SKU,   Segelkameradschaft Unterbacher See e.V.,  Duesseldorf
Törnbericht:    Südfrankreich 2006
 

 

16.09 - 22.09.2006

 
Bandol
  - Porquerolles
    - Le Lavandou  
      - Port-Cros  
        - Cassis  
          - Port Pin  
           - La Ciotat  
 

 
 Bilder-Galerie
 
 
Oceanis 343 - Fou de Bassan
Oceanis 343 - Fou de Bassan (heißt auf deutsch Basstölpel) 

 
Törnbericht
von Wolf Ortlinghaus 
Fotos von:  
Dominik Cornely und Wolf Ortlinghaus

 
Blick vom Hotel
 Blick vom Hotel
  

15.09.2006
L'Autoroute du Soleil zwischen Lyon und Marseille - es regnet, nein es schüttet wie aus Eimern. Wir sind unterwegs nach Bandol an der französischen Mittelmeerküste, um dort unsere Segelyacht für eine Woche zu übernehmen. Mit so einem Wetter hatten wir Mitte September nun wirklich nicht gerechnet. Als wir in Bandol ankommen, hat es glücklicherweise aufgehört zu regnen. Nach der Autobahnabfahrt halten wir uns Richtung Zentrum, um ein Hotel für die Nacht zu suchen. Direkt an der Uferstrasse sehen wir den Hinweis auf das Hotel Les Galets.

 
Ein Stück den Berg hinauf finden wir das traumhaft gelegene Hotel. Für uns vier ist noch ein Appartement für eine Nacht frei. Ein gutes Menü mit Fisch und Wein und Panoramablick auf die Bucht von Bandol rundet den heutigen Tag ab.
 
16.09.2006
Der neue Tag begrüßt uns erneut mit starkem Regen. Nach einem guten Frühstück mit Croissant und Baguette machen wir uns auf zum Yachthafen. In der Nähe der Steganlage von Quo Vadis, dem Vermieter unserer Segelyacht, finden wir einen Parkplatz für unsere Fahrzeuge. Zuerst geht es in das Büro von Quo Vadis, um die vertraglichen Angelegenheiten zu erledigen. Zu unserer großen Verwunderungen muss zusätzlich zu dem von uns bereits mit So Long Yachting geschlossenen Vertrag noch ein Quo Vadis Vertrag in französischer Sprache unterschrieben werden. Ansonsten würde man uns das Schiff nicht geben …….
 

Auf dem Steg werden wir von Gerald begrüßt. Er bittet uns anhand der Checkliste alles zu prüfen. Wir fangen erst einmal innen an, da es immer noch regnet. Das Schiff ist sehr sauber und gepflegt. Zu unserer Überraschung sind alle Bodenbretter hochkant gestellt. Selbst die Bilge ist pikobello sauber und absolut trocken. Das Inventar wird von uns sorgfältig geprüft und auf der Checkliste abgehackt. So machen wir uns in aller Ruhe mit unserer Segelyacht, einer Oceanis 343 namens "Fou de Bassan", vertraut.

