Persönliches Logbuch von Simone Höhne
Samstag, 12.07.2008 - leichter Regen, ca. 23 Grad Celsius
Nach tagelangem Packen, Suchen, noch Besorgen und Organisieren ist es endlich soweit. Nachdem wir
in aller Frühe einen Kombi und einen Audi bis zur letzten Ritze mit Segel- und Wechselklamotten
voll gepackt haben, fahren wir zum Unterbacher See, um auch noch Dennis´ 420er mitzunehmen und
irgendwie noch Dennis, Charlene, Judith, Benito und Jerome in die wenigen Ecken der Fahrzeuge zu
quetschen. Beim Losfahren treffen wir noch Liebrands, Michael mit Laurent und Mike, der es
tatsächlich mit den Anderen schafft, 6 Optis in den Hänger zu stapeln. Und los geht's mit
Tempo 80 auf die Autobahn. Ich hab' schließlich das Boot hinten dran.
Da ich Holgers Auto mit Hängerkupplung und Navi geklaut habe, fährt er guten Willens hinter
mir her. Hoffentlich schläft er bei diesem Tempo nicht ein. Judith und Charlene halten
mich wach und bei Laune, offensichtlich gelingt dies Dennis, Benito und Jerome auch bei Holger. |
Optiflotte des SCWw und der SKU an Land |
So gegen 12.00 Uhr sind wir endlich da. Wir werden sofort supernett aufgenommen
und mit frischem Kaffee versorgt. Nun schnell das Boot auf den Bootsplatz, Holger baut
mit Judith und den Jungs die Zelte auf, Charlene und ich werden in unser neues Domizil,
ein superschnuckeliges Holzwochenendhaus, das Frank Runge, der Jugendwart vom SCWw für
uns besorgt hat, eingewiesen. Das Clubgelände ist phantastisch, das Wetter nicht unbedingt,
aber unsere Laune steigt von Minute zu Minute. Dann treffen auch Mike, Petra und Wolf mit den
restlichen Kindern vom SKU ein. Gerade noch rechtzeitig, um ihre Zelte aufzubauen.
Das Zeltlager ist etwas später bereits so voll, dass es fast schon akrobatischer
Fähigkeiten bedarf, um zum Zelt der Jungs zu kommen. Ob die das mit Absicht so aufgebaut
haben, damit die Erwachsenen einen Zeltbesuch vermeiden? |
Unser Zeltlager vor dem Clubhaus |
Schnell verabschieden wir uns von Holger, Judith, Petra und Mike. Frank stellt Wolf und mir
die anderen Trainer vor. Oh je, so viele neue Namen. Wer war jetzt noch mal Bernhard, Ralf,
Oskar, Walter, …. . Das Catering und alles, was dazu gehört haben die Damen Rosel, Anke,
Claudia und, und, und voll im Griff. Wie gut, dass bald alle Namensschilder auf den Klamotten
pappen haben, das vereinfacht die Sache extrem. Während der ersten Trainerbesprechung wuseln
uns die 29 Klabautermänner und -frauen durch die Füße. Ich bin beeindruckt vom
Team des SCWw, alles ist toll organisiert, alle sind supernett und lieb zu uns (natürlich
nicht nur zu uns), wir fühlen uns wohl und es hört auf zu regnen. Prima. |
Eine kleine Abkühung ... |
Die ersten 4 Kids (natürlich unsere!) stehen überglücklich in vollen Klamotten
bis zur Brust im See - hoffentlich haben sie noch trockene Schuhe mit. Bei leckerem, ausgewogenem
Abendessen genießen wir den herrlichen Blick und den Sonnenuntergang auf der Krombachtalsperre.
Derweil die Kinder über das Gelände stromern, genießen wir Erwachsenen ein Bier.
