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Bericht: |
Wochenende
der Optisegler in Hinsbeck |
Freitag, 19.11.2004, Wetter: Schneeregen und saukalt.
16.00 Uhr: Ankunft im Feriendorf, erste Kommentare der Kinder: „wann gehen denn die Eltern
endlich?“ sind nicht gerechtfertigt, die Eltern waren wirklich alle schnell wieder weg. (Ein
kinderfreies Wochenende ist ja auch mal schön) 9 Mädchen und 7 Jungen + Bernhard verteilen sich auf
3 Ferienhäuser (Da die Mädchen mehr sind und mind. 40 Kleidungsstücke mehr haben als die Jungen, ist
klar, dass sie sich auf 2 Häuser verteilen). Klamotten und Schlafsäcke (Oje, vergessen, gibt’s hier
auch Bettzeug auszuleihen?) auspacken. Bernhard hilft den Jungs, Judith kümmert sich um die Mädchen
– 1.000 Dank euch beiden !!! |
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17.00 Uhr: Besprechung mit allen bei den (kleineren) Mädchen im Haus. Hausregeln besprochen
(kann es sein, dass mir gerade niemand zuhört?) und Haussprecher ernannt. Jeder bekommt eine Aufgabe
in seinem Team, es gilt ab sofort für Jungen und Mädchen Punkte zu sammeln, um den „Hauspokal“ zu
gewinnen. Die Mädchen noch einmal darauf hingewiesen, dass sie gemeinsam Punkte sammeln, auch wenn
sie 2 Häuser benötigen. Zickenterror und Dauerdiskutieren gibt Punkteabzug!
18.00 Uhr: Abendessen in Buffetform (hmm, lecker). Tisch Nr. 1-3 ist für uns. Neben uns sitzen
26 Teakwondo-Kinder aus Ohligs. Freue mich darüber, dass unsere Kids zwar auch keine Servietten
benutzen, dennoch wesentlich mehr Tischmanieren haben als unsere Nachbarn. 1. Katastrophe: Ein
Hausschlüssel ist weg. Alle Mann suchen. 20 min. später gefunden. Allerdings bekommt der Verursacher
zwei fette Minuspunkte. Bedauerlicherweise bin ich es selbst, der Schlüssel war in meiner Jacke. Die
Kinder freuen sich, dass ich es bin, die den ersten Blödsinn und damit Minuspunkte gemacht hat.
18.45 Uhr: Kletterwand in der Turnhalle. Unsere Trainerin Theresa vom Landessportbund ist
entzückt über die Knotenkenntnisse der Kinder („Noch nie hatte ich eine Gruppe, die weiß, was ein
doppelter Achtknoten ist“). Lisa und Bernhard helfen beim sichern. Die Kinder machen ihre Sache super.
Wer nicht klettert, spielt Basketball. (Hoffentlich hat keiner gemerkt, dass ich die einzige war, die
sich nicht an die Wand getraut hat)
21.15 Uhr: Traingszeit beendet. Stelle fest, Judith, Bernhard und ich sind viel müder als die
Kids, aber wir müssen noch durchhalten, Nachtruhe ist erst um 22.30 Uhr. Schön, dass die Kinder uns
den Eindruck vermitteln, dass wir uns ab jetzt am besten bis zum anderen Tag in Luft auflösen sollen.
Wir verabreden eine „Kontroll-“ oder „Gute-Nacht-Sagen“-Runde für 22.30 Uhr.
22.30 Uhr: Wieso wundert es uns nicht, dass noch niemand im Schlafanzug steckt. Die
jüngeren Mädchen, Lena, Luisa, Eva und Charlene, haben den ersten Punkt für ihr Team gutgemacht.
Das Haus ist sauber, gefegt und die Klamotten sind 1 A in die Fächer geräumt. (Sind das unsere
Kinder?). Sie sind stolz, endlich müde und wir glauben, dass sie gleich tatsächlich schlafen. Die 4
jungen Damen, Inga, Inga, Lisa und Johanna dagegen haben offensichtlich noch wesentlich mehr Reserven.