   Quo Vadis Charter Anbieter Quo Vadis 

 
Die letzten Fragen werden gemeinsam mit Gerald geklärt. Er versichert uns, dass der jetzt kommende Mistral den Regen wegtreiben würde. In der Tat scheint mittlerweile die Sonne und es weht ein Westwind um 4 Beaufort - optimales Segelwetter. Zügig verstauen wir unser Gepäck samt Lebensmittel für eine Woche. Nachdem wir unsere Fahrzeuge auf einem Video überwachten Parkplatz abgestellt haben, steht unseren Segelabenteuern nichts mehr im Weg.
Nach einer ergänzenden Sicherheitseinweisung und letzten Erläuterungen legen wir ab. Kurz vor der Hafenausfahrt machen wir an der Tankstelle fest und füllen unseren Reservekanister mit Diesel. Nachdem wir den Hafen Bandol unter Maschine verlassen haben, setzen wir die Segel. Bereits nach den ersten Wenden ist uns klar, dass unser Schiff schnell gerefft werden möchte. Kurzerhand binden wir erst das erste und dann auch etwas später das zweite Reff in das Grossegel. Auf geht es zu der nur 4 Seemeilen entfernte Ile des Embiez. Wir haben mittlerweile 5 Windstärken aus West und eine Wellenhöhe um 1 Meter bei wolkenlosem Himmel.
Allerfeinstes Segelwetter, wenn da nicht der eine oder andere doch etwas unter der Seekrankheit zu leiden hätte. Nach einigen weiteren Segelmanövern und kleineren Umwegen in der Bucht von Bandol wird deshalb dann doch auf direktem Weg die Ile des Embiez angesteuert. Die Fahrwassertonnen können wir erst kurz vor dem Yachthafen ausmachen. Wir orientieren uns zuerst an den Masten der im Hafen liegenden Segelyachten. Das erste Anlegemanöver des Törns am Meldesteiger klappt hervorragend. Der Hafenmeister weist uns einen Platz an einem Schwimmsteiger auf der Nordseite des Hafens zu. Auch dieses Anlegemanöver auf Wunsch von Martina mit dem Heck zum Steg klappt auf Anhieb. Schnell wird noch der Geber der Logge gereinigt, welche sich bis jetzt beharrlich geweigert hat etwas anzuzeigen. Lauter kleine Muscheln befinden sich auf dem kleinen Rädchen und werden nun entfernt.
Bei einem gemütlichen Abendessen und einer Flasche Rotwein lassen wir unseren ersten Segeltag ausklingen.
 

17.09.2006
Unser großes Ziel für diesen Törn sind die Iles d'Hyères. Diese vier Inseln befinden sich östlich von Hyères und sind ein besonders beliebtes Ziel für viele Segler und sonstige Touristen. Der Wetterbericht von Meteo Consult lässt uns erst einmal etwas zaudern, ob wir überhaupt auslaufen sollen. Für heute sind 6 Windstärken aus Nordwest, zunehmend 7 mit Böen bis 8 Beaufort angesagt. Die Seegangshöhe soll im Laufe des Tages auf 2.5 Meter zunehmen.
 

   Nördliche Kardinaltonne - La Casserlane
  Nördliche Kardinaltonne - La Casserlane
bei Mistral um 7 Beaufort
 

Östlich den Iles d'Hyères soll es an den nächsten Tagen tendenziell weniger stark wehen. Da der Mistral die nächsten 3 Tage anhalten bzw. sogar morgen noch weiter zunehmen soll, fassen wir den Entschluss auf jeden Fall erst einmal auszulaufen. Für den Fall der Fälle haben wir uns Toulon als Nothafen ausgeschaut. Kurz nach 10.00 Uhr laufen wir aus und fahren unter Maschine einen Kurs von 340 °. Der Wind bläst mit gut 22 Knoten aus Westnordwest. Nach 40 Minuten setzen wir das zweifach gereffte Groß und rollen die Genua ein Stück raus. Mit einem Kurs von 210 ° segeln wir auf die westliche Untiefentonne "les Magnons" westlich der Iles des Embiez zu. Nach dem Runden der Tonne fallen wir ab auf Raumschotkurs Richtung Cap Sicié. Wunderbares Segeln bei strahlendem Sonnenschein, wenn da nicht noch immer noch der eine oder andere mit Seekrankheit zu kämpfen hätte.  

 
Viel Welle bei Mistral
Viel Welle bei Mistral  
  

Der Seegang ist beachtlich - eine mitlaufende Segelyacht verschwindet zeitweilig bis auf Mast und Genua in den Wellentälern. Beim Cap Sicié halsen wir auf Steuerbordbug und kommen rasch in die Abdeckung. Seegang und Wind lassen etwas nach. In der Höhe der pte de Carqueiranne halsen wir zurück auf Backbordbug und nehmen Kurs auf die Ile de Porquerolles, unserem heutigen Ziel. In der Durchfahrt zwischen der Ile du Grand Ribaud und der Ile de Porquerolles wird es noch einmal richtig heftig. Der Seegang geht beeindruckend hoch, kurz vor der nördlichen Kardinalstonne der Pte du Grand Langoustier steigt sogar noch eine Welle in das Cockpit ein.


