Bericht:    VOC-Schiff "Batavia"
 

 
Niederländisches  Handelsschiff  von  SKU-Crew  geentert.
 
VOC-Schiff 'Batavia'
  

Bericht:  Ingrid  und  Veit  Viefers
 
Wie unsere Korrespondenten aus Lelystad (NL) heute berichteten, wurde das bekannte
   Luxus-Handelsschiff   "Batavia"
am Samstag, dem 08. März 2003, listenreich von einer kleinen Gruppe vom Unterbacher See geentert.    

 


 
Der Starkwind peitschte kalte Regenschauern über den Liegeplatz der Batavia, als sich Kapitän Wolf und sein erster Steuermann Lothar unter trickreicher Zahlung eines Handgeldes an die Wache, Zutritt zum Gelände verschafften. Zur Mannschaft gehörten sowohl erfahrene Seebären und Bootsfrauen als auch Schiffsjungen und -mädchen.
 
Ein kundiger niederländischer Seemann führte die Gruppe zunächst in die Werft-Werkstätten. Dort konnte man entdecken, wie Taue gedreht, Schnitzereien hergestellt und Balken gebogen werden. Der noch auf Werft liegende Nachbau des Flaggschiffs der niederländischen Kriegsmarine "Die sieben Provinzen" zeigte deutlich, mit welchem Geschick vor 400 Jahren und auch heute noch die Handwerker Schiffe bauten und bauen. Schon die Wahl des Holzes muss wohl überlegt werden. So verwendet man für den Rumpf Eichenholz aus Dänemark, für die Masten dagegen Fichtenholz aus dem Schwarzwald.
 

SKU-Besucher

 
Die neue Batavia, die nach den Plänen der 1635 vor Australien gesunkenen ursprünglichen Batavia rekonstruiert wurde, diente bald als Tummelplatz für die SKU-Crew. Sie erschien allen sehr klein für 300 Personen Besatzung. Zudem entdeckten die Schiffsjungen und Schiffsmädchen auch, dass nur vier Toiletten an Bord sind. Als Toilettenpapier dienen - in Anlehnung an Hakle-feucht - lange ausgefranste Tampen, die immer von frischem Meerwasser umspült werden.

 


 

 
Aufwendig dagegen sind die Schnitzereien an Bug und Heck. Vor allem die kunstvolle Hecklaterne mit der großen Kerze erzeugte Bewunderung. Überraschend ist die Pinne. Sie hat extrem wenig Spiel und der Steuermann kann nicht sehen, wohin es geht. Zwar wird er von einem Holzklabautermann mit wachendem Auge beobachtet, muss sich aber hauptsächlich an Zurufe von außerhalb orientieren. Wesentliche Richtungsänderungen werden nämlich nicht über das schmale Ruderblatt bewirkt, sondern über das Stellen spezieller Segel. Außerdem lagern im Schiffsrumpf unzählige Bleiplatten zur Stabilisierung.
 
Unter Deck kann man massive Kanonen betrachten und die kleine Kabine des Schiffarztes, in der auch das Modell eines amputierten Fußes liegt. Nach der Schiffsbesichtigung konnte sich die SKU-Crew bei einer Filmvorführung aufwärmen und ausruhen. Danach gab es in der Werftcafeteria Essen nach Wunsch. In ca. 10 Jahren, wenn das Flaggschiff  "Die sieben Provinzen"  vom Stapel läuft, wird es sicher wieder einen Besuch durch die SKU geben.

 

 
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