Segel-Kameradschaft Unterbacher See e.V. - Düsseldorf
Bericht:   Flying Dutchman - Weltmeisterschaft 2011   
 

 
 
 
  Bilder-Galerie    
 

Bei der größten Flying Dutchman Weltmeisterschaft aller Zeiten mit 135 Schiffen am Gardasee vor Malcesine haben die Ungarn Szabolcs Majthenyi und Andreas Domokos ihren achten WM-Titel gewonnen. Zwei Punkte retteten die Titelverteidiger vor den anstürmenden dänischen Brüdern Jorgen und Jacob Bojsen-Moller ins Ziel.      

Szabolcs Majthenyi und Andreas Domokos
  die  FD - Weltmeister  2011  

 
Bester Deutscher wurde das Laser-As und Ausnahmetalent Philipp Buhl vom Segelclub Alpsee-Immenstadt (SCAI), der mit Vorschoter Adalbert Netzer auf Anhieb Platz fünf im FD-Feld erreichte. Der erstaunliche Spagat zwischen Laser und FD ist durch die große FD-Tradition des SCAI möglich. (Albert Batzill / Peter Lang belegte den fünften Platz bei Olympia 1992 in Barcelona). Das Wissen darum, wie man einen FD schnell macht, ist nach wie vor im Verein vorhanden.  
Als zweiter Deutscher schob sich der langjährige FD-A-Kadersegler Jörn Borowski mit Andreas Berlin als achter unter die Top Ten.
 


FD - GER 1976    Gordon Fischer / Peter Baxmann
 

Nach der ganzen spannenden Vorbereitungszeit ging es dann am 1. Juli 2011 mit unserem „Zitronenschnittchen“ (wegen des gelben Decks) am Haken endlich los Richtung Gardasee. Der Verkehr hielt sich in Grenzen und wir waren so am frühen Abend am Lago und konnten schon mal das Boot aufs Regattagelände stellen und uns zur Vermessung des Bootes registrieren und anmelden. Die England-Fraktion um John Best hatte glücklicherweise die Registrierung und Vermessung übernommen, denn die Organisation war doch in weiten Teilen sehr  "italienisch" !
 
Am Samstag standen wir früh auf um zügig vermessen zu werden. Das neue Rigg kann immer mal eine Überraschung parat haben. Tatsächlich ist unser Mast auch 2 mm zu lang, aber der gut gelaunte Vermesser Paul Hemker hat ein Auge zugedrückt. Es stellte sich auch heraus, dass unser „Zitronenschnittchen“ in den letzten 2 Jahren 1 kg leichter (!) geworden sein soll. Wir haben dann so lange mit dem Vermesser diskutiert, bis die Waage irgendwann von allein auf die 131 kg umgesprungen ist !! Gut Ding will also auch in Italien (oder gerade da) Weile haben.
 

  der Teil der Starter,  der zuerst zur BB-Seite fuhr 

 
Wir konnten also unser Boot fertig aufbauen und freuten uns auf das Warm Up Race am Sonntag. Da ging es aber nicht wie geplant um 13.00 Uhr los, denn die Regattaleitung hatte beschlossen, nicht alle 130 Boote in einem Feld starten zu lassen. Es wurden 4 Gruppen gebildet, die in jeweils 2 Feldern segeln. Um 16.00 Uhr ging es dann endlich aufs Wasser und wir konnten bei 3-4 Bft das "Warm Up" starten.
Montag wurde es dann aber ernst. Unsere Gruppe war zuerst dran. Bei 3-4 Bft und später am Nachmittag 5 Bft wurden 2 Durchgänge gesegelt. Im 1. Rennen machten wir einen 42. und im 2. Rennen immerhin einen 5. Platz!! In dieser Wettfahrt hat einfach alles gepasst.
 
Am Dienstag war der Wind dann noch etwas stärker und ging bis 6 Bft hoch. Für uns und unser Gewicht ist das dann schon etwas zuviel um vorne dabei zu sein. Die Windverhältnisse waren sehr schwierig. Der Wind verstärkte sich auf der Backbord Seite der Kreuz durch einen Kapeffekt und machte zugleich einen Luvbogen. Alle Boote wollten also gleichzeitig auf einem schmalen Streifen in Strandnähe hochkreuzen. Dies blieb leider nicht ohne Folgen und Zusammenstöße. Wettfahrt 3 war für uns ein 53. und Wettfahrt 4 ein 36. Platz.
 

  Aktion  pur  -  klar  zum  wenden  

 
Am Mittwoch gab es Wettfahrt 5 mit einem 34. und Wettfahrt 6 mit einem 33. Platz. Der Wind war wieder auf 4-5 Bft zurück gegangen und wir konnten wieder besser segeln, uns leider aber nicht so durchsetzen, um in die Gold Fleet zu kommen. Es fehlten lediglich 4 Punkte.
Das Feld war für die letzten 3 Wettfahrten in die Gold und Silver Fleet geteilt worden und der jeweilige Sieger wurde für die Fleets dann ausgesegelt. In der Gold Fleet war noch alles drin für HUN 70, DEN 21, NED 26 !  Es zeichnete sich aber schon die Dominanz von HUN 70 ab.
Als Neuzugang bei den FDs kann Philip Buhl gehandelt werden, der in der Laser Klasse bei der Kieler Woche zweiter geworden war. Bei der FD-WM wurde er bester Deutscher mit einem immerhin ca. 25 Jahre alten Boot.
 

  Wasser und Welle genug  

 
Der Donnerstag fing mit schlechtem Wetter schon nicht gut an. Es war den ganzen Tag Startverschiebung bzw. Startbereitschaft an Land. Am Abend kam die Information von der Regattaleitung, dass der nächste Start am Freitag um 9.00h erfolgen würde. Also früh aufstehen.
Freitagmorgen war wieder kaum Wind und es gab wieder Startverschiebung. Um 11 Uhr ging es dann aufs Wasser und Wettfahrt 7 wurde nach mehreren Versuchen gestartet, aber nach einer Runde mangels Wind abgebrochen. Da auch schlechtes Wetter aufzog, wurden wir wieder an Land geschickt. Um 14 Uhr kam dann endlich die ORA und wir konnten die letzten 3 Wettfahrten noch segeln. Wir machten in Race 7 den 24. in Race 8 den 17. und in Race 9 den 11. Platz.
 

  unter Spi  

 
Weltmeister wurde wieder mal HUN 70 direkt gefolgt von DEN 21 und NED 26 ! Wir konnten unsere Position leider nicht mehr verbessern und kamen auf einen für uns guten 10. Platz in der Silver Fleet.

  Peter Baxmann
 

 
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