SKU-Bericht, Törn zu den Liparischen Inseln
 
Fahrtensegeln:     Ein Törn zu den Liparischen Inseln
 

 
Italien – Sizilien – Vulcano - Stromboli 
Eine Route, die noch Abenteuerliches verspricht.
 
 Die Crew:   Rolf Rettweiler,  Christa Fassbender,  Bild anklicken  
Jutta Rettweiler,  Skipper Hubert Faßbender,  Hans Hussmann 

 
1. Tag  Sa. 30.08.2003  Flug Köln–Palermo.
Der Flug und auch der Transfer zur Marina  Villa  Igiea verläuft reibungslos. Preis für Taxifahrt vorher festlegen. Einkaufen ist kein Problem. Der Markt  in  Palermo ist wirklich sehenswert.
Schiffsübergabe, einkaufen, bunkern, Segeltaschen auspacken, Wasser bunkern und dann einen gemütlichen Abend und schon ist der erste Tag vorbei. Nur die sanitären Einrichtungen lassen zu wünschen übrig.
 
2. Tag  So. 31.08.2003  Erster Segelschlag nach Cefalu.
Entlang der Nordküste Siziliens segeln wir nach Porto Nuovo bei Cefalu, und machen dort römisch-katholisch mit dem Heck an einem Betonsteg fest. Da die Festmacher über die Betonkanten laufen, schneiden wir Plastikflaschen auf und ziehen sie an den Gefahrenstellen als Schutz drüber. Sanitäranlagen sind keine vorhanden, nur Wasser am Steg. Gebühr trotzdem 20 Euro.
Die Stadt Cefalu, von der Marina ca. eine halbe Stunde zu Fuß entfernt, ist einer der schönsten Orte Siziliens. In den Abendstunden traf sich alles auf  der  Piazza vor der Kirche.
 
3. Tag  Mo. 01.09.2003   Ziel:  Cabo Orlando.
Bei sehr schönem Wetter und mit leichtem Wind segeln wir Richtung Cabo Orlando.
Es ist sehr warm, so dass wir uns auf halbem Weg für eine Badepause entscheiden. Schwimmen, ein Erfrischungsdrink, sowie einige leckere Kleinigkeiten, muntern uns auf.
 
Leider hat der Wind nachgelassen und wir müssen erst einmal unter Motor weiter. Doch oh Graus, nach dem Start geht ein Zittern durch das ganze Schiff.  Sofort den Motor aus. Was ist da los ?   Zur Schraube tauchen und nachsehen. Und siehe da  Ein Fischernetz blockiert sie. Total festgedreht. Was sollen wir tun ?  Hilfe von der Marina wäre erst in mehreren Stunden zu erwarten.
 
Wir nehmen ein Tau, führen es von der Steuerbordreling unter dem Schiffsrumpf durch in der Nähe der Schiffsschraube vorbei zur Backbordreling. An diesem Tau entlang tauchen Rolf und Hubert abwechselnd 1 Stunde lang und schneiden das Netz Stück für Stück von der Schraube. Als es vollbracht ist, begießen wir den Schreck mit einem Drink und weiter geht es nach Cabo Orlando.
Wir liegen an einer Mooring mit dem Heck zum Steg. Sanitäranlagen sind nicht vorhanden, nur Frischwasser am Steg. Auch Einkaufsmöglichkeiten gibt es leider keine. Nur die Gebühr beträgt 25 Euro.
 

4. Tag  Di. 02.09.2003  Auf zu den Liparischen Inseln,  auf nach Vulcano.            
Im Süden nahe Faro Nuovo eine schöne Badebucht, die uns wieder zum Faulenzen verleitet. Anker werfen, baden, schnorcheln und den Tag genießen, ist eins. Das ist Urlaub wie wir ihn uns vorstellen. Die Pause dauerte 2 Stunden, dann geht es unter Segel weiter auf die Westseite von Insel Vulcano.
Der Wind kommt weiterhin aus NO. Wir werden in der Bucht Porto di Ponente vor Anker gehen. Hier ist nur ankern möglich. Auf felsige Untiefen müssen wir achten. Wir fahren weit in die Bucht hinein und gehen ans nördliche Ende.
 

