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Um nicht zu frieren, sollte man Kleidungsstücke aus Naturmaterialien,
wie z.B. Baumwolle, vermeiden. Sie sind hydrophil, ziehen also Feuchtigkeit an. Moderne
synthetische Materialien ermöglichen es, die eigene Körpertemperatur zu halten.
Die Bekleidungshersteller haben Techniken entwickelt, um mit Kälte umzugehen.
Die bekannteste ist das 'Drei-Lagen-System':
Erste Lage: Abtransport von Schweiss.
Durch körperliche Aktivität erzeugte Energie setzt Wärme frei:
man schwitzt.
Unterbekleidung aus Naturmaterialien wie z.B. Baumwolle nimmt diese Feuchtigkeit auf
und hält sie. Man ist schnell durchnässt und kühlt aus. Im Gegensatz dazu gibt Kleidung
aus synthetischen Fasern (Polyester), die man direkt auf der Haut trägt, den Schweiss ab
und hält die Haut trocken und damit warm. Feuchtigkeit ist ein sehr guter Wärmeleiter,
30-mal schneller als Luft. Deshalb kühlt feuchte Haut sehr viel schneller aus als
trockene. Es ist also wichtig, die Körperfeuchtigkeit nach aussen zu transportieren,
damit der Körper mit einer trockenen Luftschicht umgeben ist, die dessen Wärme besser
hält. Die Unterbekleidung besteht zumeist aus einem kurz- oder langärmeligen Oberteil
und einer kurzen oder langen Hose aus verschiedenen Materialien, die die Wärme mehr
oder weniger gut halten. Viele Hersteller bieten Kleidung vom Typ "geruchsarm"
oder "anti-bakteriell" an.
Zweite Lage: Wärmeproduzent.
Wie die erste sollte auch die zweite Lage der Bekleidung atmen können. Sie dient zum
Warmhalten und als Windschutz. Damit man nicht friert, muss eine den Körper umhüllende
Luftschicht isoliert und dann von ihm angewärmt werden. Dazu benutzt man Polarfleece.
Wie schon die Unterbekleidung kann Kleidung aus Polarfleece Körperfeuchtigkeit nach außen
abgeben und gleichzeitig die Wärme halten. Unten herum sollten Sie eine Latzhose tragen,
die bei allen Bewegungen den Rücken bedeckt. Wenn es nicht so kalt ist, kann man sie
ohne Unterwäsche direkt auf der Haut tragen. Tragen Sie unter dem Ölzeug keine Jeans. Als
Oberteil eignen sich diverse Modelle mit oder ohne Ärmel. Beachten Sie, dass Fleece sich
in der Dichte und damit in der Fähigkeit, Wärme zu speichern, unterscheidet. Manche
Bekleidungshersteller rüsten ihre Modelle mit einer windabweisenden Schicht aus.
Dritte Lage: Schutz vor dem Wasser.
Das Ölzeug (Jacke und Hose), die dritte Lage, dient als Schutz vor Nässe. Es soll
auch an Hals-, Arm- und Bein-Öffnungen Wasser am Eindringen hindern. Das Material
muss so geschmeidig wie möglich sein, damit es die Bewegung nicht einschränkt.
Moderne Materialien geben Feuchtigkeit nach aussen ab. Um die Atmungsaktivität
und Bewegungsfreiheit zu verbessern, lassen die Hersteller das Futter weg. Diese
sehr technischen Jacken sind für Törns von mehreren Tagen gedacht. Die nicht
atmungsaktiven Modelle, auch wenn man darin schwitzt, sind für kurze Törns
durchaus geeignet und liegen im Preis deutlich günstiger.
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Kopf:
Wolle kratzt leicht. Wählen Sie lieber eine Mütze aus Fleece, die Ohren gut
bedeckend und fest sitzend. Es gibt auch Kappen mit Ohrenklappen und Sturmriemen.
Hände:
Neoprenhandschuhe halten die Hände warm, sogar im nassen Zustand. Vermeiden
Sie Leder, es trocknet schlecht, und entscheiden Sie sich lieber für synthetische
Materialien wie Amara, es verträgt den Kontakt mit Salzwasser, ohne dabei hart
und steif zu werden.
Füsse:
In Gummistiefeln die Füsse warm zu halten ist schwierig. Wählen Sie die Stiefel
gross genug (eine Nummer größer), Strümpfe aus Fleece (Typ Polartec) sind besser als
Wollstrümpfe. Manche Segler schwören auf nackte Füße in neopren-gefütterten Stiefeln.
Strümpfe aus Gore-Tex halten die Feuchtigkeit vom Fuss fern.
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