Das Wetter
Man sollte besonders beim Befahren unbekannter Reviere nicht ohne einen
aktuellen Wetterbericht auslaufen.
Erkundigen Sie sich bei Hafenmeister oder Einheimischen nach der
Situation und möglichen Problemen durch Wetterumschwünge. Beachten Sie
Tiden- und Windstrom. Spätestens wenn die Fischer wegen der Wetterlage
nicht mehr auslaufen, sollten auch Sie einen Ruhetag einlegen. Schauen
Sie vor dem Ablegen von der Mole aus auf das Wasser vor der Hafeneinfahrt;
nicht selten ist es hier trotz Stille im Hafenbecken sehr unruhig.
Denken Sie bei der Planung an das Ziel: können Sie den Hafen bei
dieser Wetterlage gefahrlos anlaufen? Wählen Sie im Zweifelsfall einen
Ausweichhafen, falls die Crew oder das Schiff von den Bedingungen
überfordert wird. Generell gilt: Bei Starkwindgefahr (ab
6 Beaufort) kann es ungemütlich werden, und das ist kein
Wetter für Anfänger.
Das Stauen
Beginnen Sie jede Reise mit sicher verstauter Ausrüstung - auch wenn die
See ruhig und der Wind mässig ist. Wenn es auffrischt, haben Sie meist
andere Dinge zu tun, als jetzt das Dingi richtig zu laschen oder den
Salontisch abzuräumen. Insbesondere schwere und zerbrechliche Gegenstände
müssen sicher in ihren Schapps verstaut sein. Flaschen und Gläser
sollten mit Tüchern oder ähnlichem umwickelt werden. An Deck
ist zu überprüfen, ob der Anker richtig gelascht ist. Das Ölzeug und die
Rettungswesten sollten griffbereit an einer jedem bekannten Stelle liegen -
die Sucherei bei einsetzendem Regen oder auffrischendem Wind entfällt
dadurch.
Fenster, Luken, Ventile
Alle Luken, Fenster und Seeventile von WC und Pantry müssen geschlossen
werden. Gern vergisst man z.B. aufklappbare Fenster im Rumpf und kleinere
Decksluken. Offene Luken können im Manöver zu Verletzungen führen,
wenn jemand hineintritt. Und wer mag schon in eine nasse Koje steigen?
Der Motor
Überprüfen Sie Treibstoff, Kühlwasser, Öl. Lassen Sie den ausgekuppelten
Motor vor dem Ablegen einige Minuten mit etwa 1200 U/min warmlaufen.
Achten Sie dabei auf einen regelmässigen Ausstoss des Kühlwassers. Läuft
die Maschine rund, gibt es keine unnormalen Geräusche und Gerüche? Legen
Sie kurz vor dem Ablegen auch mal den Vor- und Rückwärtsgang ein und
überprüfen Sie so, ob die Welle einwandfrei dreht.
Die Segel
Die Segel sollten vor dem Ablegen zum Setzen vorbereitet sein - damit
sie bei Motorproblemen sofort gesetzt werden können. Reffleinen (oder
wenigstens dünne Pilotleinen) sollten eingeschoren sein. Winschkurbeln
sind bereitzulegen.
Navigation und Elektronik
Denken Sie daran, die Bordinstrumente einzuschalten. Hilfreich ist auch,
das Trip-Log zu nullen oder den Logstand zu notieren, damit Sie mitkoppeln
können. Sehen Sie vor dem Ablegen in Hafenhandbuch und Seekarte,
berechnen Sie die Kurse und legen Sie die Unterlagen für die Ausfahrt
auch an Deck bereit.
Die Crew
Die Vorbesprechung ist wichtig. Jedes Crewmitglied muss wissen, wo
Rettungswesten, Signalmittel, Feuerlöscher etc. gestaut sind. Auch die
Tagesroute und das zu erwartende Wetter sollten jedem bekannt sein. Einzelne
Manöver sind vor deren Durchführung zu besprechen - das vermeidet
Hektik und Fehler. Und jedes Crewmitglied sollte sich an Deck auskennen. |