Wir sehen den Vulkan in von tausend Jahren geprägten Farben vor uns. Leichter Rauch kommt aus einem Vulkanschlund. Tief beeindruckt erleben wir einen Sonnenuntergang, wie er schöner nicht sein kann.
 

5. Tag  Mi. 03.09.2003   Vulcano. 
Am nächsten Morgen haben wir uns vorgenommen nach den Frühstück Porto di Levante auf der anderen Inselseite anzufahren. Hier wollen wir bunkern und baden. In der Bucht fanden wir keine Anlegestelle. Unsere Frauen mußten mit dem Dingi und Rolf als Begleitung, unter sehr abendteuerlichen Bedingungen und starkem Wellengang durch Fährschiffe, über Felsen an Land klettern. Doch das reichliche Angebot der italienischen Küche entschädigte.        
 
Danach schwimmen wir vom Schiff aus zu den Schwefelquellen von Vulcano. Schlammbad ist angesagt. Wir genießen sie. Dann in den heißen Meeresquellen reinigen und zurück zum Schiff. Der Wind kommt immer noch aus NO, also segeln wir zum Übernachten wieder in die Bucht Porto di Ponente zurück. Auf dieser Inselseite können wir wieder einen herrlichen Sonnenuntergang genießen.    
 
6. Tag  Do. 04.09.2003  Lipari
Am nächstem Tag herrliches Segelwetter. Wir lustsegeln auf der westlichen Seite Liparis. Nach tollen Schlägen werfen wir zwischen den Le Torricelle Klippen unseren Anker. Im blauen und klaren Wasser schwimmen bunte Fische um uns herum. Es ist ein wahrer Genuss und wir bewundern die Schönheit der Insel.
 
Am Nachmittag wird der Wind stärker und wir entscheiden uns, den sicheren Hafen  Lipari der gleichnamigen Insel anzulaufen. Die Stadt Lipari ist ein typisches italienisches Städtchen, man muss es gesehen haben. Die ganze Insel ist sehenswert, sehr blumenreich und grün, und überall auf der Ostseite der Insel weißer Bimsstein.
 
Wir liegen an einen einfachen Steg (Mooring). Sanitäranlagen sind keine vorhanden, Liegegebühren aber 40  Euro. Hier muß man die Natur mit bezahlen.
Den Abend genießen wir mit einen Spaziergang durch den Ort und lassen den Tag mit dem Spezialgetränk von Rolf, natürlich wieder Espresso mit Kognak, ausklingen.        

 
7. Tag  Fr. 05.09.2003  Salina
Die Frauen kaufen noch einige leckere Dinge ein, die Männer reinigen das Boot und füllen Wasser auf. Dann geht’s zur Insel Salina. Sie soll die grünste von allen Inseln sein. Die täglich eingeplante Badepause machen wir in einer Bucht vor der Marina Salina.              
 
Am Nachmittag fahren wir in die Marina Salina. Es gibt auch noch Wunder. Wir finden eine gepflegte Marina vor mit sauberen Sanitäranlagen. Es sollte auf diesem Törn auch die Erste und Letzte sein. Es war alles perfekt. Die heißen Duschen nutzten wir vor allem voll aus. Hafengebühr unter 30 Euro
 
8. Tag  Sa. 06.09.2003  Stromboli
Bevor wir auslaufen, nutzen wir noch einmal die heißen Duschen. Vor uns liegt die mit großer Spannung erwartete Insel. Der Höhepunkt unserer Reise.  Stromboli !  

Stromboli
  Stromboli 
  

Die Begeisterung steigt um so näher wir der Insel kommen. Die Rauchschwaden des Vulkans sind schon von weitem zu sehen. Wir finden den schönsten Ankerplatz von Stromboli, Ficogrande im Norden mit gutem Ankergrund. Dort liegen wir ganz alleine. Eine herrliche Rundumsicht und ein fazinierender Blick zum Krater. Im Hintergrund hören wir den Vulkan grummeln und Rauchwolken steigen hoch. Es war ein spannender Nachmittag.      

