erstellt von:  M. Baxmann
 
 
interessante  Seefahrt 
 

 
 
Roter Sand
der erste Leuchtturm auf offener See
 
Position:
 
53o 51' 20"  Nord   -   008o 05' 00"  Ost

Geschichte:
 
Seit über einhundert Jahren steht der Leuchtturm Roter Sand  in der Aussenweser. In dieser Zeit ist er zum bekanntesten deutschen Leuchtturm und zum Wahrzeichen der Küste geworden.

 
Leuchtturm Roter Sand (1996)
 Leuchtturm  Roter Sand
(1996)

 
 

1878  schlug der preußische Wirtschaftsminister dem bremischen Senat vor, ein weiteres Feuerschiff auszulegen. Berechnungen führten zu dem Ergebnis, dass ein Leuchtturm im Bau und Unterhalt billiger sei.
 
So begann im Herbst 1880 im Kaiserhafen von Bremerhaven der Bau des Senkkastens (Caissons).  Er sollte zum vorgesehenen Standort geschleppt, dort abgesenkt und tief in den Untergrund eingespült werden. Zu diesem Zweck wird das Innere des Kastens unter Druck gesetzt und der Sand unter dem als Taucherglocke funktionierenden Boden abgepumpt. Das Innere des Caissons wollte man mit Beton und Mauerwerk versteifen und auf diesem Fundament den eigentlichen Leuchtturm errichten.
 
Die Herbststürme des Jahres 1881 beendeten den ersten Versuch. Sie zerschlugen den Senkkasten,  das Werk vieler Monate verschwand spurlos.  Aber schon im Frühjahr 1883 wurde aus Bremerhaven ein neuer Senkkasten in die Aussenweser geschleppt. Rund doppelt so teuer wie beim ersten Versuch sollte das Bauwerk nun sein - 835.000 Mark. 1000 Meter nördlich der alten Baustelle begann der neue Versuch.

Im Herbst 1885 stand der Leuchtturm das Fundament 22 Meter unter,
das Petroleumfeuer 26,50 Meter über Null.

Am  1. November 1885,  00.00 Uhr,  wurde das Feuer endgültig in Betrieb genommen.


Bei Untersuchungen zur Modernisierung  ca. 70 Jahre später wurde festgestellt, daß das Fundament angegriffen war. So kam es zu dem Entschluss, einen neuen Turm zu bauen. Am 1. September 1964 nahm der Leuchtturm Alte Weser seinen Dienst auf. Die Besatzung wurde vom Roten Sand abgezogen. Er ist seitdem nur noch Gegenfeuer zum Leuchtturm Hoheweg und Quermarkenfeuer im Fahrwasser Alte Weser. Die Nebelglocke und das Antriebsuhrwerk stehen in der Abteilung Schiffahrtswege des Deutschen Schiffahrtsmuseums in Bremerhaven.
 
Der Leuchtturm sollte nun der See überlassen werden.
Der Förderverein  "Rettet den Leuchtturm Roter Sand e.V."  und viele engagierte Bürger haben seine Rettung bewirkt. Im Jahre 1987 wurde in einer spektakulären Rettungsaktion eine Stahlmanschette über den 30 m hohen Turmschaft gestülpt, auf den Meeresboden abgesenkt und mit Beton hinterfüllt, um dem desolaten Fundament neue Stabilität zu verleihen.
 
Anschließend wurde der Leuchtturm  Roter Sand  auch aussen restauriert und steht seit Anfang der 90er Jahre in alter Pracht als Denkmal an seinem angestammten Platz.

 

 
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