Damit wir die Kinder schon mal kennen lernen, organisieren wir entsprechende Spiele und sortieren
die Kinder mal nach Namen, nach Alter und nach Größe. Nicht schlecht, ich habe es
tatsächlich geschafft, mir mindestens 3 neue Namen zu merken. Nach den Spielen bin ich dann
doch etwas schlapp. Wolf und Bernhard haben da etwas mehr Ausdauer und spielen mit den Kids noch
Volleyball. |
Volleyball am ersten Abend |
Um 22.00 Uhr schicken wir die Kinder zum Schlafen in ihre Zelte - welch Illusion. Charly ist dann noch auf die Schnelle wieder bei mir ausgezogen und hat sich Asyl bei den Jungs im Zelt gesucht. Ist wohl zu langweilig mit mir - ist auch okay. Die Trainer setzen sich dann noch mal zusammen, wir lernen uns kennen und verbringen einen netten Abend. So gegen Mitternacht bekommt Jerome Heimweh. Er meint, sechs Nächte wären zu lang. Nach einer mittellangen Konferenz mit ihm und meiner Argumentation, dass er schließlich noch nicht mal eine Nacht der sechs geplanten Nächte schlafend im Zelt (oder bei Bedarf bei mir) verbracht hat, einigen wir uns darauf, die Verhandlung nach dem Frühstück fortzusetzen und bis dahin zu schlafen. Er willigt ein, schläft bei den Jungs im Zelt und wird die Sache überdenken. Nun streiche ich die Segel und gehe zu meinem Knusperhäuschen. Wolf scheint hart im Nehmen zu sein, sein Zelt steht im absoluten Zentrum der kleinen Zeltstadt. Die Kinder sind noch lange nicht müde und Huschen und Tuscheln noch eine ganze Weile - vielleicht sollten wir mal ein Dopingtest mit denen machen…. Wie auch immer, im Knusperhäuschen
höre ich nichts und schlafe eigentlich recht gut. Das war aber auch ein langer Tag. |
die Optis werden klar gemacht |
Sonntag, 13.07.2008 - sonnig bis leicht bewölkt, 2-3 Windstärken
Der Wecker reißt mich um 7.30 aus meinem wohlverdienten Schlaf. Mit kaltem Wasser und
Blend-a-med schaffe ich es, meinem Körper soweit in Gang zu bringen, um den Weg ins Clubhaus
und frischen Kaffee zu finden. Da dies nur wenige Schritte sind, schaffe ich diese schwere Aufgabe
unverletzt und grüße sogar alle Menschen, die mir bis hierhin begegnen. Nach dem
Frühstück teilt Frank die Kinder in verschiedene Gruppen ein. Dennis freut sich, er hat
in seiner Altersklasse noch 3 Jungs Verstärkung und die beiden netten, hübschen
420er-Trainerinnen Sarah und Alina sind
ja auch nur ein Jahr älter. Wie gut, dass Frank sie alle unter Kontrolle hat. Außerdem
dürfen Marco und Charlene auf einen Teeny bei den "Großen" mittrainieren. |
die letzten Feinheiten noch, |
Wolf übernimmt eine Gruppe fortgeschrittene Optikids zum Feintuning, mehrere Trainer die 12 Opti-Anfänger und ich vier Optikids zum Regattatraining. Um zu sehen, wie weit meine Gruppe ist, schicke ich Benito, Melvin, Laurent und Niels erst einmal auf einen klassischen Dreieck-Kurs. Alle vier sind in etwa gleich gut und geben sich alle Mühe, als Erster die
gedachte Ziellinie zu passieren. Benito gewinnt dieses Rennen knapp vor den Anderen. |
dann kann der Opti ins Wasser |
In der Mittagspause besprechen die Kinder ihre Erlebnisse des Vormittags auf dem Wasser und verputzen
dabei ungefähr soviel Futter, wie eine vierköpfige Familie in einem Monat. Alle sehen
glücklich und zufrieden aus, wir Trainer sind froh, dass sich alle gut verstehen und es ist sogar
immer noch genug Essen für uns übrig. Wir besprechen, dass das Training nach einer Stunde
Erholungspause weitergeht. |
Dennis im Trapez |
Nach dem Nachmittagstraining haben die meisten Kinder bereits ihre ersten Erfolgserlebnisse zu berichten
und hinterlassen uns auf unseren Wunsch hin einen riesigen Berg an Schwimmwesten, Trapezhosen, Shortys und diversen anderen Wäschestücken. Offensichtlich sind die Damen des SCWw, wie ich auch, alles erfahrene Mütter, die den ganzen Krempel so nebenbei zum Trocknen aufhängen, sortieren und uns obendrein noch mit Kaffee, Apfelschorle und leckerem Kuchen versorgen. Wie schön für mich als Trainerin, meinem
eigenen Haushalt entflohen zu sein und so gut und lecker bewirtschaftet zu werden |
die Boote bevölkern die Steganlage |
Die kleinen Klabautermänner gehen duschen (im Shorty????), spielen, oder bummeln miteinander einfach so herum. Ich binde diverse Schnürsenkel zu, Benito hat nur eine Socke an und meint, er finde leider nicht die Andere. Ich gebe ihm den unglaublichen Geheimtipp, doch einfach ein anderes Sockenpaar anzuziehen. Ich habe den Eindruck, als zweifle er an dieser Information, trollt sich aber. |
Bernhard begleitet Sebastian bei seinem ersten Ausflug |
Walter mit seinen Schülern auf dem Delphin |
Zum Abendessen gibt es Würstchen vom Grill, hmm, lecker. Sind das tatsächlich nur 29 Kinder,
die da gleichzeitig essen und quatschen, babbeln, schwätzen, rufen und lachen? Wenn ich die
Augen zumache, denke ich, ich bin auf einer Großveranstaltung, aber eigentlich ist es das
ja auch. Frank und die beiden großen Mädels Sarah und Alina haben sich für den Abend
noch etwas Besonders für die Kinder einfallen lassen. Mit 2 Optis ohne Segel, Schwert und Ruder
veranstaltet er eine Paddelregatta. Am Ende haben im Grunde alle gewonnen, toben noch eine Weile im
Wasser und werden zum Tagesabschluss noch mit Gummischlümpfen verwöhnt.