Nach weiteren 1,5 Seemeilen laufen wir in die Rade von Porquerolles ein. In der Bucht nehmen Wind und Seegang deutlich ab. Wir nehmen Kurs auf den Hafen, der einen sehr geschäftigen Eindruck macht. Fähren, Wassertaxis und zahlreiche Yachten laufen ein oder aus. Am Meldesteiger wird uns mitgeteilt, dass wir uns an der nördlichen Mole einen Liegeplatz aussuchen können. Nach dem Festmachen und einem Anleger erkunden wir die nähere Umgebung des Hafens. Im Ort können an jeder Ecke Fahrräder gemietet werden. Wir gehen erst einmal zu Fuß richtig Plage d'Argent. Die Landschaft ist einfach traumhaft. Zahlreiche Fotos später geht es zurück aufs Schiff zum Abendessen wie immer begleitet von einer Flasche Rotwein.

18.09.2006 
Nach einem Frühstück mit Croissants, Baguette und Orangensaft laufen wir heute bereits um 09.30 Uhr aus. Nach nur 35 Minuten Fahrt unter Maschine lassen wir in der Baie du Langoustier unseren Anker auf 5 Meter Wassertiefe fallen. Wir nutzen das tolle Wetter zum Schwimmen und für kleinere Ausflüge mit dem Beiboot. Im Laufe des Vormittags nimmt der Wind auf westliche Winde um 4 bis 5 Beaufort zu. Kurz vor dem Mittagessen stellt Inge fest, dass unser Anker nicht mehr hält. Also noch einmal Anker auf und erneut den Anker ausbringen. Diesmal suchen wir uns einen Ankerplatz ohne Seegras. Nach dem Mittagessen gehen wir Anker auf und segeln mit einem Raumschotkurs Richtung Cap Blanc. Nach dem Runden des Caps sind wir in der Abdeckung und fahren die letzten Seemeilen nach Le Lavandou unter Maschine. Hier bekommen wir einen Platz an einem Schwimmsteiger zugewiesen. Nach einem Anleger und Duschen geht es in die Altstadt von Le Lavandou. Bei der Vielzahl der Restaurants ist es gar nicht einfach eines auszuwählen. In einem kleinen Gässchen finden wir ein nettes Restaurant mit einer Speisekarte, die für jeden etwas bereithält.
 
19.09.2006
Während westlich von Cap Sicié immer noch der Mistral mit 6 Windstärken bläst, sagt der Wetterbericht für unser Seegebiet heute variable Winde zwischen 1 und 2 Beaufort voraus. Heute wollen wir uns eine weitere Insel der Iles de Hyères anschauen - Ile de Port-Cros. Diese Insel steht unter Naturschutz und soll landschaftlich besonders sehenswert sein. Nach nur 8 Seemeilen machen wir an einer Tonne in der nach Westen offenen Bucht von Port Cros fest. Wir sind begeistert von der landschaftlichen Schönheit dieser Insel. Zahlreiche Fische schwimmen in der Bucht im kristallklaren Wasser. Mitarbeiter des Naturschutzgebiets üben das Ausbringen einer Ölsperre für den Krisenfall. Der innere Teil der Bucht wird samt Hafen zur See hin abgeschottet. Man lässt uns jedoch mit unserem Schlauchboot an Land.

Port Cros mit Blick auf die Ile de Bagaud
Port Cros mit Blick auf die Ile de Bagaud  


 
Viele Stunden später stechen wir schweren Herzens wieder in See. Da wir auf diesem Törn noch die Calanques im Westen von Cassis anschauen wollen, müssen wir uns wieder auf den Heimweg machen. Bei 2 Windstärken fahren wir unter Motor Richtung Toulon und machen gegen 20.00 Uhr in St. Mandrier im Außenhafen am Gaststeiger an einer Tonne und Heckleinen fest. Die Gastliegeplätze laden nicht gerade zum Verweilen ein. Ungeschützt sind sie dem Schwell der Berufsschifffahrt ausgesetzt. Die ganze Nacht über zerrt "Fou de Bassan" an den Leinen und hüpft unruhig auf und ab. Dank einer dicken Trosse zur Boje und entsprechend großem Abstand zur Mole können wir trotzdem beruhigt schlafen.

