Die Endeavour war nicht die erste Wahl der
Admiralität, als es darum ging, ein Schiff für James Cooks
Expedition in den Pazifik im Jahre 1768 zu finden.
Die Admiralität hatte sich für eine Fregatte mit
24 Kanonen entschieden, als das britische Schiffahrtsamt zu bedenken
gab, ein solches Schiff könne unter keinen Umständen
genügend Proviant für eine so lange Reise aufnehmen. Das Amt
empfahl statt dessen ein wie ein Katschiff gebautes Fahrzeug, wie damals
Frachtschiffe mit tiefem Mitteldeck und schmalem Heck hiessen. Die
Admiralität liess sich überzeugen, und innerhalb einer Woche
hatte das Schiffahrtsamt das Kohlenschiff 'Earl of Pembroke'
erworben, das bald danach auf 'Endeavour'
(Bemühung) umgetauft wurde.
Das 330 Tonnen schwere Schiff war nicht für Geschwindigkeitsrekorde
gebaut. Es hatte eher die Gestalt einer Schuhschachtel als die eines
Segelschiffes; der Bug war breit, die Bordwände dick und die
Segelfläche klein. Seine Spitzengeschwindigkeit betrug ganze acht
Knoten, aber es war klein genug, um gewandt in Gewässern mit vielen
Riffen zu manövrieren. Wie Cook später erläuterte,
"konnten flachgehende Kohlenschiffe wie die Endeavour gefahrlos
unter Land gehen, da noch genügend Zeit blieb, bei unheildrohenden
Anblicken und Geräuschen abzudrehen; wenn Gefahr drohte und sie auf
Grund gerieten, konnte sie flach aufsitzen, ohne dass gleich die Gefahr
des Kenterns bestand".
Überdies erwies sich die Endeavour auf hoher See als
hervorragend seetüchtig. "Die Seeleute sagen, sie hätten noch kein
Schiff gesehen, das so gut am Ruder liegt, so lebhaft und zugleich so leicht",
schrieb ein Gelehrter. Am Ende der Reise hatte Cook unbegrenztes Vertrauen
in das umgebaute Kohlenschiff und teilte der Admiralität mit, seiner
Meinung nach taugten keine anderen Schiffstypen dazu,
"auf Forschungsreisen in ferne Gegenden entsandt zu werden". |