In dieser Nacht hat kein Kind Heimweh. |
Wettpaddeln |
Montag, 14.07.2008 - sonnig bis leicht bewölkt, 3-4 Windstärken
Schon wieder haben wir Glück mit dem Wetter. Schon beim Frühstück scheint die Sonne und am Himmel sind wenige Wolken. Da macht das anschließende Training natürlich doppelt so viel Spaß. Die Kinder werden ehrgeiziger, alle wollen segeln und keiner kneift. (Nun, manche wollen zugegebener Maßen nicht Opti segeln und schleichen sich wieder zu Walter auf die große Jolle oder quengeln lange genug, um auf den Motorbooten einen Platz zu finden) Bei der recht konstanten Wetterlage und dem perfekten Segelwind sind die Kleinen wie z.B. Sebastian mit seinen höchstens 20 kg natürlich froh, dass die
Motorboote vor Ort sind, um sie immer mal wieder zu retten und aus dem Wasser zu fischen. |
Ralf, Frank und Alexander mit dem Motorboot |
So mancher lernt so schon das Kentern, obwohl diese Übung doch erst für morgen auf dem Programmplan steht. Auch nach dem leckeren Mittagessen stehen die Kinder wieder ruck-zuck auf dem Steg und wollen wieder segeln. An diesem Nachmittag beenden wir das Training eine halbe Stunde früher, da wir Trainier ja schon wissen, dass der Abend noch lang wird.
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Gekentert |
Beim Abendessen mit Frikadellen und Kartoffelgratin verrät Frank den Kindern, dass heute noch eine
Nachtwanderung mit den Kindern veranstaltet wird. Aber es kommt noch toller. Nachdem wir überprüft
haben, ob alle kleinen (und größeren) Klabautermänner (und -frauen) lange Hosen,
feste Schuhe und eine warme Jacke dabei haben, fahren wir zur DLRG rüber, wo wir mit Lagerfeuer
und Stockbrot erwartet werden. |
Jetzt backen wir Stockbrot |
Claudia hat ihre Gitarre mitgebracht und ich bedauere, so wenige Texte mitsingen zu können. Ist aber vielleicht auch besser so, denn Claudia singt wirklich toll, das will ich nicht versauen. Wie schön für die Erwachsenen, dass jemand daran gedacht hat, ein Fässchen Altbier mitzunehmen. Wir hatten als Gastgeschenk vier 5 ltr. Dosen mitgebracht. Nachdem ich dann mit fast allen Trainern mal angestoßen habe, entscheide ich mich vorsichtshalber für den kurzen Rückweg bei unserer Nachtwanderung. Bin ich froh, dass sich ein Drittel der Kinder mit anschließt und es nun nicht weiter auffällt, dass ich viel zu schlapp für die große Runde um den See bin. Die restlichen Kinder wagen das Abenteuer, die große
Runde um den See zurück zu laufen, wissend, dass sie Spuk und Abenteuer erwarten. |
Lagerfeuer |
Die Jugendlichen haben sich wirklich große Mühe gegeben, den nächtlichen Wald mit diversen Leichen und anderem Spuk zu dekorieren. Aber unsere Abenteurer stellen sich dieser Herausforderung und schlagen sich tapfer durch das Gelände. Alle erreichen wohlbehalten, müde und mit erhitzten Gesichtern wieder das Clubgelände, löschen ihren Durst und schlafen dann auch recht schnell ein. Ist ja auch spät genug. Einstimmig lassen
sie uns noch wissen, dass sie alle keine Angst hatten. (Na ja……) Na denn, Gute Nacht. |
Neue Freundschaften entstehen - Anke und Charlene |
Dienstag, 15.07.2008 - sonnig, 3-4 Windstärken
Das Wetter ist phantastisch und perfekt, es ist schon beim Frühstück kein Wölkchen
am Himmel zu sehen und
auch schon ziemlich warm. Wie praktisch, da wir ja heute kentern üben wollen. |
