erstellt von:  M. Baxmann
 
 
interessante  Seefahrt 
 

 
Der Traum von der "Nordwest-Passage". 

Die Suche nach der "Nordwest-Passage" ist so alt wie die Entdeckung des amerikanischen Kontinents.
 
1497, fünf Jahre nach der ersten Reise von Christoph Columbus, stach der Italiener Giovanni Caboto, aus der Geschichte besser bekannt unter dem englischen Namen John Cabot, von England aus in See, um westwärts segelnd den Orient zu erreichen. Er kam bis Neufundland und im folgenden Jahr in einem erneuten Anlauf mit mehreren Schiffen bis Gönland und an die Ostküste von Baffin Island, bevor Kälte, riesige Eisberge und eine meuternde Mannschaft ihn zur Rückkehr zwangen.
 
Es hat in den folgenden Jahrhunderten nicht an weiteren Versuchen gefehlt, den Traum von der Nordwest-Passage zu verwirklichen: Unter Königin Elisabeth I. versuchte 80 Jahre nach Cabot Martin Frobisher sein Glück mit einer Flotte von drei kleinen Schiffen. Eines ging vor Grönland verloren, das zweite verfehlte die Route, und mit dem dritten entdeckte Frobisher das spätere "Baffin Island".
 
John Davis, Henry Hudson, Robert Bylot und William Baffin folgten, William Parry stieß bis zum Melville Sound vor und erreichte einen Punkt, von dem aus er Banks Island sichtete. Obwohl er die Gewißheit hatte, daß es eine Nordwest-Passage gab, mußte er unverrichteter Dinge umkehren.
 
1850 hatte Robert McClure Kap Hoorn umschifft und die arktischen Gewässer von Westen her erreicht. Von Banks Island aus konnte er ostwärts den Ort sehen, von dem aus Parry die Insel gesichtet hatte. Die letzte Lücke der Nordwest-Passage war geschlossen. Doch McClures Schiff fror im Eis ein. Erst drei Jahre später konnte ein von Osten vordringender Rettungstrupp ihn und seine Mannschaft aus dem Eis befreien. Er hatte als erster tatsächlich die Route durchquert - wenn auch 320 Kilometer davon mit dem Schlitten.
 
1903 schließlich startete Roald Amunsen seine berühmte Expedition, auf der erstmals die gesamte Strecke von Ost nach West mit einem Schiff zurückgelegt wurde. Die Reise dauerte drei Jahre. Erst 1954 gelang es dem kanadischen Forschungsschiff "Labrador", in einer Navigationsperiode die Route zu schaffen.
 
SY Gjøa

Roald Amunsens "GJøA" am Fram-Museum in Oslo  (2007).
 

 
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