Tag 1: Scarlino – Marina die Campo
Am ersten Segeltag erwischt uns die mediterrane Vielfalt – Sonne und Wind reichlich. Nach dem
Auslaufen erreicht der Wind schnell 6 Bft. Da die letzten Tage Südwind vorherrschte, aktuell
jedoch der Wind aus Nordwest kommt, haben wir eine Kreuzsee, die ungemütlich ist. So entscheiden
wir, nicht nach Capraia zu gehen, sondern in Rauschefahrt die Südküste von Elba anzusteuern.
Wir nehmen Kontakt zur "Gaia 3" (dem 2. Boot der SKU-Flottille) auf, mit der wir uns auf Elba
treffen wollen. Marina di Campo wird als Treffpunkt vereinbaren. Als wir in die
Landabdeckung der Südspitze Elbas kommen, wird der Seegang deutlich angenehmer. Der NW-Wind
kann hier nicht so stark aufs Wasser pressen. Die "Gaia 3" liegt schon vor Anker und winkt
uns zu. Wir stellen leider schnell fest, dass die gestern so erfolgreich ausprobierte Ankerwinsch
seinen Dienst eingestellt hat. So gehen wir erst bei der "Gaja 3" längsseits. Gerhard und Rainer
stellen fest, dass einer der 3 Kontakte am Stecker gebrochen ist. Wir nehmen Kontakt mit dem
Base-Manager von Parallelo auf, der uns eine provisorische Reparatur erlaubt. Alternativ bietet
er uns an, in Marciano Marina einen Techniker zur Verfügung zu stellen.
Mit dem nötigen Werkzeug und gut mit Tape isoliert bringen Gerhard und Rainer die Ankerwinsch
wieder dazu ihre Dienste aufzunehmen.
So ankern wir auf dem gut haltenden Grund in der Bucht vor der Marina die Campo. Da wir gut
gebunkert haben benötigen wir keine Infrastruktur der kleinen Marina, die noch nicht einmal
Muring-Leinen hat. Abends gab es Gerhards Dinghi-Service, der uns eine schöne Together-Party
an Bord der "Kenole" beschert hat. Er holte die Gaia-Crew ab, die reichlich Getränke zum Event
beisteuert. Das sorgte für gelöste Zungen. So gab es viel Spaß bei Musik mit der Gitarre und
schönen Geschichten.
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Tag 2: Marciano Marina
Kurz nach dem Frühstück rief uns Sascha (deutsch-sprechender Mitarbeiter von Parallelo) an. Wir
erläuterten den Stand der Reparatur und ein paar kleinerer Defekte (Toilette im Vorschiff saugte
kein Wasser an; Log war nicht funktionsfähig) und unseren Entschluss, Marciano Marina anzulaufen.
Da wir noch längere Zeit auf Korsika die Dienste des Ankers benötigen war dies aus unserer Sicht
erforderlich, damit dort die Reparatur von Profis durchgeführt bzw. überprüft wird.
Nach einem erfrischenden morgendlichen Bad im Meer wartet ein Frühstück unter der warmen,
südlichen Sonne. Wir bemerken, dass ca. 1,5 m unter der Wasseroberfläche alte Muringleinen hängen,
die nur schwer zu erkennen sind. Beim Ablegen sind wir entsprechend vorsichtig.
Wir haben einen schönen Segeltag der Wind erreicht mittags bis 25 Knoten. Die "Gaia 3" ist auch
vom Segelwind begeistert, sodass wir auf den Mittagsstopp in der Fetova-Bucht verzichten. Sascha
schickt uns eine SMS, daß ab 17 Uhr der Techniker verfügbar ist. Nachmittags schläft der Wind
leider schnell ein, so motoren wir das letzte Stück zur Marina. Der Techniker schaut sich unsere
Störungen an und verspricht am kommenden Morgen um 9 Uhr mit der Reparatur zu beginnen.
Cap Corse
Am Abend galt es diesen für uns neuen Ort zu erkunden. Gemeinsam besichtigen beide Crews den Ort.