20.09.2006
Bei schwachen östlichen Winden machen wir uns unter Maschine auf nach Westen. Wann immer möglich setzen wir die Segel. Nachmittags kommen wir in der Baie de Cassis an und ankern ca. 2 Seemeilen östlich des Hafens auf sandigem Grund. Das klare Wasser lädt wieder zum ausgiebigen Schwimmen und Tauchen ein. Um 17.00 Uhr geht es Anker auf. Nach einigen Boje-über-Bord Manövern laufen wir in Cassis ein. Den Abend verbringen wir in einem schönen Restaurant mit Blick auf den Hafen.

21.09.2006
Heute wollen wir zeitig los, um die Calanques westlich von Cassis zu besichtigen. Diese engen und felsigen Schluchten sind einmalig und ziehen jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Leider verhindert eine unerfahrene Crew mit ihrer Motoryacht unser Auslaufen. Um 09.00 Uhr fährt die Eignerin mit ihrer Yacht frontal auf unseren Anker. Aufgrund der geringen Geschwindigkeit ist nichts passiert. Beim erneuten Versuch mit der Motoryacht anzulegen gräbt sich der Anker in das Gelcoat unsers Bugs ein. Jetzt heißt es erst einmal Personalien der Crew und Schiffspapiere der Motoryacht aufzunehmen. Der Hafenmeister erstellt Kopien der Papiere und schreibt einen Unfallbericht, den die Verursacherin des Unfalls unterschreibt. Wie wir später sehen sollen, reicht dies leider nicht aus, um unsere Kaution wiederzubekommen.
Nun machen wir uns mit einer Stunde Verspätung auf zu den Calanques. Nach kurzer Fahrzeit lassen wir in der Calanque Port Pin unseren Anker fallen. Inge bringt schwimmend die 30 Meter lange Landleine aus. Nach dem ersten Tauchgang ist klar, dass unser Anker sich im Seegras verhakt aber nicht eingegraben hat. Also noch einmal das ganze Manöver. Jetzt haben wir Erfolg und der Anker gräbt sich im Sand ein. Mit dem Schlauchboot geht es an Land zur Fototour. Beeindruckend wie unsere Fou de Bassan über türkis-blauem Wasser schwebt.

 
Die Calanques - Port Pin
Fou de Bassan vor Anker in der Calanques Port Pin  

 
Gegen 15.00 Uhr müssen wir uns dann leider wieder auf den Weg machen. Mittlerweile bläst der Wind mit 5 Windstärken in die Bucht und entsprechender Seegang hat sich aufgebaut. Inge holt trotzdem die Landleine wieder schwimmend ein. Da sich die Leine aufgrund des starken Windrucks in den Felsen verhakt hat stellt sich dies als recht mühselig heraus. Kurz vor dem Ausgang der Bucht setzen wir die Segel und kreuzen gegen einen strammen Südostwind auf.
Um 19.00 Uhr machen wir in Les Leques am Meldesteiger fest. Der Hafenmeister teilt uns jedoch mit, dass der Hafen voll sei und das Übernachten am Meldesteiger nicht gestattet ist. Nun können wir wählen zwischen Ankern oder dem Hafen in dem 4 Seemeilen westwärts gelegenen La Ciotat. Wir entscheiden uns für La Ciotat, laufen dort um 20.00 Uhr ein und ergattern den letzten freien Liegeplatz. Der Südostwind sorgt für reichlich Schwell im Hafen und eine unruhige Nacht. Wir machen es uns trotzdem an Bord gemütlich und bereiten uns ein leckeres Abendessen zu.

