Noch bis Mitte der 70er Jahre waren sie eine große Seltenheit, die alten Segelschiffe auf dem Ijsselmeer. Inzwischen aber gibt es wieder einige 100 von Ihnen. Die "Braune Flotte", wie sie wegen ihrer traditionell braunen Segel genannt wird, hält die Erinnerung an die alte Seefahrt wach.

 
Zumeist handelt es sich um Klipper, um Frachtschiffe, die ursprünglich mehr für die Kanalfahrt gebaut wurden. Die Klipper waren die größten Plattbodenschiffe, die alle eines gemeinsam hatten:  ein plattes Unterwasserschiff, einen sehr geringen Tiefgang und statt eines Kiels zwei Seitenschwerter, die hochgehievt werden konnten.
 
Der Botter, ein Fischerboot, mit einem hohen Bug und einem extrem niedrigen Heck, war das wohl am häufigsten gebaute Plattbodenschiff.
 
Eine überdimensionierte Takelage hatte der in der Form praktisch gleiche Tjotter; er war deshalb auch beträchtlich schneller.
 
Die kleine Staverse Jol war ebenfalls als Fischerboot in Gebrauch und zeichnete sich durch besonders runde Formen aus.
 
Das vielleicht schnellste aller Plattbodenschiffe war die Lemsteraak, die heute immer noch als Yacht gebaut wird.
 
Bei der Tjalk handelte es sich um ein Frachtschiff, das in Friesland Skutske hieß.

Im Gegensatz zu den Plattbodenschiffen hatten andere Schiffe große Probleme auf der flachen Zuiderzee.
 
Besonders die Ansteuerung von Amsterdam war außerordentlich schwierig; denn auf dem Ijmeer vor Amsterdam lag die berüchtigte Untiefe "Pampus", vor der schwerbeladene Frachtschiffe oft wochenlang warten mußten, bis sie endlich eine besonders hohe Flut erwischten, die sie darüber hinwegtrug.
Schließlich behalf man sich mit zweiteiligen Schwimmdocks, die das Schiff entsprechend anhoben und über die flachen Stellen brachten.