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Das Steinhuder Meer
Wer segelt nicht gerne dort.
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Umgeben im Norden durch eine Endmoränenlandschaft, im Osten
vom Toten Moor, im Westen und Süden durch das Niedermoor, liegt der
grösste Binnensee Nordwest-Deutschlands,
Ca. 28 km von Hannover in nordwestlicher Richtung, umgeben von den Ortschaften
Mardorf im Norden und Steinhude im Süden, mit seiner Ausdehnung von 32 qkm
(8 km lang und maximal 5 km breit), ist die Wasseroberfläche
im Verhältnis zur Wassertiefe von 0,5 m bis 3,1 m, sehr gross. So findet
man im Sommer hier Wassertemperaturen von über 25° C vor. Im Winter dagegen
friert das Meer schnell zu, und die Eisdecke hält lange an. |
Insel Wilhelmstein |
Im Gegensatz zu den meisten Seen wird das Steinhuder Meer von keinem Fluß
durchströmt. Ausser einigen unwesentlichen Wiesen- und Moorgräben führt nur
der aus den Rehburger Bergen kommende Winzearer Grenzgraben oberirdisch
Wasser zu. Den Hauptwasserzufluss erhält das Meer aus dem Grundwasser. Das
abfliessende Wasser, verlässt das Meer an der Westseite über den Meerbach,
der bei Nienburg in die Weser mündet.
Über die Entstehung kann bis heute nichts endgültiges gesagt werden. Hierüber
gibt es verschiedene Theorien und Ansichten. Allein über den Zeitpunkt der
Entstehung, vor rund 200.000 Jahren, scheint Einigkeit zu bestehen.
Die beiden Inseln des Steinhuder Meeres dagegen sind ziemlich jung.
Die 46.000 qm große Badeinsel vor Steinhude und im Westen die Inselfestung
Wilhelmstein, benannt nach ihrem Erbauer, dem Grafen Wilhelm zu
Schaumburg-Lippe (1724-1777).
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Insel Wilhelmstein |
Im Winter 1761 ließ Graf Wilhelm den Grundstein zur Aufschüttung legen. Von 1765 -
1767 wurde dann die Sternschanze erbaut. Die Außenwerke der Insel wurden zunächst
mit Rammpfählen, dann später durch Aufschüttungen errichtet. Die so entstandenen
17 Inseln rüstete er mit modernen Waffen aus. (Hinterlader, Orgelmusketen). Für
die Armeen damaliger Zeit war die Inselfestung praktisch uneinnehmbar.
Größtes Interesse legte Graf Wilhelm auf eine militärische Ausbildung.
So entstand im Jahre 1767 die Artillerieschule auf dem Wilhelmstein.
1771 begann Gerhard Scharnhorst dort seine Militärausbildung. Später wurde
die Festung zum Staatsgefängnis von Schaumburg-Lippe. Die Kanäle zwischen
den Inseln wurden verfüllt und die Insel erhielt etwa ihre jetzige Form.
Die kreativste Schöpfung des Grafen Wilhelm aber war wohl die Konstruktion
eines U-Bootes, des sogenannten "Steinhuder Hechtes". Mit zwölf
Mann Besatzung soll der Hecht einen kühnen Tauchversuch unternommen haben:
in 1,20 m tiefem Wasser.
Heute ist die Insel Wilhelmstein ein beliebtes Ausflugsziel mit Museum in der
alten Festungsanlage. In den sogenannten "Auswanderern", grossen gaffelgetakelten
Booten, kommt man dort hin. Als Segler kann man ebenfalls anlegen, doch wird eine
Anlegegebühr fällig
Im Osten und Westen des Steinhuder Meeres wird ein Teil von
Naturschutz-Gebieten eingenommen. So müssen sich die ca. 6.000 Segelboote
neben den vielen Surfern ca. 20 qkm teilen. Aber mit etwas Rücksicht ist
das leicht zu schaffen, zumal das Ost- und Westmeer wenig befahren wird.
Das Steinhuder Meer ist ein ideales Segel- und Regattarevier mit guten Wind-
verhältnissen. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Segelboote hier ihre Heimat
haben und rund 30 Segelveranstaltungen jährlich hier stattfinden.
Bei vorherrschend westlichen Winden fällt ein leicht abgeschwächter Küstenwind ein
(ca. 1 bis 2 Beaufort weniger als an der deutschen Nordseeküste), der
in seiner Intensität sehr konstant ist. Auch südwestliche Winde sind von der gleichen
Art, jedoch mit langgezogenen Böen. Südlicher Wind fällt, wie auch der Ostwind, mit
langgezogenen Böen ein. Wind aus nördlichen Richtungen dagegen ist sehr böig.
Außerdem ist im Norden die Landabdeckung durch die angrenzenden Wälder sehr groß.
Im Sommer herrschen schwache bis mässige Winde, aber auch Tage mit starken Winden
sind zu finden. Im Frühjahr und im Herbst häufen sich dagegen die Tage mit starkem
Wind.
Entnommen: Steinhuder Meer Regattazeitschrift. |
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