Sie täuschen Müdigkeit vor um uns endlich los zu sein. Offensichtlich haben die Jungen einen Spion
dabei, denn sie stehen den Mädchen in Sachen Schauspielkunst in nichts nach. Wir wünschen allen Gute
Nacht und lassen sie wissen, dass wir später noch einmal einen Rundgang machen.
22.50 Uhr: Der Landessportbund hat ein Herz für uns – es gibt einen Aufenthaltsraum für
Betreuer mit einem Bierflaschenautomat. (wenigstens hat Judith noch genug Kleingeld). Wir drei
Betreuer schwelgen in unseren Jugendherbergserinnerungen.
23.30 Uhr: Zeit zum schlafen – wir können nicht mehr. Kontrollgang: Die kleinen Mädchen
schlafen, die Großen auch (????), denn alles ist dunkel, leise und das Haus auch verschlossen. Das
Jungenhaus ist dunkel und Boden glänzt. Offensichtlich möchten die auch den Punkt für Ordnung und
Sauberkeit. Prima. Bernhard geht auch schlafen, nicht ohne vorher die Jungen nachzuzählen. Es ist
alles ok, wir können endlich schlafen. |
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Samstag, 20.11.2004, Wetter: Schnee, Regen, um 5 Grad.
07.15 Uhr: Aufstehen, Kinder wecken. Frühstück ist von 08.00 bis 09.00 Uhr. Alle sind müde und
haben Hunger.
09.00 Uhr: Wir haben für die nächsten 3 Stunden das Schwimmbad für unsere Gruppe und die Kinder
bekommen mit 2 Nachzüglern Verstärkung: Kerstin und Ruben kommen an. Wasserolympiade: Die Kinder
schwimmen und tauchen um Punkte – Die Jungen liegen mittags mit 4 Punkten Vorsprung vor den Mädchen.
12.00 Uhr: Mittagessen: Reis mit Curry. Mit den Kindern beim Essen darüber gesprochen, dass es
nicht unbedingt notwendig ist, einen Wettbewerb für verschiedene Ausdrücke zum Thema „es schmeckt mir
nicht“ an jedem Tisch zu starten. Wir Großen finden es wieder lecker. Später noch vom Hausmeister ein
Lob über unsere nette Gruppe eingeheimst. Den Lärm um drei Uhr in der Nacht haben wohl die Anderen
verursacht.
14.15 Uhr: Spielnachmittag (das Beste bei dem Wetter) Beim Regatta-Spiel sowie beim
Mensch-ärgere-dich-nicht haben die Mädchen ihre Punktedifferenz zu den Jungen wettgemacht und sind nun
mit 2 Punkten vorn. Habe mich beim Auszählen verrechnet, mir wieder einen Minuspunkt damit eingefangen.
Jetzt also drei. Bei fünf Miesen dürfen die Kinder mich ins Wasser schmeißen, ich muss aufpassen.
16.15 Uhr: Vorbereitungszeit für die Kinder für den Disco-Talentwettbewerb heute Abend, bei dem
es einen Pokal zu gewinnen gibt. Die Mädchen stocken Ihren Bestand an Schminke dank Betreuerinnen auf
und die Jungen ließen sich von Bernhard ermutigen, nicht zu kneifen. Pause mit Vorbereitungen für den
Discoabend und Automaten-Kaffee verbracht.
18.00 Uhr: Abendessen. Bin zu spät gekommen und habe zwei Minuspunkte bekommen. Morgen werde ich
dann wohl getaucht. Bernhard gibt den Jungen einen Sonderpunkt, da sie nachmittags zwei Kandidaten
weniger hatten als die Mädchen. Das wird von allen akzeptiert.