Jetzt üben wir kentern |
Da meine Regattatruppe ja alles schon "alte Hasen" sind, bitte ich sie, den Anfängern zu zeigen,
wie man den Opti zum Kentern bringt und wieder aufrichtet. Das macht allen einen Heidenspaß,
da man ja normalerweise versucht, genau das zu vermeiden. Nun möchten alle kentern üben
und wir teilen die Kinder in Vormittags- und Nachmittagsgruppen ein, damit jeder zum Zuge kommt. |
Jetzt hilft nichts mehr - auf ins Wasser |
Beim Mittagessen (Zucchinisuppe mit Würstchen) hauen die Kinder doppelt so viel rein und
erzählen sich gegenseitig von ihrer gefährlichen Kenterübung. Dies hat zur Folge,
dass am Nachmittag dann dem ein oder anderen Kind doch ein bisschen mulmig wird, und lieber einen der
"alten Hasen" mit an Bord nimmt. Anke hatte das Kentern am Vormittag in meiner Gruppe geübt und
kann, als sie nachmittags bei einer Halse aus Versehen kentert, ganz souverän ihren Opti alleine
wieder aufrichten und weitersegeln. Respekt, so wünschen wir Trainer uns das. Das hat sie prima
gemacht. |
Gewicht aufs Schwert und der Opti richtet sich fast von alleine wieder auf ! |
Zum Abendessen gibt es Rindergulasch mit Salzkartoffeln, zwei kleine Pflaster für meine Finger (ich war doch noch gar nicht segeln…?) und die Besprechung, welche Kinder wie viel gelernt haben und Aussicht auf den Jüngstenschein haben. Für manche war es einfach zu viel Wind und sie hatten bisher Angst, selbstständig zu segeln. Dennoch werden auch diese wohl den Piratenschein schaffen, der den Kindern erste Segelerfahrung bestätigt.
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Vor dem Abendessen noch schnell etwas Krafttraining |
Am Abend wird das Clubhaus mit Hilfe eines Beamer in ein Kino verwandelt und es läuft Fluch
der Karibik 3. Wer das nicht sehen will, findet bei Claudia einen Zeichentrickfilm als
Alternativprogramm. Wir Erwachsenen freuen uns mit einem (oder zwei) Glas Sekt daran, dass alle
Kinder sehr glücklich aussehen und wir offensichtlich bisher unsere Sache gut gemacht haben. |
Sarah bereitet den Beamer vor - gleich gibt es Fluch der Karibik |
Mittwoch, 16.07.2008 - bewölkt/Regen, 3-4 Windstärken, später 5-6
Am Vormittag sind endlich mal alle 12 Optis auf dem Wasser. Das Wetter ist prima, es ist leicht
bewölkt, das tut gut, da einige Gesichter immer noch ziemlich rot von gestern sind. Meins
natürlich auch. Meine Regattatruppe hat sich um Alicia und Nicki erweitert. Noch bevor ich den
Kindern das 5-Minuten-Signal geben kann, haut es Alicia, die auf Pinky fährt, um und es gibt
den ersten Bruch. Der Mast ist in Ordnung, jedoch ist bei der Kenterung die obere Holzplatte der
Mastführung zum Rumpf gebrochen. Das Holz ist morsch, somit fällt das Boot für den
Rest der Zeit aus. |
Spider untwegs auf der Krombachtalsperre |
Alicia bekommt einen neuen Opti und endlich können wir starten. Zur Entschuldigung, dass alle auf sie warten mussten, gibt Alicia erst mal richtig Gas und geht nahezu perfekt (- 2 Sekunden) über die Startlinie. Das lassen die Jungs nicht auf sich sitzen und nach 2 Runden gewinnt Melvin knapp vor Niels diese Wettfahrt. Alicia geht als vierte nach Benito über die Ziellinie, gefolgt von Laurent und Nicki, die allerdings ja auch noch Julie mit an Bord hat. Wir sind alle soweit zufrieden und gehen zum Mittagessen. Klasse, heute gibt es Hamburger vom Grill.
