Jedes Jahr im Mai findet am Gardasee der Riva – Cup für Dyas, 505er und auch für uns Korsar-Segler  statt. Nachdem wir letzes Jahr das Revier bei Regen und Flaute kennengelernt haben, wollte ich es dieses Jahr noch mal wissen. Mein Stamm-Steuermann Tim Friederici war leider verhindert und so musste ich mir "Ersatz" suchen. Gefunden habe ich einen Korsar-Vorschoter, der aber auch die Pinne vorzüglich zu bedienen weiß.

 
Die Anreise durch die Nacht von Dienstag auf Mittwoch war schon mal spannend: Ab Stuttgart hat´s geschneit bis hinter den Brenner. Kaum vorstellbar, dass am Gardasee schönes Wetter sein soll  -  hatten wir aber !
 
Nachdem wir unsere Wagen-/Zeltburg aufgebaut und uns noch etwas ausgeruht hatten, ging es zu einem Probeschlag aufs Wasser. Schließlich waren wir noch nie zuvor zusammen gesegelt. Anfangs war es schwachwindig bis windstill und wir warteten auf die "Ora" - den thermische Wind, der bei Sonnenschein zur Mittagszeit einsetzt und den Gardasee zu einem der besten Segel- und Surfreviere in Europa macht.  Und schon wurde das Wasser am Horizont dunkel und man konnte sehen, wie der Wind wie eine Wand auf uns zukam. Was jetzt passierte, war schwer beeindruckend, als wenn jemand einen Schalter umgelegt hätte, wechselte der Wind von fast Flaute übergangslos auf 4 bis 5 Windstärken.  So soll es sein !

 
Unser Team hat von Anfang an gut harmoniert und wir waren zuversichtlich bei den folgenden Wettfahrten nicht ganz hinterher zu segeln.
 
Von Donnerstag bis Samstag fanden dann 8 Wettfahrten bei 5 bis 7 Bft. statt. Am Freitag wurde es so heftig, dass nur eine von zwei Wettfahrten durchgeführt wurde. Etwa die Hälfte des Regattafeldes ist gekentert und auch wir durften zweimal unser Schwert begutachten. Zum Glück gab es keinen Bruch und am Samstag konnten alle Mannschaften wieder starten.
 
Beeindruckt hat mich, was bei bis zu 7 Bft. noch alles möglich ist. Bei den meisten Revieren ist der Wind so böig und drehend, dass solche Windstärken für viele Crews nicht mehr segelbar sind.

 
Am Ende haben wir den 10. Platz von 22 Booten erreicht, womit wir als nicht eingespieltes Team mehr als zufrieden waren.
 
Samstagnacht ging es dann wieder auf die Heimreise und alle Segler hatten für die nächsten Tage einen ordentlichen Muskelkater, der einem ständig wieder ein leichtes Grinsen ins Gesicht zauberte. Nächstes Jahr bin ich wieder am Gardasee.  Garantiert !