22.09.2006
Auch heute heißt es wieder aufkreuzen gegen einen Ostsüdostwind, der teilweise mit 6 Beaufort bläst. Bei blauem Himmel bedeutet dies wieder Segelvergnügen pur. Nach einer Woche und insgesamt 153 Seemeilen machen wir in Bandol im Heimathafen von "Fou de Bassan" fest. Schnell verstauen wir unser Gepäck in unseren Taschen. Beim Abholen unserer Autos vom Video überwachten Parkplatz müssen wir leider feststellen, dass jemand versucht hat, den BMW von Martina und Dominik am Heckfenster aufzubrechen. Der Rahmen ist erheblich verbogen. Die Parkplatzverwaltung verweist uns an die nahe gelegene Polizeidienststelle. Eine Anzeige ersparen wir uns.

Gerald von Quo Vadis begutachtet den Gelcoat Schaden. Dieser ist nach seiner Einschätzung unkritisch. Er ist jedoch der Meinung, dass auch der Bugkorb durch den Zusammenstoß nach hinten verschoben wurde. Ob hier wohl versucht wird, gleich noch einen Altschaden mit zu regulieren?
Mir wird jedenfalls gesagt, dies sei doch egal, da dies so oder so die gegnerische Versicherung bezahlen würde. Im Büro von Quo Vadis wird uns auf Nachfrage mitgeteilt, dass die Kaution einbehalten wird, obwohl die Rechtslage im Hinblick auf den Unfall klar ist. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Versicherung verhält. Beide Schiffe sind zufälligerweise beim selben Unternehmen versichert.

Uns hat dieses Revier ausgesprochen gut gefallen. Besondere Höhepunkte waren die Calanques und die Iles d'Hyrès. Das Revier ist aufgrund der stets wechselnden Küstenformation, den zahlreichen Häfen, vielen Ankerbuchten und den vielen Inseln sehr abwechslungsreich. Gerade in der Vor- und Nachsaison können wir dieses Segelrevier uneingeschränkt empfehlen.

 
Das Team: Inge, Wolf, Martina, Dominik und Fou de Bassan
Das Team: Inge, Wolf, Martina, Dominik und Fou de Bassan  

 


 
Die Segelyacht - Oceanis 343

"Fou de Bassan" ist für eine Charteryacht recht komplett ausgestattet. Das Schiff wurde im Jahre 2006 in Dienst gestellt. Die Oceanis eignet sich aufgrund der Aufteilung, eine Vorschiffs- und eine Achterkajüte, gut für bis zu 4 Personen. Im Charterpreis von 945,- € war bereits das Beiboot mit Außenborder enthalten. Hinzu kommen 30,- € für Gas und 90,- € für die Endreinigung. Die Kaution beträgt 2500,- €.

Das Schiff lässt sich gut unter Segel und Maschine manövrieren. Der Radeffekt wirkt bei Rückwärtsfahrt nach Backbord. Sobald das Schiff Fahrt aufgenommen hat, lässt es sich auch bei Rückwärtsfahrt zielgenau steuern. Besonders erwähnenswert ist der hydraulische Autopilot ST 6000, der Kartenplotter am Steuerrad und die kräftige Ankerwinsch.

Länge: 10,82 m
Breite: 3,48 m
Tiefgang: 1,85 m

Kajüten: 2
Kojen: 6
Motor: Yanmar, 29 PS

Weitere Ausstattungsmerkmale:
  • Sprayhood
  • Bimini
  • Elektrische Ankerwinsch, Kette und Trosse
  • Zweitanker mit Kette und Trosse
  • Schlepptrosse
  • Log
  • Echolot
  • Windmessanlage
  • UKW Funk
  • Kartenplotter
  • Autopilot
  • Radio mit CD Player
  • Großsegel mit Lazyjacks
  • Rollgenua
  • Beiboot mit Außenborder
  • 2 Verbraucherbatterien
  • 1 Motorbatterie
  • Landstrom
  • 2 Wassertanks mit insgesamt 255 L
  • Dieseltank 75 L
  • Dusche im Bad
  • Decksdusche
  • Warmwasser
 

 
Revier Informationen

Das Revier
 
Die französische Mittelmeerküste zeichnet sich durch zahlreiche Häfen, Ankerplätze und eine abwechslungsreiche Landschaft aus. Das Revier mit vielen idyllische Ankerbuchten, zahlreiche Inseln, Hafenstädten und gut ausgestatteten Yachthäfen bietet alles für einen abwechslungsreichen Segeltörn. Die Etappen lassen sich so gestalten, dass die Distanz zwischen den einzelnen Häfen selten mehr als 20 Seemeilen beträgt. Somit lassen sich entspannte Tagestörns realisieren.

