SKU-Bericht, Hobie-16-Cat IDM-2006
    SKU,   Segelkameradschaft Unterbacher See e.V.,  Duesseldorf
Bild-Bericht:    Hobie 16 Cat - IDM 2006
 von Lisa Domke   mit Bildern von Stephan Domke
 

 

Neulich bekam ich die überraschenden Anfrage von Beate Bürger GER 109024, ob ich mit ihr auf der Internationalen Deutschen Meisterschaft IDM als Vorschoterin segeln wolle.  Ich war natürlich hellauf begeistert und habe sofort zugesagt.
 
Da die IDM in Kühlungsborn an der Ostsee stattfand, hat Beate mich schon früh am Freitag abgeholt und wir sind dann wegen extrem vielen Staus erst nach neun Stunden wohlbehalten angekommen. Wir haben auch gleich das Boot abgeladen und direkt zum traumhaft schönen Strand gebracht.
 

Erst mal durch die Brandungswelle 

 
Samstagmorgen haben wir schnell den Mast gestellt und das Boot aufgebaut. Nach der Steuermannsbesprechung, wo jemand, wie sich später rausstellte, eine völlig falsche Wettervorhersage gemacht hatte ging es dann endlich raus aufs Wasser, was ziemlich schwer aussah, aber eigentlich ganz einfach war. Ich musste mich erst daran gewöhnen, dass das Boot die ganze Zeit schaukelte. Wir waren ja schließlich auf dem Meer, wo immer Wellen sind. Doch nachdem ich ein paar Mal im Trapez gewesen war, fand ich das total witzig. Es war irgendwie wie Rodeo.
 

Start mit Anlauf 

 
Ausgelegt war ein Dreieckskurs. Beim Start hielten wir uns hinten auf, um dann in der letzten Minute das Segel dicht zu ziehen und mit Power über die Startlinie zu fahren. Zuerst mussten wir zur Tonne eins, welche so weit weg war, dass wir sie fast gar nicht sehen konnten. Als wir dann die erste Kreuz ungefähr zur Hälfte hinter uns hatten, ging plötzlich ein Ruck durchs ganze Boot und die Fock hing schief. Die Spannung aus dem Fockfall war weg. So mussten wir zusammen die Fock wieder durchsetzten, was gar nicht so einfach war. Wir haben es doch noch ganz gut hinbekommen. Doch nun waren wir erst einmal nach hinten durchgerutscht.
 
Nach der Tonne Eins kam dann die Zwei. Nach und nach holten wir in dem Lauf doch noch einige Plätze wieder auf. Aber bis zum Ziel war es ja noch ein langer Weg. Die Drei lag beim Startboot und war ein Gate. Ein Gate ist ein Tor, das man durchfahren muss, und dahinter in beide Richtungen weiter fahren kann. Wir entschlossen uns „Obenrum“ zu fahren weiter aufs Meer hinaus, was sich als weise heraus stellte. Denn alle diejenigen die „Untenrum“ gesegelt waren, kamen nur langsam voran, während wir im Doppeltrapez nur auf einer Kufe fahren konnten. Fast wären wir noch gekentert.
 

Zweite von links 

 
In der zweite Wettfahrt klappte ganz gut bis zur zweiten Kreuz, denn da ging plötzlich mein Trapezgurt auf. So musste ich es irgendwie allein schaffen den wieder zu zubekommen, denn Beate hatte genug mit dem Boot zu tun, damit wir nicht kenterten. Als ich es dann endlich geschafft hatte und wieder im Trapez stand, ging die andere Seite auf und wir fielen wieder zurück, da wir nicht richtig auf einer Kufe segeln konnten ohne Doppeltrapez. Aber ich hatte dann auch das wieder geschafft. Man muss halt so seine Erfahrungen sammeln.
 
Nach diesem wieder nicht so guten Lauf ging es dann auch gleich weiter zum dritten und auch letzten Lauf des Tages. Wieder sind wir nicht im Getümmel an der Linie gestartet, sondern mit Speed auf die Linie zu gefahren. Dieser Start war von uns einer der besten, denn wir waren im vorderen Drittel. Doch dann hatte der Wind gedreht und alles stand. Nach einiger Zeit kam der Wind jedoch wieder, aber wir waren schon wieder nur noch im Mittelfeld. In dieser dritten Wettfahrt, konnte Beate plötzlich nicht mehr ins Trapez. Das war so schlimm, dass wir mehrere Plätze verloren. Nach dieser Wettfahrt ging es dann wieder zum Strand. Wir hatten keine einzige Wettfahrt ohne Probleme. Am Strand stellten wir dann fest, dass am Trapez gar nichts gewesen war.
 