Auf dem kleinen Marktplatz finden wir ein schönes Restaurant mit einer sympathischen,
deutschsprachigen Kellnerin. Wir wurden kulinarisch und vom Service bestens verwöhnt.
Tag 3: Marciano Marina – xxx Bucht
Wir sind begeistert, der Techniker kommt pünktlich am nächsten Morgen. Nachdem
die Bedienung des Ankers wieder strahlend vom Profi präsentiert wird und auch die Toilette
wieder funktioniert, genießen wir erst mal den Rest des Tages.
Es ist ein toller Nachmittag, den wir in der xxx-Bucht verbringen. Wir ankern neben der "Gaia 3"
und nutzen die Zeit zum Baden.
Der Mond zeigt sich in voller Pracht – wir wollen daher den Vollmond nutzen, um Korsika im
Nachtschlag zu erreichen. Wir kochen in der Bucht und segeln in den Sonnenuntergang. Leider
schlief der Wind recht bald ein, sodass wir bald unter Motor fahren mussten. |
Tag 4: Lotus-Bucht
Im Schichtbetrieb erreichen wir in den frühen Morgenstunden die Lotus-Bucht bei St. Florent. Dort
machen wir einen längeren Stop zum Baden und Chillen. Lediglich die Ausflugs-Boote stören an
diesem tollen Ort, wo wir als einzige Yacht vor Anker liegen.
Da wir schon mittags wieder fit sind, zieht es uns weiter.Wir gehen in Richtung SW. Die nächsten
Ziele erweisen sich als wenig geeignet. Es soll ein solider Hafen für die Nacht nach der
Überfahrt sein. Abrosia ist voll und auch L’ile Rousse hat nur Plätzchen an der Außenmole, was uns
zu unkomfortabel ist. So entdecken wir schnell die Vorzüge von Calvi, einem großen, geschützten
und komfortablen Hafen. Schnell machen wir die Bekanntschaft unserer schwedischen Nachbar-Lieger,
die uns berichten, dass sie 4 Wochen in Calvi bleiben wollen.
Schnell kommt jedoch ein Wermutstropfen zum anderen: Die Duschen sind defekt („en Panne“), der Ort
erweist sich als etwas teuer und im von uns gewählten Restaurant kommt es nach wenigen Minuten zu
einer Schlägerei. So schnell haben wir selten das Lokal gewechselt.
Dennoch tut es dem Reiz Calvis keinen Abbruch; am nächsten Morgen besichtigen wir die Zitadelle.
Auf dem Rückweg gibt sich Calvis „Andre Rieu“ die Ehre und spielt auf. Schnell wechseln auch 3
seiner CD’s in unseren Besitz.
Hafen und Bucht von Calvi bei Mistral
Tag 5: Calvi – Baie de Crovani
Calvi könnte der Wendepunkt unserer Reise werden – es gibt viele Optionen. Einerseits lockt eine
Bahnfahrt nach Corte, um das Landesinnere zu entdecken, andererseits stehen die Aussichten gut,
Korsika zu umrunden. Wir entscheiden gemeinsam, die Umrundung Korsikas anzugehen.
Wir brechen mittags in Calvi auf und möchten mal wieder etwas buchteln. Unter Berücksichtigung der
Windverhältnisse fällt unsere Wahl auf die Baie de Crovani. Ein altes Bergwerk, welches heute noch
einen kleinen Camping-Platz und Restaurant hat, spricht uns an.
Unser Anker findet zwischen dem Seegras einen Flecken Sand, auf dem er uns gut bei 8-9 m Wassertiefe
über Nacht hält. Sehr idyllisch und ruhig gestalten wir mit Gesang und Gitarre den Abend.
Wal in Sicht
Tag 6: Baie de Crovani - Cargese
Eigentlich sollte es ja Girolata werden – die kleine Bucht mit den gut geschützten Muring-Bojen
hatte es unserem Skipper angetan. Das schnell fallende Barometer – teilweise 2,2 hPa in 3 Std –
motiviert uns jedoch, den vom letzten Jahr bekannten Ort Cargese anzulaufen. Wir fühlen uns sofort
heimisch und geniessen einen tollen Abend bei guten Essen und Live-Musik mit Tanz.
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