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Alle Ausbilder auf einen Blick |
Leider fängt es nun an zu regnen und der Wind frischt stark auf. Bei dem Wind gibt es für
die Cracks unter den Kids kein Halten mehr und Sarah mit Alina, Dennis mit Steffen (oder war es doch
Yannick oder Henrik?) starten mit ihren 420ern durch. Melvin, Benito und Niels schließen sich
den Großen mit ihren Optis an und können in den kleinen Nussschalen endlich mal so richtig
ausreiten und haben einen Heidenspaß dabei. Ich freue mich für die Kinder, stehe im Regen
und passe auf sie auf. Wolf erklärt mir grinsend (und anscheinend trocken), dass er sein Regenzeug
immer dabei habe und schaut dabei auf meine triefnasse Jeans und meine durchnässten Schuhe.
Wenigstens habe ich eine Regenjacke mit Kapuze an. Vielleicht kaufe ich mir dann auf der nächsten
BOOT in Düsseldorf doch mal neues Ölzeug und Stiefel…. |
Die Delegation der SKU |
Wie schade, Wolf fährt heute schon wieder nach Hause und verabschiedet sich von uns. Nachdem wir alle wieder warm und frisch geduscht sind, gibt es Abendessen. Frank hat sich auch wieder für diesen Abend ein Highlight einfallen lassen und verbringt die Zeit mit den Kindern, die alle ein eigenes Knotenbrett basteln können und die neu gelernten Seemannsknoten selbst knüpfen und anbringen. So wird eifrig gefeilt, gebohrt, geklebt und geknotet, bis die anwesenden Mütter, die uns schon die ganze Woche so gut versorgen, zur Bettzeit mahnen. Die Großen haben in der Zwischenzeit mit Hilfe von Playstation und Singstar ihre Chancen für die nächste Folge von Deutschland sucht den Superstar ausgerechnet. Ich glaube, die meisten bleiben beim Segeln. Da ich auch ziemlich müde bin, bringe ich Charly in unser Knusperhäuschen und nehme mir vor, nur noch eben mit den Trainern gemeinsam noch ein Bier zu trinken und auch früh zu schlafen.
Der abendliche Ausklang ist wieder nett, lustig und kurzweilig und ich krieche zwei Stunden nach Mitternacht völlig platt in mein Bett. Ob ich den Wecker morgen höre?
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Unser selbstgebasteltes Knotenbrett |
Donnerstag, 17.07.2008 - bewölkt, 1-2 Windstärken
Mein Wecker ist zwar penetrant, aber sehr zuverlässig und ich glaube, dass Einzige, was auf der Strecke geblieben ist, ist die Tatsache, dass ich nicht weiß, welcher Wochentag heute ist. Charlene klärt mich netterweise auf.
Nach dem Frühstück teilt Frank die zehn Kinder für die Jüngstenscheinprüfung in zwei Gruppen für die praktische und theoretische Prüfung ein. Gemeinsam mit Bernhard und Oskar nehme ich die erste Gruppe von fünf Kindern auf dem See unter unsere Fittiche. Alle Kinder haben fleißig trainiert und erledigen ihre Aufgaben mit Bravour. Auch die zweite Gruppe macht ihre Sache prima.
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Anke im Optimus |
Nach dem Mittagessen nehmen wir Yannick in die Mangel, der aufgrund seines Alters nicht mehr an der Jüngstenscheinprüfung teilnehmen darf und deshalb den Sportsegelschein machen soll. Das heißt natürlich viel mehr lernen als die Kleinen. Dennis und Walter hatten ihm Intensivunterricht gegeben und nun wird er von Frank, Uwe und mir geprüft. Nachdem wir ihn guten Gewissens mit bestandener Prüfung aus dem Büro entlassen, verteilt Uwe die Segelscheine und Piratenurkunden an die Kinder. Am Nachmittag machen wir mit einigen der Kinder noch eine kleine Regatta und packen dann die sechs Optis in den Hänger und den 420er von Dennis ein. Unsere Kinder helfen dabei fleißig und werden auch von den Zwillingen Marius und Tobias (wer war denn noch mal welcher?) unterstützt. Dann verbringen die Kinder ihre Freizeit mit Spielen, Herumbummeln und Adressen austauschen, da die tolle Segelfreizeit ja
morgen leider schon zu Ende ist und alle Kinder wieder von ihren Eltern abgeholt werden.
