erstellt von:  M. Baxmann
 
 
interessante  Seefahrt 
 

    Kompassrosen
  aus:  Bernhard Kay  
  "Geschichte der Seefahrt"

 

   
 

 
Kompassrosen hießen seit etwa 1300 die in den Portolan- und Plattkarten eingedruckten Richtungsrosen mit 360-Grad- oder 32-Strich-Einteilung. Sie dienten den Seefahrern des zuende gehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit für die Kursfindung. Ausgehend von einer zentralen, gross gedruckten Kompassrose waren diese Karten mit einem systematischen Liniennetz und zahlreichen Nebenrosen bedeckt. Ein Meilenmaßstab und der an Bord neu eingeführte Kompass halfen, die Entfernung zu den wichtigsten Zielorten zu errechnen.

    Der Atlantik mit Madeira
und den Kanarischen
Inseln sowie die Küsten
Spaniens und Nordafrikas.
 
Ausschnitt aus dem
Katalanischen Atlas 1375
von Abraham Cresques mit
dem von Kompassrosen
ausgehenden Liniennetz.

In den romanischen Seefahrtsgebieten wurden die Kompassrosen auch

»Windrosen«          
genannt, weil dort die Bezeichnungen für die Himmelsrichtungen mit den vorherrschenden Windrichtungen identisch waren:
 
z. B.
  •     Tramontana (N),  Greco (NE),  Levante (E),  Scirocco (SE), 
  •     Ostro (S),   Libecco (SW),   Ponente (W),   Maestro (NW).

    Nach der Erfindung der Zylinderprojektion für winkelgetreue Seekarten durch Gerhard Mercator (1512 – 1594) verschwanden die oft kunstvoll gestalteten Kompassrosen nach und nach vom Kartenbild, sie waren für die Navigation nicht mehr notwendig.

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    grosse Kompassrose
     

     
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