Fahrtensegeln: |
Im Takt der Gezeiten - französische Atlantikküste |
27.06 - 04.07.2003 La Rochelle - Sable d'Olonne - Île d'Yeu - St. Gilles de Croix - Île de Ré Törn-Info
La Rochelle - Altstadt
(anklicken = grosses Bild) |
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Törn-Bericht von Wolf Ortlinghaus
Schon seit vielen Jahren zieht es uns immer wieder im Urlaub an
die französische Atlantikküste zwischen Biaritz und Nantes.
Der Atlantik mit seinem Wind, Wellen und den langen Sandstränden
hat uns in seinen Bann gezogen. In diesem Jahr wollen wir zum ersten Mal
diese wunderbare Gegend mit einer Segelyacht erkunden. |
Les Sable d'Olonnes ist eine bekannte Hafen- und Fischerstadt am Atlantik. Die
Sandstrände ziehen jedes Jahr zahlreiche Touristen an. Viele von ihnen verbringen
ihren Urlaub in hochhausartigen Hotels an der Uferpromenade. Segler schätzen besonders
die problemlose Ansteuerung, die bei nahezu allen Wetterbedingungen und weitestgehend
unabhängig von der Höhe der Gezeit erfolgen kann. Nicht unerwähnt bleiben sollte, das
auch unsere Skellig das Licht der Welt hier erblickt hat. In Hafennähe befinden sich
die Produktionsstätten der Kirie Werft Hersteller der Feeling Yachten. Ein ganz
besonderes Segelereignis wird im Jahr 2004 wieder zahlreiche Segler und
Segelinteressierte nach Les Sables d'Olonnes locken:
Die Vendee Globe - die Non-Stop
Weltumsegelung für Einhandsegler - startet am 07.11.2004 in Les Sables d'Olonne ! |
Die Brücke ist knapp 3 km lang, hat eine Durchfahrtshöhe von etwa 30 Metern und verbindet
die Île de Ré mit dem Festland. Die Route spart uns immerhin 5 Seemeilen. Mittags können
wir endlich bei auffrischenden westlichen Winden die Segel setzen. Schon von weitem
können wir die großen Hotelbauten von Les Sables d'Olonne ausmachen. Gegen 18.00 Uhr
stehen wir knapp 3 Seemeilen davor und bergen die Segel, um das letze Stück unter
Maschine zurückzulegen. Die Hafeneinfahrt mit den großen, vorgelagerten Molenköpfen
ist sehr beeindruckend. Nach einigen Hundert Metern geht es rechts in den Industriehafen
mit zahlreichen Fischerbooten. Wir müssen noch ein kleines Stück weiter und gelangen
dann in den Port Olona, den Yachthafen von Les Sables d'Olonne. Wir machen nach gut
40 Seemeilen unsere Skellig an dem uns zugewiesenen Schwimmsteg fest. | |
Danach laufen wir Port Joinville auf der Île d'Yeu an. Auch im Hafen weht es recht
heftig. Bei ablandigen Wind holen wir das Heck über Eindampfen in die Vorspring an den
Steg. Mittlerweile deutet die aufziehende Bewölkung auf das angekündigte Tief hin. Der
Bericht für den nächsten Tag verspricht auch nichts Gutes. Für den späten Nachmittag und
die Nacht werden uns schwere Regenschauer und sieben bis acht Windstärken in Aussicht
gestellt. Damit ist für uns klar, dass wir nicht weiter Richtung Norden segeln werden.
Ursprünglich hatten wir die Île de Noirmoutier als nördlichstes Ziel geplant. Nun
wollen wir am nächsten Tag zurück ans Festland nach St. GIlles Croix de Vie. |
In einer ruhigen Seitenstraße finden wir ein gemütliches, gut besuchtes Restaurant.
Es gibt reichlich frischen Fisch und für Inge Nudeln. Danach noch als Nachtisch einen
Crêpe in der nahegelegenen Creperie. |
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Erstmalig haben wir heute durch den Wind eine richtige Windsee, überlagert von der langen
Atlantikdünung. Sicherhaltshalber bleibt das erste Reff drin. Nach nur zweieinhalb Stunden
haben wir die 15 Seemeilen bis zur südlichen Untiefentonne von St. GIlles Croix de Vie
zurück gelegt. Bei auflaufendem Wasser nähern wir uns der Flussmündung der La Vie. Der
Strom schiebt uns teilweise mit bis zu 2 Knoten flußaufwärts. Kurz vor dem Meldesteiger
kommt uns der Hafenmeister mit dem Motorboot entgegen und weist uns einen Liegeplatz zu.
Glücklicherweise können wir gegen den Strom anlegen. Sonst wäre das Anlegen sicherlich
sehr spannend geworden. |
St. Gilles Croix de Vie bietet zum Glück genügend Abwechslung, Geschäfte, Cafés, einen
hervorragenden Bootsausstatter und natürlich auch ein ausgezeichnetes Fischgeschäft.
Wir erstehen Fischfilet und als Vorspeise Blanc de Seche, bereits ausgenommenen Tintenfisch.
Gegen Abend läßt der Wind etwas nach. Unser Stegnachbar will trotzdem den nächsten Tag
noch lieber im Hafen verbringen. Seiner Einschätzung nach dürfte der Seegang noch recht
unangenehm sein. | |
Laut Hafenhandbuch soll man ab der nördlichen Untiefen-Tonne mit 200° direkt auf die
Einfahrt von St. Martin zuhalten. Einige Einheimische scheinen da Abkürzungen zu kennen.
Wir halten uns trotzdem an die Empfehlungen und ereichen wenige Minuten später den Vorhafen.
Wir haben Glück: Das Tor zum Gezeitenhafen ist offen und wir bekommen direkt einen Liegeplatz
zugewiesen. Da unser Schiff recht klein ist, werden wir in die hinterste Ecke des Hafens
verwiesen und dürfen uns als zweite Yacht ins Päckchen legen. Nun liegen wir mitten in der
Altstadt, umgeben von historischen Häusern mit zahlreichen Restaurants. Kurze
Zeit später gesellt sich noch die Segelyacht "Momo" mit der Skipperin Juliette zu uns. |
Törn-Info SY "Skellig", eine Feeling 32 DI - unsere Segelyacht für eine Woche
Herausragendes Merkmal der Feeling 32 ist das einfache Handling. Die Segelfläche des
Groß läßt sich einfach durch ein Einleinen-Reffsystem anpassen. Lazyjacks tragen
zur problemlosen Bedienung bei. Die Genua ist als Rollanlage ausgeführt.
Als Besonderheit verfügt die DI über ein aufholbares Integralschwert und eine
Doppelruderanlage. Trockenfallen ist somit einfach möglich. Das Schiff liegt
dann sicher auf Rumpf und den beiden Ruderblättern.
Revierinformationen |
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Die Crew Wolf Ortlinghaus (Skipper + Author), Inge Bradinal, Gisela und Frank Wiemer. |
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