Nach dem Abbau des Bootes gingen Beate und ich zum Clubhaus, wo es Suppe gab. Nach dem Essen zogen wir uns um und weil es schon spät genug war, gingen wir mit Jutta, Susanne und noch einer Jutta richtig essen. Danach haben wir noch was über den Tag geredet und sind dann schlafen gegangen.
 

Der Zweite Tag 

 
Am Sonntag ging es wieder mit einer komischen Wettervorhersage los und danach wurden die Boote aufgebaut. Es war noch mehr Wind als am Samstag und auch die Wellen waren höher. Als wir raus fuhren, ging richtig die Post ab. Nachdem wir eine Zeit lang in der Nähe des Startbootes gesegelt waren und uns dann in den Wind gelegt hatten, sahen wir nur wie die ersten wieder zum Strand zurück fuhren. Da merkten wir erst, dass auch die entsprechende Fahne oben war. Am Strand wurde uns dann gesagt, dass der Anker vom Startschiff gebrochen war und dies erst wieder in den Hafen fahren musste um sich einen neuen zu holen. Das sollte so ca. eine Stunde dauern.
 
In der Zeit meinte Susanne dann, dass sie nicht mehr raus segeln wolle, weil es ihr zu viel Wind wäre. Das sagte auch einige andere Seglerinnen, nachdem sie lange auf die Wellen geschaut hatten. Ich fand es schade weil mir die riesigen Wellen und der starke Wind Spaß gemacht hätten. Doch die nächsten Wettfahrten des Tages wollten wir mitsegeln. Es sollte zwischen den Läufen eine Pause gemacht werden, wo alle wieder an den Strand kommen sollten. Doch genau das geschah nicht und wir kamen zu spät zur zweiten Wettfahrt. So segelten wir am Sonntag nur eine Wettfahrt.
 
Auf der Promenade war ein ganz kleiner Rummel, wo wir uns Sonntagabend nach dem Essen trafen und mit einigen in einer kleinen Bar waren. Das war super. Wir waren den ganzen Abend da und gingen erst spät zum Wohnmobil um dann sofort ins Bett zu gehen.
 
Am Montag war dann der Wettervorherseher nicht mehr da. Der Wettfahrtleiter sagte uns jetzt, wie das Wetter werden solle. Nach der Steuermannsbesprechung bauten wir wieder alle unsere Boote auf. Man merkte ganz deutlich, dass der Wind etwas nachgelassen hatte. Doch die Wellen waren immer noch mächtig, na ja, leider nicht mehr ganz so heftig, wie am Sonntag. Als wir dann draußen waren und die erste Wettfahrt gestartet wurde, haben mehrere Boote einen Frühstart gemacht. So kam es zu einem Sammelrückruf. Als neu gestartet wurde, war die schwarze Flagge oben, die besagt, dass man nach Hause gehen kann, wenn man jetzt wieder einen Frühstart macht. Bei dem Start haben dann doch tatsächlich wieder einige Boote einen Frühstart gemacht.
 

Zuschauer genug 

 
Bei dieser Wettfahrt waren wir ganz gut und hatten keine Probleme. Nach dieser letzten Wettfahrt fuhren wir wieder zum Strand, um zu hören, wer in welcher Finalwettfahrt starten würde, denn es gab einmal ein Feld für die Top 10 und eine für die restliche Flotte. Wir waren, was mich nicht überraschte in der Flottenfinalfahrt. Diese Wettfahrten war näher an den Strand gelegt worden, damit die Leute dort alles besser sehen konnten. In dieser Wettfahrt machten wir einen sehr guten Platz.
 
Nachdem wir nach der Finalwettfahrt wieder an den Strand gefahren waren, bauten wir das Boot so weit wie möglich ab und trugen es mit Hilfe einiger Leute zum Trailer. Wir zogen uns schnell um und gingen dann zur Siegerehrung, wobei wir leider schon die Hälfte verpasst hatten. Aber am Ende waren wir 25. von 40 Booten geworden. Eigentlich von 33, da 7 Boote disqualifiziert worden waren. Meiner Meinung nach ein Super-Ergebnis.
 
Ich fand das Wochenende super Klasse und habe auch viel dazugelernt. Wenn mir noch einmal die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb angeboten werden sollte, werde ich sofort wieder zusagen.
 

Nach der Wettfahrt 
 

 
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