Und schon wieder müssen wir uns von zwei Trainern verabschieden - Sarah und Alina haben schon
ihren 420er eingepackt und machen sich auf den Weg zur deutschen Meisterschaft, für die sie sich
qualifiziert haben. Wir wünschen ihnen alles Gute, Mast- und Schotbruch und viel Glück.
Die großen Jungs machen alle ziemlich lange Gesichter…. |
Mittagessen im Clubhaus des SCWw |
Zum Abendessen gibt es heute Lasagne, das kommt natürlich (nicht nur) bei den Kindern super an und ich glaube, es ist alles verputzt worden. Frank versteigert noch diverse Wäschestücke, Schwimmwesten und Handschuhe bis nichts mehr übrig ist. Und wieder einmal hat Frank für heute Abend eine Überraschung geplant. In der Dämmerung kontrollieren wir die Kinder, ob sie warm und wetterfest gekleidet sind und jeder seine Schwimmweste trägt. Wir klettern in drei Jollen und zwei Motorboote, die herrlich mit farbwechselnden Lichterketten geschmückt sind und warten nicht lange auf die dunkle Nacht. Bei mir an Bord sind sechs unserer Klabautermänner. Los geht's beleuchtet durch die dunkle Nacht über den See. Diese Lichterfahrt ist der perfekte Abschluss unseres Segelcamps, ich bin stark beeindruckt und die Kinder sind es auch, auch die obercoolen. Die Kinder möchten gerne Lieder singen und da es etwas schwierig ist, eines zu finden, das wir alle können, einigen wir uns auf die Sportfreunde Stiller mit 54,74,90,…, das können wir schließlich alle. Ist zwar nicht wirklich romantisch aber uns hat es Spaß gemacht.
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Felix und Sebastian im Opti |
Da sich natürlich bei so einer Nachtfahrt alle Betreuer große Sorgen darum gemacht haben, dass jemand ins Wasser fallen könnte (ist natürlich nicht passiert), kann es sich Jerome nicht nehmen lassen, Oskar noch zum Abschluss einen entsprechenden Streich zu spielen. Nach einem Betthupferl aus der großen Haribo-Dose gehen alle Kinder in ihre Schlafsäcke und tuscheln nicht mehr lange
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Durchgekentert - und was nun ? |
Freitag, 18.07.2008 - bewölkt, Regen, 1-2 Windstärken
Mein Wecker ist unnachgiebig wie immer, doch das macht mir heute nichts aus, morgen werde ich definitiv ausschlafen. Pünktlich nach dem Frühstück wollen wir die Zelte abbauen und es fängt an zu regnen. Na toll. Aber ist ja nun auch nicht zu ändern. So treffen auch die ersten Eltern ein und helfen beim einpacken, in die Tasche stopfen und Häringe einsammeln. Auch ich schaffe es, mein Zeug zusammen zu packen und bereits einen Teil im Auto zu verstauen. Gut, dass Stefan schon kommt, um außer Jerome und Marco auch die Zelte, Wasserkisten und noch mehr Zeug von uns nach Düsseldorf mitzunehmen. Später treffen auch Mike und Holger ein (Scheiß-Stau auf der A3) und tatsächlich bekommen wir (hoffentlich) alles wieder mit zurück, was wir mitgebracht haben. Müde treffen wir am Unterbacher See ein, wo bereits wieder ein paar helfende Hände zum Abladen warten. Ich verabschiede mich von allen, fahre mit Holger und den Kindern nach Hause, wo ich mich auf Badewanne, Pizzataxi und vor allem mein Bett freue. |
. . und schon ist die DLRG da ! |
Fazit:
Wir hatten eine tolle Woche, wurden vom SCWw und allen Trainern und Betreuern herzlich aufgenommen.
Es war anstrengend, aber hat sich auf jeden Fall gelohnt. Den Kindern hat es Spaß gemacht, alle
haben was gelernt und ihre seglerischen Kenntnisse verbessert. Mir hat die Zusammenarbeit mit Wolf
Spaß gemacht und ich zolle seiner Geduld großen Respekt. Und wenn wir nicht zu frech waren
und Wolf auch wieder Lust hat, fahren wir im nächsten Jahr wieder an die Krombach. |
Kleine Abkühlung gefällig ? |
Matchrace der 420er |
An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal ganz herzlich bei allen Helfern, die zu dem Erfolg dieser
Veranstaltung beigetragen haben.
Weitere Informationen zum Segelclub Westerwald finden sich auf der Internetpräsenz unter
www.scww.de.
Zahlreiche weitere Bilder und ein Zeitungsartikel:
Segelfreizeit 2008 |