Langsam wurde es dunkel. Gegen 22.00 Uhr hören und sehen wir den Vulkan in Aktion. Der Berg lebt wirklich. Die Position MOB ins GPS, Anker lichten und raus aufs Meer zu einen Logenplatz fahren, ist eins. Der Vulkan tut sein bestes, immer wieder spuckt er Glut und Lava aus. Was haben wir ein Glück. So erleben wir anderthalb Stunden ein faszinierendes Schauspiel. Unser Respekt vor der Natur wird immer größer.
Ausbruch Bild 1  und  Ausbruch Bild 2 )
Erst als das Spektakel zu Ende geht, registrierten wir, dass in unserem Umfeld ein paar Kreuzfahrschiffe und kleinere Boote hinzugekommen sind.
Unseren Ankerplatz fanden wir im Dunkel der Nacht bis auf ein paar Meter wieder. Wir ankerten, tranken noch ein paar Grappa, und hatten trotz in der Ferne sichtbarem starken Gewitter eine ruhige Nacht.
 

9. Tag  So. 07.09.2003  Lipari
Wir verabschieden uns nach einem ausgiebigen Frühstück von Stromboli und segeln in Richtung Panarera.
Gegen Mittag laufen wir in eine Bucht von Panarera und werfen den Anker vor einer Felswand zum Baden.
Am späten Nachmittag setzen wir Kurs auf den Hafen von Lipari ab. Das Wetter hatte sich verschlechtert und Lipari war für uns der sicherste Hafen.
Abends gehts ins Dorf. Wir finden ein wunderbares Fisch-"Ristorante" unterhalb der Burg,  in dem wir es uns schmecken

 
Rolfs Lieblingsplatz
Lieblingsplatz  

lassen. Auf dem Rückweg holen wir uns den Wetterbericht ein, er verheißt uns nichts Gutes. Wir beschließen einen Tag auf Lipari zu bleiben und am nächstem Tag eine Inselrundfahrt zu machen.
 
10. Tag  Mo. 08.09.2003  Lipari
Das Wetter blieb wider Erwarten schön, so daß wir die Inselrundfahrt in Ruhe genießen konnten. Wir hatten für 5 Personen und 50 Euro ein Taxi bekommen. Der Taxifahrer war ein Original, er war von Lipari, zeigte und erzählte uns viel über seine Insel. Er sammelte unterwegs Obsidiane und Bimssteine für uns als Andenken.
Gegen Abend Regen. Essen an Bord und Rolf macht uns sein Spezialgetränk als Absacker, Espresso mit Kognak, Mischung bestimmt 1:1.
 

11. Tag  Di. 09.09.2003  Orlando
Das Wetter soll sich laut Wetterbericht noch verschlechtern. Wir segeln aus diesem Grund wieder Richtung Sizilien nach Orlando, um einen Tag Sicherheit zu haben.        
 
12. Tag  Mi. 10.09.2003  Orlando
Laufen sehr früh aus, um bei schlechter werdendem Wetter nicht zu spät nach Cefalu zu kommen. Doch nach 4 Seemeilen haben wir genug bei 7 Beaufort und 2 bis 3 m Welle. Da wir noch ca. 40 sm unter Motor und voraussichtlich noch schlechter werdenden Bedingungen gegen Wind und Welle hätten motoren müssen, wenden wir und segeln in den Hafen von Orlando zurück. Es war das Beste so, wie es sich in den folgenden Stunden auch zeigen sollte. Ein richtiges Unwetter zog an uns vorbei.
 

13. Tag  Do. 11.09.2003  Cefalu       
Segeln nach Cefalu unter recht guten Bedingungen.
Hans Hussmann gibt natürlich wie immer, ein paar seiner Story's zum Besten. Hubert ist ihm ein aufmerksamer Zuhörer. Der Abend in Cefalu ist wunderbar, dieses Dorf sollte man sich nicht entgehen lassen.
 

 
tolle Begegnung
tolle Begegnung  
14. Tag  Fr. 12.09.2003 
Palermo Marina Villa Igiea

Mit herrlichem Segelwind, zeitweilig von Delfinen begleitet, segeln wir zurück zu unserm Heimathafen Marina Villa Igiea.
 
Leider geht, wie man weiß, so ein Törn viel zu schnell vorbei.
Auch hier und heute stellten wir fest, dass die Entscheidung Ende August zu fahren, richtig war. Wenig Urlauber, wenig Boote. Ein interessanter Segeltörn.
 

Bericht und Bilder:  Hubert Faßbänder  © 2003-04  
 

 
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