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In den von den Eismassen ausgeschliffenen Flächen entstanden
aufgrund von Temperaturanstiegen Sümpfe und Moorgebiete. Ausserdem
stieg der Seewasserspiegel an. Bei schweren Stürmen drang das Seewasser
ins Land hinein und schlug grosse Breschen in die Torfschichten.
Das Resultat war, dass die See tief ins Land hinein für grosse
Wasserflächen sorgte. Später wurde dieses Binnenmeer infolge der
Anschlämmung in das, was jetzt das Watt darstellt, von der Nordsee
abgeschlossen. So erhielten die Niederlande ihr Flevomeer. Aber auch
diese Situation sollte sich wieder ändern. Starke Sturmfluten und
ein weiterer Anstieg des Seespiegels hatten zur Folge, dass dieser Abschluss
durchbrochen und das Flevomeer ein Binnenmeer wurde. Dieses Meer wurde
Almere und viel später die Zuidersee genannt.
Vor etwa 700 Jahren hatte diese Zuidersee die Form des Ijsselmeeres von
vor dem Bau des Abschlussdeichs und der Anlage der Polder
Wieringermeer, Noordoostpolder und Flevoland (Zuiderseewerke). Der Abschluss
der Zuidersee hatte grosse Folgen für Landschaft und Natur.
Das Salzwasser wurde Brackwasser und anschliessend Süsswasser. Der
Wechsel von Ebbe und Flut hörte auf. Die Sandbänke des Makkumer
und Workumer Waard und die Mokkebank kamen nicht mehr unter Wasser zu stehen.
Sie erhielten einen besonderen Bewuchs und entwickelten sich zu grossartigen
Naturgebieten. Zwar verschwanden die Seehunde und andere Salzwassertiere aus
dem Gebiet, aber dafür kam viel anderes wieder. |