Die Navigation ist grundsätzlich als sehr einfach zu bezeichnen. Es gibt wenige Untiefen und diese sind in der Regel entsprechend betonnt. Fast überall kann mit dem Schiff bis dicht ans Land gesegelt werden. Bei starken südlichen Winden kann es in einigen Häfen etwas ungemütlich werden. Unbedingt zu beachten sind die Starkwind- bzw. Sturmwarnungen und die Hinweise in den Hafenbüchern im Hinblick auf Tauglichkeit der Liegeplätze bei den entsprechenden Windrichtungen. Gerade bei Starkwind sollte dieses Revier nicht unterschätzt werden.

Die Hafengebühren beziehen sich auf den Törnzeitraum und das von uns gecharterte Schiff eine Oceanis 343.

Ankerbuchten und Yachthäfen

Die Häfen werden von entsprechend ihrer geografischen Lage von West nach Ost beschrieben.

Calanque Port Pin
Diese enge und tiefe Schlucht liegt gut 1 Seemeile westlich von Cassis. Man liegt vor Buganker mit Heckleine zum Land. Mit dem Beiboot kann gut am Sandstrand angelegt werden. Gekennzeichnete und befestigte Wege führen um die Schlucht. Bei südlichen Winden steht Schwell in der Bucht. Landschaftlich ist diese Bucht besonders eindrucksvoll und wird deshalb auch regelmäßig von Ausflugsbooten aus Cassis angelaufen. Uns hat es dort ausgesprochen gut gefallen.

Cassis
Der Hafen verfügt über ungefähr 300 Liegeplätze. Strom und Wasser ist an allen Liegeplätzen verfügbar. Der Hafen ist aufgrund seiner Lage zu den Calanques und des malerischen Ortes sehr begehrt. Selbst in der Nachsaison ist der Hafen stark frequentiert. Wir haben gegen 18.00 Uhr den letzten freien Liegeplatz vom Hafenmeister zugewiesen bekommen. Alle Yachten danach wurden auf Port Miou verwiesen. Die Boote werden mit Heck- und Mooringleinen festgemacht. Unsere Mooringleine war in einem guten Zustand und lies sich leicht aufnehmen. Da die Stege dicht beieinander stehen, kann sich das Anlegen gerade mit größeren Yachten als recht schwierig herausstellen.
Neben dem Büro des Hafenmeisters befinden sich die Toiletten und Duschen. Insgesamt 4 Duschen sind vorhanden.
Hafengebühr: 22,70 €, 2,- € je Dusche

Baie de Cassis
Eine halbe Seemeile östlich von Cassis liegen zwei Buchten, die zum Ankern einladen. Auf sandigem Grund auf einer Tiefe von 2 bis 5 Meter hält der Anker hervorragend. Bei südlichen und südwestlichen Winden kann es unruhig werden.

Calanque de Figuerolles
Diese Schlucht liegt 0,5 Seemeilen westlich von La Ciotat und besticht durch ihre landschaftliche Schönheit. Ab der Ile du Lion besteht in nördlicher Richtung ein Ankerverbot. Das Ankerverbot wird durch eine gelbe Boje gekennzeichnet. Es bleibt einem somit nur noch das Ankern auf einer Wassertiefe von ca. 8 bis 12 Metern.

