernen wir nach Martyns
gewohnt einfachen, aber äußerst präzisen Erklärungen und jeweils einem vorgeführten
Manöver, wie wir mit Abfallen auf beam reach (Halbwind) und anschließender Wende bzw. Halse „BOB“ wieder
an Bord bekommen. Es folgen Ankermanöver unter Segeln, immer gemäß der einfachen Regeln:
Bug in die Strömung, wenn der Wind von achtern kommt, nur die Genua, wenn der Wind von vorn
kommt, beide Segel und backgehaltenes Groß. Wir probieren beide Situationen aus und sind über die
Ergebnisse sehr überrascht, vor allem weil es für uns alle das erste Mal ist. Martyn zeigt uns noch
den Trick mit den über Achtern nachgeschleppten Eimern, um die Tide zum Eingraben des Ankers
zusätzlich auszunutzen.
Wir kreuzen im Anschluss das Fahrwasser bis zu einem Bojen-Feld, wo es ans Eingemachte aká
„Mooringboje angeln unter Segeln“ ging. Der Wind wächst inzwischen auf F5 an, wir haben
insgesamt sehr gut Fahrt im Boot. Die Erklärungen sind wieder sehr gut. Den Bug wieder entgegen
die Strömung, die Großschot komplett fieren und die Genua fliegen lassen. Um wieder
Geschwindigkeit aufzunehmen, die Großschottalje mit der Hand fassen und das Groß manuell dicht
holen, bis die gewünschte Geschwindigkeit erreicht ist. Dabei noch etwas höher zielen als die
Boje und schon ist man dort. Nun, bei uns ist in den meisten Fällen am Anfang das Gefühl für die
richtige Geschwindigkeit noch nicht ganz da, völlig überzeugend sieht es auch am Schluss nicht
aus, aber wir haben zumindest alle die Mooringboje erwischt und jede Position mehrfach beübt.
Dasselbe downwind zu tun, ist leider die richtige Strömung nicht vorhanden, so dass wir das Bojenfeld
schließlich verlassen und uns mit einem wehmütigen Gefühl gegen 3 Uhr nachmittags daran machen,
das Groß ordentlich aufzutuchen und die Persenning überzuziehen. Wir motoren den
gegenüberliegenden River Itchen bis zum Liegeplatz der Phoenix und Martyn legt sie mittels
Ferrygliding an den Steg. Während der Fahrt den Fluss hinauf gehen wir nochmals die wichtigsten Punkte
des Syllabus mündlich durch, Martyn legt den beiden Anwärtern für den Yachtmaster seine
wichtigsten Prüfungstipps ans Herz und gratuliert uns zum Day Skipper Certificate, das wir uns wohl
verdient hätten.
Wir räumen die Phoenix of Broadway zügig auf, schrubben sie auf Hochglanz für die
Prüfung und noch während des Ausfüllens unserer Bescheinigungen klopft die Prüferin an.
Wir sprechen den Beiden alle guten Wünsche für die bevorstehende Prüfung aus und verlassen
das Schiff Richtung Schule, wo unser Gepäck schon hingebracht worden war. James bietet mir an, mich
noch zur Coach Station zu fahren und erzählt mir auf dem Weg, dass er am Gesicht seines Instructors
ablesen könne, wie die Woche gewesen sei . . . „Martyn had a big smile on his face,
when he came in“ Und das hatte ich auch. |
Glückliche Crew |
Yachtschule "Southern Sailing"
Southern Sailing
in Southampton bildet seit 1974 auf Segel und Motor Yachten im Solent, englischen und
französischen Küstengewässern aus. Jegliche Ausbildung wird entsprechend
den Richtlinien der weltweit bekannten Royal Yachting Association durchgeführt.
Southern Sailing ist bekannt für die exzellente Ausbildung mit hohem Praxisbezug
und genießt weit über die Landesgrenzen hinaus einen ausgezeichneten Ruf. |
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