19.00 Uhr: Disco: Leider müssen wir die Lautstärke bis 21.15 Uhr mäßig halten, da im Raum nebenan
noch ein Lehrgang stattfindet. Das gibt unserer guten Laune aber keinen Abbruch. Wir überraschen die
Kinder mit Leuchtarmbändern und die Kinder uns mit ihren Darbietungen: Die großen Mädchen haben unsere
Schminke nicht nur für sich selbst gebraucht, sondern präsentieren uns in einer Verwandlungsshow, wie
man aus einem der Jungs „Tanja“ machen kann. Für den Jungen, der sich hierfür zur Verfügung stellt habe
ich einen Sonderpunkt verteilt, da ein Junge wohl ab einem bestimmten Alter jede Menge Mumm für so etwas
haben muss. Kerstin und Eva tanzen zu verschiedenen Songs, Dennis zeigt Falltechniken der Judoka und
Luisa überzeugt alle mit hervorragenden Turnübungen und gewinnt den „Hinsbeck-Cup“. Musik dann ab 21.15
Uhr aufgedreht. Die Kinder finden die Disco allesamt super.
22.15 Uhr: Disco zu Ende. Gebe den großen Mädchen die Erlaubnis, alle (auch die kleinen
Schwestern, sehr fair, prima) bis 23.00 Uhr in ihr Haus im Gruppenraum einzuladen. Erinnere daran, das
Haus vor dem Frühstück geräumt zu haben. Ankündigung des Kontrollgangs um 23.00 Uhr oder etwas später.
23.20 Uhr: Zum letzten Kontrollgang aufgebrochen, alle Kinder sind müde und scheinen glücklich.
Einige schlafen tatsächlich schon. Es ist weitestgehend Ruhe eingekehrt. Punktegleichstand zwischen
Jungen und Mädchen. |
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Sonntag, 21.11.2004, Wetter: sonnig, ca. 4 Grad.
07.00 Uhr: Aufstehen, Kinder wecken. Die Zimmer müssen vor dem Frühstück geräumt sein.
07.40 Uhr: Bei den jüngeren Mädchen geholfen, die Schlafsäcke einzupacken. Das meiste haben
sie selbst schon getan.
08.05 Uhr: Die großen Mädchen sind bereits fertig und dürfen mit den kleinen zum Frühstück.
Die Jungen haben das nicht ganz so gut im Griff wie die Mädchen.
08.30 Uhr: Ich habe langsam Hunger, aber die Jungen sind immer noch nicht fertig.
08.40 Uhr: Na endlich, wir haben noch 20 min. Zeit für das Frühstück. Die letzten Punkte
verteilt, die Mädchen haben den Hauspokal ganz knapp gewonnen.
09.00 Uhr: Alle Kinder ins Schwimmbad zum Spaß-Schwimmen. Ich muss erst noch die Häuser und
die Zimmer übergeben. Alles in Ordnung, kein Anlass zur Klage oder Nachbesserung. (Warum klappt das
nie im Kinderzimmer?) Komme nach ins Schwimmbad und muss für fünf miese Punkte büßen.
12.00 Uhr: Mittagessen - heute finden es alle lecker. Die ersten Eltern trudeln bei
strahlendem Sonnenschein ein und sammeln ihre müden aber glücklichen Kinder ein.
Fazit: Es hat uns Betreuern viel Spaß gemacht, und von irgendwelchem Unfug den der Ein oder
Andere gemacht haben soll, sowie Fledermäusen oder anderem Gehusche in den Abendstunden zwischen
den Häusern wissen wir nichts. Das halten wir in unserer Gruppe für völlig ausgeschlossen. Wir
räumen ein, das nur wenige Kulturbeutel den Weg von der Reisetasche ins Badezimmer gefunden haben,
allerdings waren wir ja jeden Tag schwimmen und Duschen – mehr kann man diesbezüglich nicht
erwarten. Die Kinder waren so brav, wie man es in ihrem Alter nur erwarten und wünschen kann.
Wir wollen im nächsten Jahr wieder fahren – Wintertraining ist klasse !!!
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