La Ciotat
Das Hafengelände ist schon von weitem durch eine große Schiffswert und Portalkräne erkennbar. Das Bassin Bérouard nördlich des Industriehafens ist für Gäste vorgesehen. Gäste machen an einem freien Liegeplatz fest und melden sich anschließend beim Hafenmeister. Auch dieser Hafen scheint sehr begehrt zu sein.Wir haben um 20.00 Uhr den letzten freien Liegeplatz ergattert. Gäste machen insbesondere an der östlichen Mole mit Mooringkette und Heckleinen fest. Die Ketten sind auch für Schiffe von einer Länge bis 15 Meter mehr als ausreichend dimensioniert und machen das Herausholen zu einer kräftezehrenden Aufgabe. Der Liegeplatz an der Ostmole ist zumindest bei südlichen Winden sehr unruhig. Im Verwaltungsgebäude des Hafens steht eine Dusche und eine Toilette zur Verfügung.
Strom und Wasser ist an jedem Liegeplatz vorhanden.

Hafengebühr: 26,68 € inklusive Duschen

Les Lecques (St-Cyr-Les_Lecques)
Dieser Hafen war bereits um 19.00 Uhr voll belegt. Ein Liegen am Meldesteiger wurde uns vom Hafenmeister untersagt. Der Hafen verfügt über Wasser und Strom an allen Liegeplätzen.

Bandol
Der belebte Urlaubsort verfügt über einen Yachthafen mit mehr als 1000 Liegeplätzen. Dieser Hafen ist gleichzeitig der Stützpunkt der Charter Agentur Quo Vadis. Das Büro des Hafenmeisters nebst Tankstelle befindet sich direkt auf der Steuerbordseite der Hafeneinfahrt.

St-Pierre-des-Embiez
Dieser Hafen auf der Ile des Embiez bietet zahlreiche Liegeplätze und alle notwendigen Versorgungsmöglichkeiten. Es wird an Schwimmsteigern oder an Mooringleinen und Heckleinen festgemacht. Uns wurde ein Platz im Nordosten an einem Schwimmsteiger zugewiesen, der aufgrund des starken Windes recht unruhig war. Die Sanitäreinrichtungen sind hervorragend und waren die besten auf dem ganzen Törn.

Hafengebühr: 26,- € inklusive Duschen

St-Mandrier-sur-Mer
Das ehemalige Fischerdorf mit Yachthafen ist der erste mögliche Liegeplatz in der Rade von Toulon und der einzige auf dem Weg zwischen der Ile des Embiez und den Iles d'Hyères. Meldesteiger und Gastliegeplätze wurden in der Saison 2006 an eine Betonmole nordwestlich des eigentlichen Yachthafens verlegt. Die dort ausgelegten Mooringleinen scheinen schon seit Ewigkeiten nicht mehr genutzt worden zu sein und lassen sich nicht aus dem Hafenbecken heben. Festgemacht werden kann an offensichtlich neu ausgelegten Bojen mit Bugleine und den Heckleinen an der Betonpier. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass das Heck der Yacht mindestens einen halben Meter Abstand von der Pier hat. Der Schwell, verursacht durch die vorbeifahrende Berufsschifffahrt, ist erheblich.

Hafengebühr: 21,67 €, zuzüglich Strom

Baie du Langoustier
Diese Bucht liegt im Nordwesten der Ile de Porquerolles, der größten der Iles d'Hyères. Nach Westen hin bietet die Ile du Petit Langoustier etwas Schutz. Nördlichen Winden ist die Bucht voll ausgesetzt. Man ankert auf 4 bis 10 Metern Wassertiefen auf sandigem oder grasbewachsenem Grund.

Port de Porquerolles
Dies ist der Hafen der größten der Iles d'Hyères und bietet alle notwendigen Versorgungseinrichtungen. Die Gäste liegen in der Regel an der Nordmole und machen mit Mooringleine und Heckleinen fest. Die Mooringleine war in sehr gutem Zustand und ließ sich einfach aufnehmen. Jeder Liegeplatz verfügt über einen Wasser- und Stromanschluss.

Hafengebühr: 24,20 €, 1,50 € je Dusche

Port-Cros
Der Hafen der Ile de Port-Cros bietet einige Liegeplätze an zwei Stegen mit Mooring und Achterleinen und zahlreiche Bojen in der Bucht. Wir haben dort tagsüber an einer Boje festgemacht und sind mit dem Schlauchboot in den Hafen gepaddelt, um die Insel zu erkunden. Die Bucht ist landschaftlich ausgesprochen reizvoll. Das Wasser ist sehr klar und fischreich. Die gesamte Insel steht unter Naturschutz. Auf die Einhaltung der Regeln wird durch die Hüter des Nationalparks geachtet. Für uns war die Ile de Port-Cros einer der absoluten Höhepunkte der Reise.

Le Lavandou
Der Hafen bietet alle notwendigen Versorgungseinrichtungen. Die Liegeplätze verfügen über Wasser und Strom. Festgemacht wird entweder an Schwimmsteigern oder an Mooring- und Heckleinen. Zahlreiche Restaurants befinden sich in unmittelbarer Nähe des Hafens.

Hafengebühr: 23,88 €, 1,90 € je Dusche

Wetterbericht
Mehrfach täglich wird auf Kanal 80 nach vorheriger Ankündigung auf Kanal 16 in französischer Sprache der aktuelle Seewetterbericht für die Küstenregion ausgesendet.
Wir haben den Wetterbericht morgens gegen 07.45 Uhr abgehört.

Weitere Informationen zum Seewetter der französischen Küsten können bei Meteo France unter http://www.meteo.fr/marine/ nachgelesen werden.

Agentur So Long Yachting Angemietet haben wir die Yacht auf der Boot 2006 über die Agentur So Long Yachting. Beim unverbindlichen Angebot wurde uns ein falscher Rabattsatz genannt. Im Vertrag wurde eine niedrigere Kaution angegeben. Evtl. sind diese Fehler auf die vielen Messe bedingten Anfragen zurückzuführen. Ansonsten ist die Betreuung durch So Long als gut zu bezeichnen.

Yachtcharter Quo Vadis Die von Quo Vadis zur Verfügung gestellten Unterlagen für die Anreise sind detailliert und erfüllen ihren Zweck. Die Übergabe wurde zügig und fachgerecht durchgeführt. Der Mitarbeiter kannte sich sehr gut mit dem Schiff aus. Alle von Quo Vadis vermieteten Schiffe gehören Eignern. Quo Vadis verfügt nach Aussage eines Mitarbeiters nicht über eigene Schiffe. Quo Vadis hat darauf bestanden, dass vor Ort ein zusätzlicher Chartervertrag in französischer Sprache unterschrieben wurde. Ansonsten hätte man uns das Schiff nicht übergegeben.
 

 
 
Literatur & Seekarten
 
504   Marseille - Toulon Navicarte Maßstab   1:50000,  19.90 €
503   Toulon - Cavalaire Navicarte Maßstab   1:50000,  19.90 €

Französische Mittelmeerküste und Korsika
Rod Heikell,  Ausgabe  1998,  ISBN 3-89225-235-1
Dieser nautische Reiseführer in deutscher Sprache beschreibt das Revier sehr detailliert. Neben den Häfen sind zahlreiche Ankerbuchten beschrieben. Skizzen und Fotos ergänzen dieses sehr umfassende Buch.

Marseille - Gênes
Alain Rondeau,  8. Ausgabe vom 15.05.2003,  ISBN 2-901096-39-5, 34 €
Das Buch der Reihe Pilote Cotier enthält zahlreiche Fotos, Skizzen und nautische Hinweise in französischer Sprache. Die Fotos und Skizzen machen dieses Werk auch für Segler ohne französische Sprachkenntnisse zu einem wertvollen Führer.

Bloc Marine - Méditerranée 2006
Jährlich erscheinender nautischer Reiseführer in französischer und englischer Sprache mit aktuellen Informationen der wichtigsten Sportboothäfen und Ankerplätzen. Die Beschreibungen werden durch Skizzen ergänzt. Dieses Buch gehört in der Regel zur Standardausrüstung französischer Charteryachten.
 
 
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